25 - Die Autofahrt

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Ich bemerkte wie ein schwarzer BMW neben mir her fuhr und das Fenster runter ging.

Aus reiner Neugier blickte ich ins Auto und erkannte Ibrahim, der irgendwie besorgt aussah. Komisch.

,,Elefama, steig ein."

Ich schüttelte meinen Kopf und ging einfach weiter.

,,Na gut, ich hatte es ihr nett gesagt.", murmelte er vor sich hin und stieg aus seinem Auto aus. Was hatte er denn schon wieder vor?

Ich konnte nicht länger darüber philosophieren, da ich in der nächsten Sekunde alls falsch herum sah und auf seiner Schulter lag. Er hatte mich einfach so, ohne große Überanstrengung auf seine Schulter platziert. Ibrahim sah nicht nur stark aus, sondern er war es auch.

Trotz der Begeisterung tromelte ich mit meinen Fäusten auf seinen gut trainierten Rücken: ,,Lass mich los, du Spinner!" Dabei zappelte ich wie ein Fisch, wenn er an Land gezogen wurde und sich sehnte, zurück ins Wasser gelassen zu werden. Doch Ibrahim scherte das überhaupt nicht, er ignorierte mich sogar.

Vorsichtig legte er mich dann auf dem Beifahrersitz und stieg anschließend auf den Fahrerplatz. Als er ein Stück gefahren ist, parkte er an einem freien Parkplatz und drehte seinen Kopf zu mir. Doch ich schaute bloß geradeaus und betrachtete einige Vögel, die voller Elan um die Bäume flogen. Sie waren frei. Frei von allem. Ich wollte ich frei sein, auf Nichts und Niemanden angewiesen sein.

,,Ich will hier weg. Ich will einfach alles stehen und liegen lassen und abhauen. Einen freien Kopf kriegen.", sprach ich meine Gedanken laut aus. Ich erwatete nicht Mal eine Antwort oder dergleichen. Doch ich bekam sie: ,,Okay, pack deinen Koffer und wir fahren in zwei Tagen nach Bosnien."

Völlig verdutzt von seiner Antwort drehte ich meinen Kopf zu ihm. Meint er es jetz tim Ernst, oder ist das Mal wieder einer von seinen vielen Scherzen?

,,Was ist?"

,,Du und Ich? Wegfahren?", wollte ich nochmals klar stellen, nicht dass ich irgendetwas falsch verstanden oder gehört habe. Ibrahim nickte und schien nicht zu wissen, weshalb ich so verwundert über seine Aussage war.

,,Weil mein Vater es uns auch voll erlaubt."

,,Ob du's glaubst oder nicht, aber er ist einverstanden damit."

,,Was, wie?" Ich traute meinen eigenen Ohren nicht. ,,Mein Vater? Dich und Mich?", wollte ich nochmal klarstellen, nichts Falsches verstanden zu haben.

,,Ja, wirklich. Freu dich doch Mal, dein allergrößter Traum wird wahr, ein Urlaub mit dem heißen Ibo. Juhu", grinste er und fuchtelte mit seinen Händen rum, was seinen Freudentanz darstellen sollte.

Während er mir grinsend zu zwinkerte, konnte ich mir schon bildlich vorstellen, wir was für eine Röte mein Gesicht angenommen hatte.

Warum muss er auch so selbstsicher sein und so verdammt gut aussehen? Und warum muss ich immer rot werden? Warum ich?

Ibrahim startete den Motor und fuhr auf die Autobahn zu. Auf die Autobahn? Hatte ich mich etwa verguckt? Fragend schaute ich mich um und nein, ich lag nicht falsch. Aber was bitte suchten wir auf der Autobahn und wohin fahren wir?

Als hätte der gutaussehende Fahrer meine Fragen hören können, beantwortete er mir diese, mehr oder weniger: ,,Keine Sorge, ich entführe dich schon nicht."

Meine Frage blieb unbeantwortet. Mein Blick huschte zu ihm rüber, da erkannte ich, wie er vor sich hin grinste und lässig das Auto mit einer Hand lenkte. Sein süßes Grübchen war natürlich nicht zu übersehen.

,,Brauchst du noch Popcorn, oder passt's so, Elefama?"

Sofort wendete ich meinen Blick raus aus dem Fenster. Kann er sich nicht einmal sein Spruch sparen und mir somit die Peinlichkeit ersparen? Nur ein einziges Mal?

,,Weißt du was ich mich frage?"

,,Was denn, Elefama?", fragte er indem er das Radio, welches nebenbei leise lief, ausmachte.

,,Bei heißen Typen ist es ja verständlich, das sie eingebildet sind. Aber warum du?", fragte ich ihn provokant und verursachte beii hm ein Auflachen.

,,Der erste Satz deiner Feststellung beantwortet deine Frage, Süße."

Hat er mich gerade ernsthaft Süße genannt ? Sein grinsendes Gesicht drehte sich kurz zu mir und dann wiedmete er seine Aufmerksamkeit erneut der Autobahn.

,,Du bist der Einzige der dich hübsch findet. Und Süße schonmal gar nicht."

Er lachte erneut laut auf und ich fing an zu lächeln. Dieser Typ steckt einen mit der guten Laune an.

,,Aber du bist doch meine Süße Zuckerschnute."

Plötzlich zwickte er meine linke Backe mit seinen zwei Fingern und schüttelte meinen Kopf. Ich sah geschockt zu ihm und stellte herraus, dass er sich sichtlich amüsiert.

,,Na, Zunge verschluckt?", fragte er frech grinsend während er seine Hand wieder auf dem Lenkrad olatzierte.

,,Du verschluckst gleich meine Faust."

,,Na na na Elefama, nicht so böse heute."

,,Hör auf mich immer Elefama zu nennen!" Ich regte mich tierisch über meinen Kosenamen auf und dies machte sich auch durch meinen Ton bemerkbar.

,,Ah Elefama, jetzt hör doch Mal auf zu lügen!", versuchte er ernst auszusprechen, was ihm aber nicht gelang, da er in schallendes Gelächter fiel, in welches ich kurz danach auch fiel, da es einfach zu ansteckend war.

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<3

Adisa's WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt