Kapitel 91

779 48 1
                                    

Chris Pov
 
Er schlief tatsächlich bis das Essen kam. Sobald es gebracht worden ist,  rüttelte ich leicht an Lukes rechter Schulter. Ein Brummen kam von ihm. „Das Abendessens ist da.“, informierte ich ihn. Darauf blinzelte er.
 
Er brauchte einen kurzen Moment, ehe er sich aufsetze und erstmal gähnte. „Und? Wieder ein wenig fitter?“, erkundigte ich mich. Er nickte. Darauf nickte auch ich und setzte mich zum Essen auf mein Bett.
 
Auch Luke begann langsam damit zu essen. Er schien jetzt auch echt Hunger gehabt zu haben. Okay. Am morgen und am Mittag hatte er auch nicht sonderlich viel gegessen. Das holte er jetzt wieder nach.
 
Am Ende war mein Tablett und auch seins leer. Die Krankenschwester, die die Tabletts wieder abholte schien zufrieden zu sein. Nun setzte ich mich wieder zu Luke. Dieses mal aber nicht auf den Stuhl neben dem Bett, sondern zu Luke aufs Bett. Er lehnte sich an mich.
 
Den Rest des Tages ging es ruhig zu. Ab und an kam noch eine Schwester rein, um sich nach Luke zu erkundigen. Mehr war nicht los.
 
Nach diesem Tag hatte Luke auch keinen weitern angesetzten Termin. Man hatte also bemerkt, dass es nichts brachte. Er war noch nicht so weit. Ich war aber zuversichtlich, dass er irgendwann auch anderen Ärzten und Sanis gegenüber nicht gleich panisch wird, sondern erstmal abwartet, was passiert.
 
So vergingen die nächsten Tage. Wie gesagt hatte Luke keine Termine, bis auf die Atemtherapie.
 
Jedoch hatte ich meine Termine. Nach dreien, die ich bis Donnerstagabend hatte, konnte ich schon sagen, dass dieser Zemir Kara auch nicht schlecht ist. Mit Damien könnte er aber nicht mithalten. Da fehlte ihm einfach diese Ruhe in der Ausstrahlung.
 
Der Freitag kam. Auch heute hatte ich gegen Mittag wieder meinen Termin. Zuvor war ja aber noch Zeit. Diese nutzte ich um duschen zu gehen.
 
Pünktlich um 13 Uhr klopfte ich. Nach dem obligatorischen „herein“ kam ich auch rein. Wie die letzten drei Tage auch, wurde ich bereits von Dr. Kara erwartet. „Hallo Chris.“, wurde ich begrüßt. Nicht aber von Dr. Kara, sondern von Damien, der ebenfalls mit im Raum war. „Hi Damien.“, erwiderte ich die Begrüßung und setzte mich. „Alles klar bei dir?“, wollte er wissen“. „Soweit ja“, antwortete ich. „Gut. Ich hab mitbekommen, dass es ein paar Probleme gab bezüglich Luke. So war das echt nicht gedacht, aber Rückfälle passieren.“, meinte er, womit er auch recht hatte. Er hatte es ja vorher schon mal gesagt, dass es nicht einfach wird und Rückfälle passieren können. Bei Luke ist es passiert. Inwiefern sich das jetzt auf den Fortschritt auswirkte, wusste man noch nicht.
 
„Wollen wir ins Zimmer wechseln? Also nur du und ich? Ich will Luke nicht unnötig unter Druck setzen wenn der Kollege mitkommt.“, schlug Damien vor. „Können wir machen.“, stimmte ich zu. Damien nickte. Ich stand auf.
 
Zusammen verließen wir das Büro und gingen zum Zimmer. Ich trat ein. Lukes Blick fiel direkt zu uns und war erleichtert, dass es Damien war, der mich begleitete. „Hi Luke. Wie geht’s dir?“, fragte Damien den Jungen. „Ganz okay“, sagte Luke darauf. „Ich hab gehört, dass es am Dienstag einen kleinen Zwischenfall gab. Darf ich fragen, was da passiert ist?.“
 
Luke begann nervös mit seinen Fingern zu spielen. „Luke. Es ist okay. Ich bin dir wegen dem Rückfall nicht böse. Das gehört dazu.“, meinte Damien ruhig zu Luke. „Es… hat mich irgendwie überkommen. Ich kenne deinen Kollegen nicht und ich sollte direkt alleine mit dem einen Termin haben. Das.. war zu viel.“, erklärte Luke, was das Problem war. „Pass auf. Ich werde noch eine Woche Urlaub haben. Damit du aber nicht noch eine Woche ohne Therapie dastehst, schlage ich vor, dass du mit Chris zusammen diese Termine wahrnimmst. Ist das okay?“, war Damiens Vorschlag.
Luke musste einen Moment überlegen. Letztendlich nickte er aber. „Gut. Wenn was ist, dann sagt dem Kollegen, dass er mich anrufen soll und das Telefon euch geben soll. Dann können wir zur not reden.“, meinte Damien und ich war froh diese Möglichkeit zu haben. Denn wie sollte man sonst Damien erreichen?

------
673 Wörter

[ASDS] little steps furtherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt