42 - Leipzig

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Das Essen mit der Mannschaft war wirklich toll gelaufen. Julian dachte natürlich gar nicht darüber nach, das diese vielleicht auch hier sein konnten. Er wäre am liebsten mit mir wieder nach Hause gefahren, doch ich hatte einen Riesen Hunger vorgespielt damit er mit mir reinkommt.
Natürlich waren die anderen aus der Mannschaft auch überrascht mich mal in einem Kleid zu sehen, nur Scarlett nicht. Marcos Frau war nämlich mit mir einkaufen gewesen. Neben Scarlett hatte ich auch den Abend verbracht, mit ihr verstand ich mich immer besser. Das kam aber vielleicht auch weil ich mich mit Marco sehr gut verstand, nachdem Mario gegangen war blieb er und Amts als gute Freunde für mich. Neben Erling natürlich, doch das war von Anfang an etwas anderes gewesen.
Der Abend war wirklich schön gewesen, da die Jungs aber am nächsten Morgen Training hatten fuhren wir um23 Uhr wieder zu Julian nach Hause. Er fragte gar nicht, ob ich bei mir oder ihm schlafen wollte. Immer wieder hatte er mir im Restaurant blicke zugeworfen und die waren sogar Scarlett aufgefallen.
Da war wieder das Raubtier was sich über seine Beute hermachen wollte, nur mit dem Unterschied das ich es diesmal drauf angelegt hatte.
„Ich fresse ein Besen, wenn er dir die Sachen nachher nicht vom Leib reißt." hatte mir Scarlett einmal zugeflüstert, darauf musste ich lachend nicken. Im Auto musste ich jetzt wieder genau an diese Worte denken und wurde etwas nervös. Wollte er das überhaupt?

Die Frage erübrigte sich aber als wir bei ihm zu Hause hereinkamen, sobald die Türe geschlossen war küsste er mich. Dieser Kuss war wild und verlangend und ich erwiderte ihn nur zu gerne.
„Weißt du eigentlich wie verdammt heiß du aussiehst." flüsterte er in mein Ohr und hob mich dann hoch. Lachend hielt ich mich an ihm fest.
„Was hast du vor?" fragte ich ihn, natürlich wusste ich es aber ich stellte mich dumm.
„Mir anschauen, wovon du im Auto gesprochen hast." mit diesen Worten ging er mit mir ins Schlafzimmer und warf mich da auf sein Bett. Ich konnte mir das lachen nun nicht verkneifen.
„Ganz schön ungeduldig Herr Brandt."meinte ich grinsend und ließ die Pumps fallen bevor ich mich weiter am Bett hochzog.
„Du glaubst gar nicht wie ungeduldig." seine Stimme war rau und auch wenn nur die kleine Lampe an der Türe eingeschaltete war, wusste ich das in seinen Augen das Verlangen stand.
Er kam zu mir aufs Bett gekrabbelt und drückte mich mit seinem Körper auf die Matratze bevor er wieder anfing mich zu küssen.
Wir wussten beide wie das hier heute zu Ende gehen würde und so sehr ich auch Angst hatte mich wieder vollauf ihn einzulassen, so war diese Angst von jetzt auf gleich verschwunden. Julian war halt der Mann mit dem ich das alles genießen wollte und genau das wollte ich heute Abend tun.

Beim Training am nächsten Tag stand mir das Grinsen im Gesicht, ich konnte auch an nichts anders denken als an die letzte Nacht. Wobei ich an manchen stellen vermutlich rot anlief. Trotzdem war es einfach der Wahnsinn gewesen.
„Na du." hörte ich hinter mir Marco und ich drehte mich um.
„Hey. Pause?" fragte ich ihn und lehnte mich mit dem Rücken an die Bande.
„Nein ich muss wegen des Fußes zur Physio." antwortet er und nimmt seine Flasche von der Bank.
„Was Ernstes?" frage ich besorgt,er schüttelte aber direkt den Kopf.
„Nein einfach nur wegen der Muskeln zur Entspannung." winkt er sofort ab. Na wenigstens etwas. Immerhin hatten wir jetzt noch wirklich 4 wichtige Spiele.
„Sehr gut. Wir brauchen dich doch für die nächsten Spiele." sage ich dann und gehe zusammen mit ihm Richtung der Physioräume da ich vom Training genug Material habe, um es online zu stellen.
„Du sahst gestern echt toll aus. Solltest so was viel öfter tragen. Ich wette, das würde Julian auch gefallen." bei den letzten Worten zwinkerte er mir zu und ich wurde sofort wieder rot als ich daran dachte was Julian gestern mit mir angestellt hatte.
Jetzt lachte Marco einfach nur und ich konnte nicht anders als zu Boden zu schauen.
„Das muss dir echt nicht peinlich sein Laura. Wenn man eine gute Figur hat, darf man die auch mal zeigen." meinte dieser dann, na hoffentlich dachte er wirklich, dass ich wegen des Komplimentes rot geworden war.
„Ach und was in eurem Schlafzimmer abgeht will ich gar nicht wissen." er warf diesen Satz hinterher, grinste und zwinkerte bevor er hinter der Türe verschwand. Oh verdammt er hatte es doch richtig gedeutet.
Mit hochrotem Kopf verschwand ich in meinem Büro und bearbeitete noch ein Video für YouTube vom Training.

Das Bundesligaspiel gegen Leipzig war nerven aufreibend und vielleicht schon ein Test für das DFB-Pokal-Finale? So sahen es zumindest einige Fans. Doch Edin stellte immer wieder klar das egal wie es heute ausgehen würde, am Donnerstag konnte das komplett anders sein.
Doch trotzdem war das Spiel für mich die reinste nerven Partie.
Zwar führten wir die komplette erste Halbzeit aber in der zweiten Halbzeit drehten die Leipziger richtig auf.
Es kam zum 2:0 für uns aber auch zu zwei Toren von Leipzig. Ich war so weit, dass ich mir das Spiel echt nicht mehr anschauen konnte. Selbst als Julian dann aufs Feld kam, konnte ich mir das ganze einfach nicht mehr richtig ansehen. Deswegen setzte ich mich hin und versuchte mich auf mein Handy zu konzentrieren. Bis ein Raunen durch das Stadion ging und ich wieder aufschaute. Genau in dem Moment fiel das 3:2 für uns, die Jungs hatten es geschafft das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen.
Jetzt hieß es nur noch das Ergebnis über die Zeit zu bringen.
Auch wenn ich mir das Spiel schon nicht mehr anschauen wollte so konnte ich einfach nicht anders, den Blick immer aufs Spielfeld gerichtet und auf die Uhr. Ich glaub, ich war nervöser als Edin in dem Moment.
Als der Schiri dann endlich abpfiff, konnte ich es nicht glauben. Die Jungs hatten heute Leipzig geschlagen und bewiesen, dass sie verdammt gut in Form waren.
Sie waren wieder auf dem Weg in der Tabelle der Bundesliga oben mitzuhalten, wenn sie es wirklich wollten, schafften sie es auch noch auf die ersten Plätze und konnten wieder in der Champions League spielen nächstes Jahr.
3 spiele, gilt es jetzt noch zu schaffen. Darunter das DFB-Pokal-Finale am Donnerstag in Berlin.
Das Training dafür würde morgen starten. Edin wollte keine Zeit mehr verlieren denn egal wie oft er sagte er wolle das die Mannschaft das gewinnt, auch er war wirklich heiß darauf diesen Pokal zu bekommen. Verstehen konnte ich ihn.

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