Kapitel 9

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„Na schön! Mein Name ist Mina... Ushido!", belog sie ihn dreist, in dem sie nur einen Buchstaben ihres Namens änderte. „... M ina, U shido.... Von ihr ist der Brief also nicht... Dann ist er es nicht", murmelte Katsuki während er ihr Zimmer verließ und seufzte. Leider konnte sie nicht heraushören, ob es Erleichterung oder Trauer in seiner Stimme war. Auch den Blick, den er danach Eijiro zu warf, konnte niemand deuten. So hatte er noch nie geguckt. Doch lange hielten sie nicht Blickkontakt, da Katsuki wieder schwer husten musste. Überall lagen Blüten herum, in allen möglichen Farben und als Eijiro beruhigend eine Hand auf Katsukis Schulter legen wollte, schlug der blonde sie weg und rannte hustend aus dem Gebäude. Eijiros Nähe machte das ganze nur schlimmer, obwohl der Rotschopf es nur gut gemeint hatte. Immerhin konnte er ja nicht ahnen, dass er der Auslöser von Katsukis Krankheit war. Insgeheim hegte er sogar den Wunsch, dass es seinetwegen war... Er hatte ja keine Ahnung...

Als Katsuki fertig mit husten war begab er sich wieder ins Gebäude und zu seiner Verwunderung hatte weder Eijiro noch Pinki sich vom Fleckbewegt. Auch Denki stand noch wie angewurzelt da und starrte den Rotschopf an.

Da Katsuki nicht die Nerven hatte um irgendeine der Unterhaltungen fortzusetzen, ging er stumpf in sein Zimmer.

„Dürfte ich erfahren warum du Katsuki nicht deinen echten Nachnamen genannt hast?", hinterfragte Eijiro, nachdem er sich sicher war, dass der Aschblonde außer Hörweite war.

Jetzt hatte Mina wohl keine andere Wahl, als ihrem Freund die Wahrheit zu sagen, da würde sie sich nicht mehr herausreden können...

„Nun jaaaa... Also es wäre gut möglich das ich in dem Brief an Katsuki erwähnt haben könnte, dass mein bester Freund Gefühle für ihn hat und-" urplötzlich stürmte Eijiro nach vorne und hielt Mina mit einer Hand den Mund zu, damit sie nicht weiter reden konnte. Als Kirishima dann rüber zu Denki blickte, wusste die pinke, warum er nicht wollte, dass sie weiter sprach. Sie schob seine Hand beiseite und seufzte. „...Denki weiß es." Eijiro lies locker und seine Arme fielen schlaff nach unten. Er konnte, nein, wollte nicht glauben was er gerade erfahren hatte. „... du hast es ihm gesagt?", fragte er ungläubig und zu tiefst bestürzt, er fühlte sich verraten und hintergangen! Doch bevor Mina ihm antworten konnte, reagierte Denki, der endlich etwas zu dem Thema sagen konnte, jetzt wo Eijiro wusste, dass er ebenfalls Bescheid wusste. „Nein, ich habe den Brief gelesen gehabt. Sie wollte es mir nicht freiwillig erzählen. Und apropos freiwillig etwas erzählen.... Ich dachte wir wären Freunde!!! Da erzählt man sich so etwas doch?! Mina durfte es wissen, aber ich nicht?! Wieso??", regte er sich auf. Eijiro wusste nicht was er darauf erwidern sollte, denn irgendwo hatte sein Freund auch recht. Es gab keinen Grund es ihm nicht zu erzählen und doch hatte er es verschwiegen.

Deswegen brachte er auch nur ein leises: „Es tut mir leid", über die Lippen und traute sich nicht seinem Freund in die Augen zu sehen. „Hey, ist schon gut.. Nur bitte verschweig mir nicht noch mal so etwas wichtiges. Hätte ich von deinen Gefühlen gewusst, hätte ich doch nie vorgeschlagen Katsuki zu verkuppeln!", versuchte Denki seinen Freund zu beruhigen und legte seine Hände auf dessen Schultern. Jetzt gelang es Eijiro sogar ein leichtes Lächeln aufzubringen. „Ich möchte mich auch entschuldigen. Ich hätte den Brief nicht ohne deine Erlaubnis schreiben sollen", entschuldigte auch Mina sich. „Wie wäre es, wenn du auch Hanta davon erzählen würdest? Dann wäre er nicht ausgeschloss-" „Hanta wovon erzählen?", unterbrach der eben genannte Denki, weil er seine Freunde gesucht hatte. „Hanta! Wir habe gerade von dir gesprochen!", leitete Mina ein und stieß Eijiro mit ihrem Ellenbogen in die Seite. „Also.... Ich habe Denki gerade etwas erzählt. Mehr oder weniger zumindest. Und dir muss ich das ja auch noch erzählen..." „Und was?", fragte Hanta verdutzt und runzelte die Stirn, weil Eijiro so aufgelöst wirkte. „Nun ja... Ich bin schwul und außerdem habe ich mich in Katsuki verliebt." Er atmete erleichtert aus, nachdem es endlich raus war. „Echt? Warum hast du das nicht vor der ganzen Aktion gesagt? Das hätte dir eine Menge Leid erspart!", argumentierte der schwarzhaarige. „Das haben die zwei mir auch gesagt", antwortete Eijiro und lachte leicht belustigt auf. Zumindest hatte er sein Lachen wiedergefunden.

Die nächsten Tage verliefen ohne weitere Vorfälle. Sie gingen ganz normal zur Schule, Eijiro dachte oft darüber nach, Katsuki seine Liebe zu gestehen und dieser störte regelmäßig durch sein Hustenden Unterricht. Am Sportunterricht und dem Kampftraining konnte er nicht einmal mehr Teilnehmen, weil er dafür einfach schon zu schwach war. Denn die Krankheit, die er erst seit wenigen Monaten hatte, schien bei ihm deutlich schneller voranzuschreiten als gewöhnlich. Das bereitete vor allem Recovery Girl Sorgen, die ihm kaum noch helfen konnte.

Katsuki konnte das ganze 'jetzt gestehe doch einfach deine Liebe'- Gerede nicht mehr hören. Nicht nur seine Eltern und seine Freunde, sondern auch der Rest seiner Klasse und sämtliche Lehrkräfte drängten ihn regelmäßig doch einfach zu sagen in wen er verliebt sei oder die Operation machen zu lassen, doch Katsuki ignorierte sie einfach. Wozu hatte er sonst die Ohrenstöpsel erhalten? Doch auch die brachten nicht mehr viel. Zwar konnte er keinen einzigen Ton mehr aus ihren Mündern hören, doch ihre Gestik und Mimik verriet ihm sofort was sie alle von ihm wollten. Allein die Anwesenheit der anderen nervte ihn schon.

Und die einzige Person, die er in seiner Näher tolerierte, der musste er leider aus dem Weg gehen. So sehr er auch gerne bei ihm gewesen wäre, es ging nicht...Er konnte sogar seine Lehrer davon überzeugen, die Sitzordnung zu ändern. Natürlich unter dem Vorwand, dass einige Schüler weiter vorne besser aufgehoben wären und nicht, weil er soweit weg von Eijiro wie möglich sitzen wollte.

KiriBaku Hanahaki (Beendet!)Where stories live. Discover now