- quattuor -

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Er spürte nichts, als er die Augen aufschlug. Das Einzige was ihn empfing, war eine gähnende Leere. Stirnrunzelnd versuchte er sich zu erinnern, was geschehen war - doch es schien, als würde in seinen Erinnerungen ein großes, schwarzes Loch klaffen.

Plötzlich spürte er, wie ein ungewohntes Gefühl seinen Körper durchflutete, wie eine Welle riss es ihn mit. Eine zerberstende Wut überkam ihn und verwirrt versuchte er einzuordnen, warum und gegen wen er diese Wut fühlte. Ächzend probierte er, sich aus den Handfesseln zu lösen.

Denn was auch immer mit ihm war, er würde hier keine Antwort darauf finden.

Talin schloss die Augen. Fokussierte sich auf die Energie, welche sich in seinem Körper ausbreitete. Was geschah mit ihm? Er wusste es nicht, doch es war ihm in dem Moment egal. Zu sehr war er von der Energie, welche jede Faser seines Körpers einnahm, abgelenkt. Er hatte das Gefühl, bei lebendigem Leibe zu verbrennen.

Seine Augen öffneten sich, umgeben von einem grünen Schimmer - genauso wie die Adern unter seiner Haut.

Er hörte, wie die Handfesseln nachgaben und zu Boden fielen. Überrascht von dem plötzlichen Gewicht ging er ebenfalls in die Knie und hielt sich die schmerzenden Handgelenke, welche bereits Wund waren. Keuchend richtete er sich auf und stützte seinen Körper an der Wand ab, atmete tief durch und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

Schritte klangen außerhalb des Raumes, indem er sich befand. Ein bekannter Geruch kam ihm in die Nase, ein Geruch der den Zorn in seinem Inneren noch viel größer werden ließ.

Das Zischen der Tür und die schweren Schritte kündigten den Mann an, der ihm all das hier angetan hatte. Er war für seinen Zustand verantwortlich. Erinnerungen überkamen ihn, er hörte das schrillende Lachen in seinen Ohren. Schmerz überkam ihn wieder. Gepeinigt hielt er sich die Hände auf die Ohren, als könnte er so das Leiden verringern.

Er hörte das Lachen und es wollte nicht aufhören, es wurde immer lauter und lauter - verfolgte ihn. Aufgebracht schrie er auf, schlug seinen Hinterkopf gegen die Zellwand, versuchte dem Lachen ein Ende zu bereiten. Doch es nutzte nichts. Dieses hämische Lachen hörte nicht auf. Immer wieder schlug er gegen die Wand, auf den Boden und plötzlich überkam ihn wieder diese Energiewelle.

Das einzige was er sah, war ein grüner Schimmer, welcher sich um seine Finger schlängelte. Er wurde immer größer, unkontrollierbarer und dann -
wurde alles schwarz.

Talin konnte nicht genau sagen, wie viele Wochen verstrichen waren. Er wachte auf, der Doktor war fort und stattdessen blickte er in ausdruckslose Augen, welche ihn anstarrten.

Ab dem Moment hatte sich vieles geändert. Sie sprachen nicht mit ihm, doch behandelten ihn gut - verglichen mit dem, was davor gewesen war. Er bekam regelmäßig Mahlzeiten, wurde nicht gefesselt und hatte ein Bett.

Dennoch bestand der Großteil seines Tages aus nur einer Sache, Training. Er wachte auf und musste in die Trainingshalle, den ganzen Tag über. Nur zu den Mahlzeiten durfte er pausieren. Wozu dieses Training dienen sollte? Er wusste es nicht, aber er stellte auch keine Fragen, denn es interessierte ihn nicht.

Talin spürte nicht, er hatte keine Neugierde, die ihn antrieb Dinge herauszufinden. Er verspürte keine Einsamkeit, die ihn vielleicht dazu bewegen könnte, zu entkommen. Er funktionierte wie eine tadellose Maschine, die einzigen Gefühle die er kannte waren die brennende Wut und der eisige Hass, der ihn leitete.

Er war vollkommen. Perfekt.

So kam es auch, dass er bereits nach vier Wochen seinen ersten Auftrag erhielt - der lautete, das Parlament zu überfallen und jeden Politiker zu eliminieren.

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Infinitum Where stories live. Discover now