Verzweiflung, ein Tagebucheintrag von Rain

7 0 0
                                    

Als George hier alleine, völlig erschöpft eintraf, ahnte ich bereits nichts Gutes. Er sagte kein Wort, liess sich in einem der Zelte fallen und schlief auf der Stelle ein. Nach zwei Tagen wachte er wieder auf und erzählte, wo sie gewesen waren, dass es keinen Ausweg für uns gäbe und wie er die anderen verloren hatte. Vermutlich hätte ich jetzt so etwas wie Trauer empfinden sollen, so wie Ava, die schon wieder einen Heulanfall hatte, aber die Ereignisse der letzten Tage waren so schlimm, dass ich mich einfach nur noch leer fühlte.

Lado versuchte ihr Bestes, ihre eigenen Sorgen zu verstecken, indem sie mit Simon spielte, der mit seinen 5 Jahren zu jung war, um den Ernst der Lage zu verstehen. Sie hatte dicke Augenringe und war total abgemagert, da sie sich wie Ava weigerte, Florians Fleisch zu essen. Das einzige, was sie aß, waren Kräuter und exotische Früchte, von denen wir alle noch zusätzlich aßen. Auch ich weigerte mich zuerst, von dem Fleisch zu essen, doch nach einigen Tagen überwältigte mich der Hunger doch noch.

Marco und seine Freunde hatten eine andere Art, mit ihren Problemen klarzukommen. Als ich einen hohen Schrei hörte, lief ich sofort in die Richtung, aus der er kam, und gelangte so in das Zelt, indem die drei Männer gerade Ava festhielten. Marco hatte sie ins Gesicht geschlagen. Dann trat er ihr ein paar Mal in den Bauch, bis sie zu schwach war, um sich zu wehren. Ich wollte eingreifen, doch seine beiden Freunde packten mich je an einem Arm und hielten meinen Kopf an meinen schulterlangen Haaren so fest, dass ich gezwungen war, bei den schlimmen Dingen zuzusehen, die nun geschahen.
Marco zog der zitternden Ava die Kleidung aus und dann entledigte er sich seiner eigenen Kleidung. Er tat Dinge mit ihr, die so schrecklich waren, dass ich sie hier nicht beschreiben werde.

Als er fertig damit war, schubste er sie in eine Ecke, und richtete sich an mich:"Diesmal hast du Glück gehabt, Rain. Deine kleine Freundin zwar nicht, aber das interessiert dich doch eh nicht, stimmts." Ich schrie ihn an und sagte ihm das Gegenteil, doch er ging nicht darauf ein, sondern fuhr fort:"Ich habe es so satt hier. Ständig muss ich Befehlen gehorchen und einer Gruppe von Menschen helfen, die mich nicht jucken. Von mir aus könnt ihr alle sterben! Dann habe ich umso mehr Essen. Aber dich und Ava würde ich erst einmal am Leben lassen, nur damit ich euch endlich all die Dinge antun kann, die ich euch beiden die ganze Zeit schon antun wollte. Ich lasse mir doch nicht von Frauen sagen, was ich zu tun hab. Ihr zwei kleinen Schlampen seid sowieso für nichts anderes als das hier zu gebrauchen. Und du bist nächstes Mal dran Rain."

Damit warf er Ava ihre Kleidung hin und schlug sie erneut. Auch ich zuckte zusammen, da ich es nicht ertragen konnte, dass er meiner Freundin so etwas antat. Ava konnte sich kaum bewegen, so sehr zitterte sie. Ich war so fertig. Und dieser Typ war so widerlich. Wie konnte man so etwas nur tun? „Zieh dich an! Oder willst du nochmal?", schrie Marco Ava an. Sie versuchte ihre Kleidung anzuziehen. Sie zitterte so sehr, dass sie es fast nichts schaffte. Als sie endlich fertig war, schubsten mich Marcos Freunde aus dem Zelt und schon kurz darauf lag Ava neben mir auf dem Boden. Ich half ihr auf und wir rannten weg. In ein anderes Zelt und legten uns schlafen. Zumindest versuchten wir es. Ich wollte sie nicht fragen ob alles ok ist. Denn ich wusste dass NICHTS ok war. Also legten wir uns einfach hin und ich hoffte, dass wir nie wieder aufwachen müssten.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Aug 06, 2021 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Einer unter VielenWhere stories live. Discover now