Kapitel 4

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Als das Geräusch non fließendem Wasser verstummt halte ich inne. Er muss fertig sein mit duschen. Schnell hole ich noch chips und Cola zur Kausch bevor ich mich auf sie schmeiße. Als Hinata ins Zimmer kommt klappt mir fast die Kinnlade runter. Mein Blick klebt förmlich an seinem wohlgeformten Körper und meine Kehle wird ganz trocken. Schnell reiße ich meinen Blick los und zwinge mich ihm ins Gesicht zu sehen. Hoffentlich hat er es nicht bemerkt. "Spielen wir Videospiele?" Fragt Shoyo neugierig und wirkt freudig überrascht. "Wenn du lust hast," presse ich heraus und merke selber das meine Stimme etwas rau klingt. Verzweifelt versuche ich mich zu sammeln und räuspere mich. "Klar gerne. Was hast du denn für Spiele?" Hinata kommt zu mir und setzt sich zu mir auf die Kausch. "Also so ziemlich alles. Willst du eher was ruhiges spielen? Oder eher was wo man Menschen abballert?" Er sieht mich grinsend an. "abballern klingt gut." Ich nicke und starte ein Spiel. Hinata scheint wirklich ordentlich Wut zu haben der er schießt in dem Spiel wohl deutlich mehr ab als ich. Und eigentlich bin ich gar nicht schlecht in dem Game. "Stirb," höre ich Hinata leise flüstern. Er starrt konzentriert auf den Bildschirm und beißt sich etwas auf die Lippe. Seine Augen spiegeln den Bildschirm und er hällt seinen Kontroller vor sich während er wie wild auf die Knopfe drückt. "Du bist ja echt gut in dem Spiel," lobe ich ihn. "Danke," sagt er und errötet leicht. Er kann es echt nicht verstecken wenn er sich freut. Glücklich nehme ich meinen Kontroller in die Hand und beginne ihm zu Helfen die anderen umzulegen.

Draußen ist es schon stock dunkel und irgendwann haben wir das Game gewechselt. Mittlerweile spielen wir Animal Crossing auf meinen zwei Nintendos und bauen unsere eigene kleine Stadt. Ich bezahle gerade mein Haus ab als Hinata seinen Hopf auf meinen Schoß legt und weiter spielt. Wie vom Blitzt erschlagen hängen meine Finger über den Knöpfen. Mein Herz schlägt bestimmt so laut das er es hören kann und ich versuche mich nicht zu bewegen. Nach einigen Minuten in denen er sich nicht wegbewegt hat entspanne ich mich etwas und spiele weiter. Dennoch hüpft mein Magen Achterbahn und ich versuche verzweifelt ruhig zu bleiben.

Nach einer Stunde ist mein Bein so Taub das es nicht einmal mehr Kribbelt. Hinata liebt immer doch drauf und sehr zu meinem Leidwesen ist er eingeschlafen. Seit geschlagenen 10 Minuten überlege ich schon ob ich ihn da runter schieben soll, doch dann könnte er wach werden. Andererseits kann ich doch nicht einfach so einschlafen. Wie soll ich ihm das denn morgen erklären? Mit dampfendem Kopf suche ich nach einer Lösung doch irgendwann sehe ich ein das ich hier heute Abend wohl schlafen muss. Mein Bein wird mir morgen zwar abfallen aber dafür kann ich einen schlafenden Shoyo beobachten. Da ich nun eh hier bleibe erlaube ich es mir ihm etwas durchs Haar zu streichen und den Moment zu genießen. Seine Roten Haare sind wie immer zerzaust doch durch das Duschen riechen sie herrlich und sind total weich. Verträumt kraule ich ihm etwas den Kopf und lehne meinen eigenen nach hinten an die Lehne. Müde schließe ich die Augen und lausche dem leisen Pfeifen das Hinata immer beim Ausatmen macht. Langsam kehrt auch in meine Knochen ruhe ein und ich döse weg.

Eine Bewegung an meinen Beinen macht mich Wach. Müde öffne ich meine Augen und sehe auf Shoyo der sich müde in meinem Schoß räkelt. Moment was?! Hell wach reiße ich meine Augen auf und sehe ihn an. Dann fällt mir wieder ein das ich gestern ja eingeschlafen war. Meine Hand ist immer noch in seinen Haaren und liegt schützend auf seinem Kopf. "Morgen," nuschelt Shoyo plötzlich verschlafen was mich erröten lässt. "Morgen Schlafmütze," sage ich möglichst cool. "Noya? Warum bist du denn so rot?" Hinata sieht mich mit seinen großen Reh Augen so unwissend an das es fast schon wieder süß aussieht. Schnell sehe ich zur Seite um noch einen Rest meiner Männlichkeit beisammen zu halten. "Ich bin nicht Rot das bildest du dir an," maule ich und stelle mich stur. Ein leises Kichern lässt mich zusammenfahren. Lacht der jetzt ernsthaft? "Ok," sagt Hinata wenig überzeugt und richtet sich auf. Mir entkommt ein schrei und ich springe auf. Herumhopsend klopfe ich auf meinen Oberschenkel. "Scheiße ist mein Bein Taub. Es kribbelt so," jammere ich und versuche wieder leben in mein Bein zu bekommen. Hinata wälzt sich währenddessen lachend auf der Kausch. "Oh man Noya... du müsstest dich sehen." "Das findest du witzig was," sage ich sarkastisch. Doch beiße sofort wieder meine Lippen aufeinander um nicht auch zu lachen. Es ist schon komisch wie ich hier herum hopse. Nach einer Minute lasse ich mich wieder aufs Sofa fallen. "Man ich lass dich nie wieder auf meinem Bein Schlafen," grummle ich und begutachte mein Bein. Hinata kommt zu mir gekrabbelt und sieht mich belustigt an. "Ach komm so schlimm wars doch nicht," flötet er und grinst mich breit an. Lachend sehe ich ihn an. "OK etwas lustig war es schon," gebe ich zu und kann mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. Gemeinsam rollen wir uns über die Kausch und kommen nicht aus dem Lachen heraus. Das Klingeln der Tür reißt uns aus unserer Blase und wir schauen beide zur Tür. Schnell rapple ich mich auf und gehe zur Tür. Als ich diese Öffne und gerade zur Begrüßung ansetzen will erstarre ich. "Was suchst du denn hier?" Frage ich augenblicklich wütend. "Ist Shoyo hier?" Fragt mich Kageyama. "Warum sollte ich dir das sagen?" Gebe ich bissig zurück. Eigentlich sollte ich nicht so gemein sein doch mein Beschützerinstinkt ist angesprungen. "Wer ist denn da Noya?" Ruft Hinata. Innerlich atme ich tief durch. Jetzt weis er das er hier ist. "Lass mich zu ihm," zischt Kageyama. "Es ist Kageyama," rufe ich ohne den Schwarzhaarigen aus den Augen zu lassen. Dann schüttle ich den Kopf und will schon die Tür zuknallen als Shoyo hinter mir kommt. "Warte Noya, gib mir 1 Minute mit ihm," flüstert Hinata mir zu. Ich sehe ihn prüfend an. Die gute Laune von eben ist wie verschwunden. "Sicher?" Hinata nickt und geht unter meinem Arm hindurch zu Kageyama. Als dieser Hinata aber anfassen will reist mir die Hutschnur und ich schnappe sein Handgelenk. "Rühr ihn nicht an," knurre ich eher als das ich es sage und gehe dann ins Haus. Ohne das ich es will keimt in mir die Eifersucht auf und ich kann nicht anders als zu denken das ich ihn wieder mal an Kageyama verloren habe. Stinkwütend trete ich meine Zimmertür auf und knalle sie hinter mir zu. Warum bin ich denn jetzt so ein Arschloch? Hinata sollte so reagieren nicht ich. Frustriert und enttäuscht von mir selbst boxe ich gegen meinen Boxsack. Mein Verstand sagt mir das ich meine Handschuhe anziehen sollte doch ich bin so am austicken das ich einfach immer wieder auf ihn einschlage. Nach wenigen Schlägen schürfen meine Hände auf und ich bin völlig außer Atem doch ich kann nicht aufhören. Wie Verrückt trete und Boxe ich auf den Sack ein und mache meiner Anspannung der letzten Tage Luft. Ich höre wie meine Zimmertür aufgeht doch ich ignoriere Shoyo. Gerade kann ich nicht mit ihm reden. Ihm keine vernünftige Erklärung geben ohne ihm zu sagen das ich in ihn verknallt bin. "Noya." Stur ignoriere ich ihn und mache weiter. "Noya bitte." Verzweifelt Trete ich mit voller Kraft zu in der Hoffnung er würde einfach wieder gehen. Als sich dann zwei Arme um mich schlingen und mich von dem Sack wegziehen halte ich inne. Ich lasse den Kopf hängen und versuche wieder zu Atem zu kommen. Hinatas Arme zittern und ich spüre das er weint da mein Rücken langsam nass wird. "Es tut mir leid Shoyo ich hätte nein ich müsste für dich da sein und nicht wie ein Irrer auf einen Boxsack einprügeln," sage ich leise. Dann drehe ich mich um nehme ihn in den Arm. Er klammert sich sofort an mich und vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter. Ich lege meine Hand an seinen Hinterkopf und kraule sanft seine Haare. "Ist ja gut Sho," murmle ich und drücke ihn an mich. Seine Tränen durchnässen mein Shirt und er fängt noch mehr an zu Zittern. "Ich hab einfach so getan als... als wären wir noch zusammen. Als wäre gar nichts passiert," schluchzt Hinata und krallt sich in meinem Shirt fest. "Doch er hat mich hintergangen. Warum hat er das gemacht? Bin ich denn nicht gut genug?" Seine Worte sind so bitter. "Shoyo du bist mehr als nur genug. Bitte red dir das nicht ein," sage ich verzweifelt. "Noya wird es je besser? Es tut so weh," krächzt er heiser. Weil ich nicht weis was ich sonst tun soll halte ich ihn einfach fest. Ohne Worte. Einfach nur fest.

Freund oder Partner? (NishinoyaxHinata) Where stories live. Discover now