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- Yoongi -

Ich konnte sein Halsband einfach nicht weg werfen. Auch wenn ich verletzt bin, meine Gedanken kreisten ständig um den Silberhaarigen. Ich vermisste seine freche und gleichzeitig schüchterne Art. So entschloß ich mich in die Bar zu fahren in der ich ihn kennen gelernt hatte. Die Mitarbeiter schienen ihn zu kennen. Dort traf ich direkt auf die Chefin der Bar, diese teilte mir mit, dass er krank war.

Yoongi: Krank? Jimin ist krank?

Sofort stieg die Sorge um den Jüngeren in mir. Sie stand hinter der Bar. Sie war in einem edeln Kimono gehüllt und fächerte sich mit dem farbig passendem Fächer Luft zu. Sie hatte mir den Rücken zugedreht.

Mama: Ja ich denke, das fing vorgestern an wegen eines gewissen Jemands gehts ihm neuerdings ständig schlecht.

Mit dem „gewissen Jemand" war dann wohl ich gemeint. Vorgestern! Der Tag an dem wir telefoniert haben. Der Tag an dem es wie aus Eimern geschüttet hatte. Abrupt drehte sie sich zu mir um und schaute mich grimmig an. Es musste ihr viel an Jimin liegen.

Mama: Was willst du von ihm? Ich lasse nicht zu, dass du ihm wieder mit Vorwürfen kommst!

Sein Halsband in meiner Jacke fühlte sich nach dieser Aussage gleich 5 Kilo schwerer an.

Yoongi: Nein, darum geht es nicht.

Meinen Blick hielt ich gesenkt.

Yoongi: Ich würde bloß gerne erfahren, was in der Nacht passiert ist in der wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Wenn ich etwas getan habe, dass in ihm solche Rachegelüste geweckt hat, dann darf ich ihn nicht einseitig beschuldigen.

Bei dem letzten Satz schaute ich schuldig in das immer noch grimmig wirkende Gesicht der Chefin. Ich sah nur ihre Augen, die wirklich zornig wirkten. Den Rest ihres Gesichtes hatte sie hinter ihrem Fächer versteckt. Diesen schloß sie jetzt.

Mama: Der Junge kann bei der ersten Begegnung ziemlich kalt sein. Wenn ihn Einer anbaggert krallt er ihn sich bei den Eiern und schickt ihn dann in die Wüste.

Sie riss ihren Fächer nach vorne und zeigte auf mich um ihren nächsten Satz zu unterstreichen.

Mama: Nur bei dir war er anders!

Ich schluckte einmal hart. Der Kloß der sich in meinem Hals gebildet hatte wurde immer größer.

Mama: An dem Abend war einiges vorgefallen und er war frustriert. Du hattest neben ihm gesessen, getrunken und irgendwann begonnen ihn zu trösten.

Einige Bildfetzen von dem Abend tauchten vor meinem inneren Auge auf. Ich hatte seinen Kopf getätschelt. Das Gefühl seine weichen Haare zu berühren fehlte mir mehr als ich zu geben würde.

Mama: Ich dachte, er würde gleich wütend werden, doch er wirkte keineswegs unangenehm berührt. Er lauschte deinem Redefluss schweigend und mit sichtlichem Interesse. So was sah ich bei ihm zum ersten Mal. Ich weis nicht was war nachdem ihr die Bar verlassen hattet. Aber offenbar war es ein Schock für ihn, als du danach alles vergessen hattest. Daraufhin hatte ihn unsere Bande dahinten...

Sie zeigte mit ihrem Fächer auf eine geöffnete Tür aus der einige Köpfe herauslegten.

Mama: ...zu dieser üblen Aktion angestiftet.

Plötzlich kamen die ganzen Drags auf uns zu gerannt und blieben direkt vor mir stehen. Ich schaute in schuldbewusste Gesichter.

Raven: Es tut uns leid! Bitte verzeih Ji-Chan!

Pandora: Er ist ein Lausebengel, aber tief im inneren ein guter Junge! Glaub uns!

Kikki: Du verzeihst ihm doch oder?

Die Drags weinten bitterliche Tränen und waren sich ihrer Schuld bewusst. Mich überforderte die ganze Situation einfach nur. Die Chefin zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich in dem sie ihren Fächer unter mein Kinn platzierte und mein Gesicht zu sich drehte.

Mama: Vergiss mal kurz deine Enttäuschung und deinen Schmerz und versuche dich ganz genau zu erinnern! Auch nach den paar Tagen, die ihr zusammen wart müsste dir klar sein, dass das was du mit ihm erlebt hast nicht nur eine Lüge war!

Wie kann ich mir da so sicher sein? Er war von Anfang an keiner dessen Gedanken leicht zu lesen waren. Da war immer dieses Lachen als würde er einen veräppeln. Die Verantwortung! Ich sah Bildfetzen von unserer Begegnung im Funpark vor wenigen Wochen. Wie Jimin lachend mit der Hand zu mir meinte ich sei bierernst. Warum ich lachte, wegen seiner kindlichen Art der Freude nach der Achterbahnfahrt. Wie er sein Gesicht in meine Hand schmiegte und froh war den Tag mit mir verbracht zu haben. Auch sein Blick als er mir sagte er sein nicht so okay wie ich dachte brannte sich bei mir ein. Unser Gespräch auf dem Balkon. Erst sagte er mir ich habe einen Knall und dann fiel er mir in die Arme und entschuldigt sich. Langsam ergab alles einen Sinn. Ob er unter seiner eigenen Lüge litt? Na klar! Wieso habe ich das nicht erkannt? Er hatte doch die ganze Zeit versucht mir die Wahrheit zu sagen. Aber ich sagte in unserem Telefonat, dass ich ihm nicht mehr vertrauen kann. Wie konnte ich nur so darauf reagieren? Wie konnte ich so ein Idiot sein? Lieber gab ich mich meinem eigenen Schmerz hin, als ihn zu verstehen. Die Chefin riss mich aus meinen Gedanken.

Mama: Was wir besprochen haben hilft dir vermutlich auch nicht weiter was?

Yoongi: Ich muss...

Mama: Hä?

Ich griff nach ihren Händen und schaute sie ernst an. Überrumpelt schaute sie mich an.

Yoongi: Mir wurden gerade die Augen geöffnet! Ich muss ihn sehen! Bitte sagen sie mir wo er wohnt!

Sprachlos schaute sie mich an. Es wirkte als sei sie in einer Starre gefangen.

Hazel: Jawohl.

Mimi: Das nenne ich einen Ansage!

Trixie: Kann mal jemand ein Taxi rufen? Gebt dem Fahren Ji-Chans Adresse!

Peaches: Geht klar!

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So kam es dazu, dass ich jetzt im Taxi auf dem Weg zu Jimin saß. Alles war mein Fehler, hätte ich ihm bloß zugehört anstatt ihn weg zu stoßen. Ich muss mich bei ihm entschuldigen. Das Taxi hielt an, ich bezahlte und stieg dann aus. Mein Herz klopfte immer stärker gegen meine Brust umso näher ich meinem Ziel kam. Ich hoffte, dass er mir die Tür öffnet. Wenn du mir verzeihst, will ich dich wieder in die Arme schließen und dich diesmal nicht wieder los lassen. Ich drückte auf die Klingel. Mit jeder Sekunde die verging, beschleunigte sich mein Herzschlag. Was mache ich wenn er nicht öffnet. Erleichtert atmete ich aus als sich die Tür im nächsten Moment öffnete. Doch ich sah nicht den Silberhaarigen sondern einen jungen Mann in meinem Alter, vielleicht auch ein paar Jahre älter, mit schwarzen Haaren, er war so groß wie ich und wirkte sehr sympathisch.

Jeongguk: Ja?

Geschockt sah ich meinen Gegenüber an, dieser lächelte mich einfach freundlich an.

Jeongguk: Was kann ich für dich tun?

Sofort sprangen mir die Bilder in den Kopf als ich damals Yuka besucht und ihr neuer Partner mit an der Tür stand.

Yoongi: Ähm...

Hatte er doch so schnell Ersatz für mich gefunden?

Yoongi: Tut mir leid, ich hab mich wohl in der Tür geirrt.

Der Schwarzhaarige verlor nicht einmal sein Lächeln.

Jeongguk: Willst du etwa zu meinem Jiminie?

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✅The Bet (Yoonmin AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt