Kapitel 132

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Lukes Pov
 
Nach dem Abendessen gingen Charlie und Mike wieder.
 
Solange Phil und Mom den Tisch abräumten, berzoh ich mich ins Wohnzimmer und ließ mich auf dem Sofa nieder. Die Müdigkeit überfiel mich. Deswegen lag ich auf dem Sofa, den linken Arm unter meinem Kopf liegend, den Rechten auf meinem Bauch und die Augen geschlossen.
 
So versuchte ich mich zu entspannen und wirklich zuhause anzukommen. Ich musste mich erstmal wieder daran gewöhnen, dass es hier Essen zu anderen Zeiten gab und ich über den Tag keine Termine wahrnehmen musste. Das war in den letzten Wochen mein Alltag gewesen und von nun an musste ich mich wieder an einen Alltag ohne all das gewöhnen. Bis ich das wieder drin hatte, dauerte ein wenig.
 
Während ich so in meinen Gedanken war, setzte sich wer zu mir und strich durch meine Haare. Leicht blinzelte ich und erkannte Mom. „Müde?“. Bejahend nickte ich und schloss die Augen wieder. „Das glaub ich dir. Willst du hier bleiben oder ins Bett?“, fragte sie. „Hier bleiben.“, murmelte ich. „Okay. Darf Phil kurz den Verband an deinem Arm wechseln?“, wollte sie wissen. Kurz zögerte ich. Nickte aber.
 
Vor meinem Klinikaufenthalt hätte ich das niemals zugelassen.
 
Phil kann also. „Achtung. Ich lös mal den Verband“, warnte er mich vor. Vorsichtig löste schnitt er mit einer Verbandschere den Verband auf und entfernte ihn. Die Augen hatte ich wieder geöffnet und schaute ihm dabei zu. Er schaute sich die Wunde an. „Das sieht doch gut aus.“, meinte er. Machte es einmal sauber und verband es neu. Am Ende fixiere er den Verband noch mit zwei Pflasterstreifen, wonach er fertig war. „Und fertig. Gut gemacht“, lobte er mich. Leicht lächelte ich und streckte mich leicht.
Danach setzte ich mich auf. „Ich geh aufs Zimmer.“, sagte ich mit müder Stimme und stand auf. „Mach das. Schlaf gut.“, sagte Mom. Ich nickte und ging hoch auf mein Zimmer.
 
Erstmal zog ich mich um und setzte mich aufs Bett. Es war komisch jetzt wieder alleine im Zimmer zu sein und ohne Verkabelung schlafen zu gehen.
 
Ich legte mich hin. Entspannte mich. Dachte noch ein wenig nach. Dabei schlief ich ein.
 
Chris Pov
 
Aylin und ich sind heimgefahren. Sie fuhr. Ich war Beifahrer.
 
Zu meiner Überraschung fuhr sie nicht zu sich nach Hause, sondern zu mir.
 
Nach knapp zwei Stunden parkte sie an dem Mehrfamilienhaus, in dem. Ich wohnte. Wir steigen aus, ich holte meine Tasche aus dem Kofferraum, holte den Schlüssel raus, schloss die Haustür auf, ging zu meiner Wohnung und schloss dort die Wohnungstür auf.
 
Eine Gänsehaut überkam mich kurz, als ich daran dachte, wann ich das letzte mal hier war und was vorgefallen war. Schnell verdrängte ich die Bilder und stellte meine Tasche ab. Die Schuhe zog ich au und stellte sie in den Schuhschrank.
 
Mit der Tasche ging ich ins Bad und stellte sie dort wieder ab. So gerne ich die Erinnerungen verdrängen wollte, von dem, was hier drin passiert war, schaffte ich es nicht. Ich sah es wie ein Film vor mir, in welchem ich mitten drin stand.
 
Die Verzweiflung, die ich in dem Moment gespürt habe, nahm ich wahr.
 
Es ist passiert. Ich kann da nichts dran ändern. Das was ich dafür konnte, war es nicht nochmal zu versuchen, sondern mir rechtzeitig Hilfe zu holen, damit sich sowas nicht wiederholte.
 
„Alles gut?“, fragte meine kleine Schwester. Mein Blick schweifte zu ihr. Besorgt schaute sie mich an. „Ich musste nur an was denken.“, beruhigte ich sie, bzw. versuchte es. „Und an was?“, harkte sie nach. „In diesem Raum hier…“, begann ich und zögerte. „Ist das passiert, weshalb ich überhaupt in der Klinik war“, setzte ich nach einem Moment fort.
 
Sie kam zu mir und nahm mich in den Arm. „Du hast daraus gelernt und das ist die Hauptsache.“, redete sie auf mich ein. Zustimmend nickte ich. Sie hatte recht. Ich habe draus gelernt.

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Morgen Abend wird es zuende gehen. 🤗🍪💕

[ASDS] little steps furtherWhere stories live. Discover now