❥ Chapter 25

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Lyas POV

Das Wochenende ging ziemlich schnell rum, da ich Beschäftigung im Schulkram gefunden habe. Das Abschlussjahr ist wirklich nicht ohne. Neben Hausaufgaben musste ich noch eine Lektüre für den Englischunterricht lessen. Bald schreiben wir auch schon die ersten Tests und Klausuren und dafür möchte ich gut vorbereitet sein.

Doch momentan scheint der Fokus auf alles andere als auf Prüfungen zu liegen, nämlich auf dem Spiel am Freitag. Als Maddie und ich am Dienstagmittag in die Mensa kommen, ist diese übersät mit Plakaten unserer Footballmannschaft und unseren Schulfarben rot und weiß.
"Wow!", staunt Maddie sich umschauend, ich tue es ihr gleich. "Brooke hat sich wirklich Mühe gegeben." Das sieht ihr ähnlich. Brooke lebt quasi für unsere Schulmannschaft, was man von einer Cheerleaderin eigentlich auch erwartet, aber ihr merkt man die Leidenschaft total an.

Als Maddie und ich zu unserem Tisch gehen wollen, höre ich jemanden meinen Namen rufen und drehe mich um. Gavin kommt in seiner Footballjacke mit einem lässigen Lächeln auf den Lippen auf mich zugejoggt. "Hey."

"Hi", entgegne ich, ebenfalls mit einem kleinen Lächeln.

"Kommst du eigentlich am Freitag zum Spiel?", fragt er und steckt sich beide Hände in die Jackentasche, was mich kurz daran erinnert, dass er sie mir einige Male ausgeliehen hat, als wir noch zusammen waren. In seinen Augen sehe ich ein hoffnungsvolles Funkeln und sein Lächeln hat an Nervosität zugenommen.

"Ja, natürlich", antworte ich und sofort ist die Nervosität wie aus seinem Gesicht gewischt.

"Cool. Dann sehen wir uns also dort. Wobei du wohl eher mich sehen wirst." Er lacht und fährt sich durch die Haare. "Dann muss ich mich am Freitag also noch mehr anstrengen, als sonst. Schließlich will ich mich nicht blamieren und dein erstes Footballspiel vermasseln." Obwohl wir kurz zusammen waren, war ich nie bei einem seiner Spiele. Ich war nicht gerade eine gute Freundin...

"Ich muss dann auch leider wieder los. Teambesprechungen und sowas. Wir sehen uns." Bevor er sich umdreht, winkt er mir zu und verschwindet aus der Mensa. In Momenten wie diesen wünschte ich mir, ich hätte mich damals wirklich in Gavin verliebt. Okay, das habe ich mich zwar, aber es hat sich nicht zur Liebe entwickelt. Es war beim Verliebtsein geblieben, obwohl Gavin der ideale Freund wäre: nett, höflich, humorvoll, sorgsam, sportlich... Alles, was sich ein Mädchen wünscht, nur leider hat es bei mir nicht gefunkt und das tut mir unendlich leid für ihn. Er ist überhaupt nicht so eigebildet, wie viele von ihn denken und er gibt nicht auf, was mir manchmal immer noch Schuldgefühle bereitet, aber ich kann an meinen Gefühlen leider nichts ändern.

Ich gehe weiter auf unseren Tisch zu und sehe, wie Jonah, Alec und ganz besonders Maddie mich angucken.

"Was ist los?", frage ich verwirrt, als ich mich auf den Stuhl neben Alec, gegenüber von Maddie setze, und meine Tasche auf den Boden gleiten lasse.

"Was wollte er?", fragt Maddie mit einem Stirnrunzeln.

Ich atme genervt tief ein und wieder aus, bevor ich ihr antworte. "Er hat mich nur gefragt, ob ich auch zum Spiel komme, mehr nicht. Mann Maddie, schalt mal einen Gang runter. Er ist kein Monster."

"So wie Garrett auch keins ist." Ich halte ihren Blick stand und schlucke runter, was ich gerne darauf erwidert hätte.

Jonah räuspert sich und zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. "Nach dem Spiel können wir ja zu Ed's Diner gehen. Was haltet ihr davon?", schlägt er vor uns schaut fragend in die Runde.

"Klingt gut, auch wenn ich noch nie dagewesen bin", antwortet Alec.

"Es war einige Monate geschlossen, aber seit zwei Wochen haben sie wieder geöffnet und es soll wohl noch besser sein als vorher. Chase war letzte Woche dort und hat gesagt, wir sollten da unbedingt mal hin." Jonah klingt begeistert, Maddie ebenfalls und Alec nickt ebenfalls einverstanden. Ich sage erst einmal gar nichts dazu, weil ich so oder so dabei sein werde.

"Dann würde ich sagen, treffen wir uns um 16:30 Uhr am Eingang der Tribüne, okay?", fragt Maddie.

"Okay", gebe ich als Antwort zurück.

Als es ein paar Minuten später klingelt, machen wir uns auf den Weg zum Unterricht. Maddie und ich verabschieden uns von den Jungs und gehen in eine andere Richtung, da wir jetzt Spanisch haben.

"Ich würde ja wirklich gern mit dir gemeinsam zum Spiel gehen, aber ich gehe vorher noch zu Jonah und..."

"Schon gut." Ich hebe eine Hand und sie verstummt. "So lang ist der Weg bis zur Schule ja nicht, das werde ich schon schaffen." Maddie schenkt mir ein kleines entschuldigendes Lächeln und wir betreten den Klassenraum. "Wir können dich aber auch mitnehmen", bietet sie mir an, doch ich schlage es direkt aus. "Nein, ist schon okay. Ich werde da sein", ergänze ich mit Betonung auf den letzten Satz.

Alecs POV

Unser Lehrer hat uns einige Minuten vor dem Schulgong rausgelassen und nun stehe ich vor dem Eingang unserer Schule an eine Wand gelehnt und warte. Ich nehme mein Handy aus der Tasche und gucke auf die Uhrzeit. 14:59 Uhr. Jeden Moment wird es klingeln.
Kurz darauf ertönt der Gong und die Schüler strömen alle nach draußen. Ich halte Ausschau nach ihr und lasse meinen Blick über die Schülermasse gleiten. Als ich sie entdecke, drücke ich mich durch die Menge und jogge schnell zu ihr hin. "Hey."

Lya reißt ihren Kopf in meine Richtung und wirkt überrascht. "Oh hi. Ich hab dich gar nicht gesehen."

"Oh ja, bei den ganzen Leuten hier ist das kein Wunder. Wie auch immer, ich wollte dich nur fragen, ob wir am Freitag zusammen zum Spiel fahren. Meine Mom braucht das Auto nicht, also kann ich es nehmen. Dann musst du nicht zu Fuß gehen." Jonah hat mir erzählt, dass er und Maddie vor dem Spiel noch gemeinsam etwas unternehmen wollen. Also dachte ich mir, dass ich auch mit Lya hinfahren könnte. Wir wohnen in einem Viertel und so müsste keiner von uns alleine kommen. Das ist doch passend.

Sie überlegt. "Ähm..."

"Ich meine, so weit voneinander weg wohnen wir ja nicht, also wäre das auch gar kein Umweg für mich", füge ich noch schnell hinzu, da ich fürchte, sie würde nein sagen. "Also?" Ich ziehe meine Augenbrauen hoch.

"Ja, okay. Ich schicke dir dann meine Adresse." Lya lächelt mich freundlich an, als ich meinen Namen höre und stehen bleibe. Das kann doch jetzt nicht wahr sein.

"Dann bis morgen, Alec." Sie wirkt mir noch kurz zu und geht weiter.

Ich presse meine Lippen aufeinander und versuche, tief durchzuatmen, bevor ich mich zu Aurelia umdrehe. "Was gibt's?", frage ich genervt.

"Woah, ruhig Bruder. Ich habe meinen Haustürschlüssel vergessen und wollte nur wissen, ob du direkt nach Hause gehst oder nicht. Wenn nicht, dann bräuchte ich den nämlich."

Mein Kiefer spannt sich an. "Nein, ich gehe direkt nach Hause."

"Okay. Was ist eigentlich los mit dir? War dein Schultag so scheiße oder warum bist du so angepisst?" Aurelia runzelt ihre Stirn und sieht mich argwöhnisch an.

"Nein, ist egal. Lass uns einfach gehen." Ich mag meine Schwester wirklich, aber ihr Timing ist manchmal einfach unmöglich.

"Ist es wegen des Mädchens von eben? Wenn ich euch bei etwas gestört habe, tut's mir leid." Dabei stubst sie mich spielerisch an, verzieht ihre Mundwinkel jedoch zu einem entschuldigenden Lächeln.

"Das hättest du wohl gerne, was?" Die Härte in meiner Stimme verschwindet und mein Unterton normalisiert sich wieder. Ich weiß auch nicht, warum ich gerade so sauer auf Aurelia war. Klar, ich hätte mich gerne noch weiter mit Lya unterhalten, aber vielleicht war es auch besser, dass Aurelia uns unterbrochen hat.

Break The FallWhere stories live. Discover now