5. Kapitel- Grau

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Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Dort lag ein Strauß roter Rosen, mitten im Raum. Ich schaute mich um, doch niemand war weit und breit zu sehen. Sogar aus der Tür trat ich und blickte auf dem Weg hin und her, dennoch... Niemand.
Ich hob den Strauß auf. „Chef! Kommen Sie mal bitte!“, rief ich, denn er war an ihn adressiert. Soweit ich wusste, hatte der Chef keine Ehefrau oder Freundin. Was sollte das also mit den Blumen? War es vielleicht aus dank wegen der guten Preise unserer Bücher oder hatte der er etwa... eine Verehrerin? Uhh, wie spannend! Mit einem breiten Lächeln überreichte ich ihm den gut duftenden Strauß und erklärte, dass dieser dort auf dem Boden gelegen hatte.
Schließlich schlossen wir den Laden erneut auf und die Kunden kamen in Scharen. Die Pause war vorbei und die Arbeit begann.
Eine Weile noch blieb ich hier und tat, was getan werden musste. Eigentlich hätte ich schon lang Feierabend, doch da wir immer nur zu zweit arbeiteten, blieb ich oft länger. Das jedoch machte mir nichts aus. Es musste ja sein und außerdem hatte ich wirklich Spaß daran. Der Laden war also zugleich Hobby und auch Beruf.
Der restliche Tag verlief unspektakulär, ein Glück.
Am Abend schloss ich dann das Geschäft ab. Mein Chef war schon gegangen und auch die Kunden hatte sich vor einigen Stunden verabschiedet.
Auf den Straßen war es kühl geworden. Die Menschenmassen waren verschwunden, nur noch vereinzelt lief der ein oder andere umher, vermutlich Heim, wie ich. Die flackernden Straßenlaternen waren die einzige Lichtquelle an diesem Abend, denn der Neumond schenkte uns nichts. Dafür standen viele Sterne am klaren Himmelszelt. Ich schaute bewundernd zu den glänzenden Lichtern, die waren schöner als jeder Diamant, hinauf und versenkte meine Hände in den Jackentaschen. Ein grauer Wollschal schützte meinen Hals vor der beißenden Kälte, trotzdem, noch länger konnte ich meinen Kopf nicht so hoch halten. Rasch versteckte ich mein Gesicht hinter dem Grau und blickte auf den Fußweg vor mir.
Den Schal hatte mein bester Freund mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt. Ach man, hoffentlich würde er sich bald wieder einmal sehen lassen.
'Bist du eigentlich verliebt?', hallte seine zitternde Stimme noch in meinem Ohr und ich sah ihn vor mir, wie er da stand, so merkwürdig, so anders als sonst. Wie die schwarzen Haare ihm vors Gesicht fielen und er es nicht gewagt hatte, mich auch nur einmal anzuschauen. Dieser Moment hatte sich sehr seltsam angefühlt. So kannte ich ihn gar nicht... Naja, egal jetzt.

Heute war viel passiert. Erst rennt mich Mike und dann taucht auch noch dieser Alex auf, so ein komischer Kauz. Ob der Chef den Typen wegen der Bücher morgen ins Geschäft bestellen würde? Ja, mit Sicherheit. Doch das konnte mir ja eigentlich auch egal sein, solang kein Blut an den Werken klebte.
Schließlich kam ich Daheim an und zog mich aus, ließ mir erst einmal Badewasser ein. Ich legte meinen Kopf auf den Rand der weißen Wanne und genoss die Hitze, die meinen nackten Körper umhüllte. Leicht lächelte ich auf, schloss die Lider und entspannte mich. Ich liebte es zu baden, es war Erholung pur und ein gelungener Abschluss für diesen anstrengen Tag.

Liebe?! Lieber nicht! ||Boyslove Yaoi~♡Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang