•• 7 •• Vorwürfe über Vorwürfe

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Ich saß zuhause und aß ein Müsli, als ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde.
Mein Mum trat ein und baute sich vor mir auf.

„Percy! Ich hab einen Anruf von der Schule bekommen, sie sagten du bist einfach gegangen!", sagte meine Mum wütend mit ihrem großem Bauch und zwei Einkaustaschen in der Hand.
Ich zuckte mit den Schultern und stand auf.

„Setz dich hin, ich räum alles weg.", meinte ich und nahm ihr die Tüten aus der Hand.

„Was ist los?", fragte sie bohrend, folgte aber meinem Rat und setzte sich.

„Nichts."

„Gut, denn du wirst morgen wieder hin gehen.", ich sah sie entgeistert an.

„Ich habe meine Schulpflicht schon beendet, ich möchte nicht mehr dort hingehen. Es gefällt mir dort nicht.", sprach ich, doch sah sie nicht an.
Sie seufzte.

„Es ist mein Ernst, ich meine was ist mit deinen Plänen? Was ist mit der Uni in Neurom? So hab ich dich nicht erzogen, dass du gleich aufgibst, wenn es Probleme gibt!", sagte meine Mum und der letzte Satz versetzte mir eine Stich, doch sie hatte Recht. Ich sollte nicht aufgeben. Ich habe nicht aufgegeben als Annie verschwunden war und auch nicht bei unseren Aufträgen. Doch das war doch was anderes oder nicht?

Wir sprachen noch, als die Tür ein weiteres mal aufgeschlossen wurde und Paul mit Annabeth hineinkam.

„Danke fürs heimbringen Paul.", sagte sie zu meinem Stiefvater, dann begrüßte sie Sally und drehte sich Richtung unserem Zimmer. Ich sah ihr nach, als sie die Tür hinter sich zu warf.

Wir drei starrten noch eine Weile auf die Tür, als ich dann weitere Vorwürfe von Mum und Paul bekam.
Ich sah nach oben und hörte nicht richtig zu.

Ich sagte einfach um sie zu beruhigen: „Ich gehe morgen wieder hin und entschuldige mich, obwohl ich nichts getan habe, wenn ihr das wollt.", sie waren beide nicht zufrieden mit meiner Antwort. Meine Mum stand nun auf und warf ebenfalls in ihrem Schlafzimmer die Tür zu, Paul lief ihr hinterher.

Eine Weile saß ich noch da und dachte nach. Ich hatte zwar mit einer Reaktion gerechnet, doch nicht mit dieser. Es war klar, dass ich mich selbst nun bessern und mehr anstrengen wollte.

Ich klopfte an meine Zimmertür.

„Ja?", kam es von Annabeth und ich trat vorsichtig ein. Sie lag auf dem Bett, die Haare hochgebunden und hinter ihrem Ohr steckte ein Kugelschreiber. Sie war vertieft in unsere Schulbücher, welche vor ihr lagen.

„Hey.", sagte ich und sie sah mich an.

„Hey.", sagte sie bloß und ich setzte mich zu ihr.

„Bist du wütend?", fragte ich und starrte auf den Boden.

„Wieso?", fragte sie gleichgültig und las nun weiter im Mathebuch. Ich klappte das Buch zu.

„Das war ein Fehler ich weiß, aber ich hab es nicht mehr ausgehalten, du hast doch gesehen was passiert ist.", versuchte ich mich rechtzufertigen. Das Gefühl das etwas nicht stimmt, ließ mich einfach nicht los. Normalerweise redet Annie einfach immer auf mich ein oder machte mir Vorwürfe, doch jetzt...

„Hör zu Percy, ich bin nicht wütend, ich hab nichts anderes erwartet."
Ich schluckte, das tat weh.

„Was soll das heißen du hast nichts anderes erwartet?", sagte ich verletzt.
Sie setzte sich auf und sah mir in die Augen.

„Ich meine das alles hier, du schaffst es offenbar nicht ein normales Leben zu führen. Du brauchst immer eine Aufgabe und die Aufgabe dich einfach zu freuen, dass wir zusammen sind und auf eine gute Schule gehen wie normale Teenager kannst du wohl einfach nicht meistern. Wir alle hier wollen nur das Beste für dich und du ziehst es in den Dreck und versuchst es nicht einmal. Ja dann war ein Schüler halt fies zu dir, doch das heißt nicht dass du einfach alles stehen und liegen lassen kannst, okay?"

Eine Weile sagte ich nichts. Sie brachte es leider auf den Punkt, ich war nie normal und mich normal zu verhalten fühlte sich nicht richtig an. Ich bin wer ich bin, doch das waren Eigenschaften, die ich nicht an mir mochte.

„Ich verspreche dir, ich werde die Schule jetzt ernst nehmen und diese Aufgabe annehmen.", sagte ich eindringlich.

„Gut dann zeig mir dass ich falsch liege."

„Ich hätte nie geglaubt dass ich mal sagen kann dass du falsch liegst. Ich gebe ab morgen mein bestes.", sagte ich und lächelte.

„Ab morgen?", fragte sie und sah mich auffordernd und fragend an.

„Sofort, ich meine ab sofort.", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Gut, dann lass uns durchgehen was wir heute gemacht haben.", sie schlug das Buch wieder auf und grinste mich folternd an.

„Das tat echt weh, was du vorher gesagt hast.", meinte ich und legte mich neben sie.

„Ich weiß, aber ich glaube das musste gesagt werden und jetzt hab dich nicht so.", sie klopfte auf das Buch.
„Mathe, ab sofort hast du gesagt." Ich schnaufte lachend und stimmte zu. Das wird noch ein langer Abend.

Percabeth in der HighschoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt