•• 3 •• Wir gehen mit Kindern von Mördern und Mafiabossen zur Schule... ••

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Nach den ersten beiden Stunden, konnte ich die Klasse schon etwas besser einschätzen.
Das beliebte Mädchen mit den langen blonden Haaren hieß Caroline, Ringellöckchen hieß Jayden und die selbstgefällige Ratte hieß Noah Parker. Diese drei waren sozusagen die 'coolen' Kidz der Schule und alle drei in unserer Klasse. Yippie, das Schuljahr wird total super (mehr als sarkastisch...).

Die anderen Schüler wollten irgendwie nichts gegen sie sagen, vermutlich um kein Mobbingopfer oder so zu werden.
Also bis jetzt war meine liebste und einzige Schulkameradin, die mich leiden konnte, meine feste Freundin.

Gerade kam unser Geschichtslehrer hinein und ich hätte nie gedacht, dass Geschichtelehrer so fies und anstrengend sein können.

„Mr. Jackson! Würden sie uns bitte den ersten Absatz der Unabhängigkeitserklärung laut vorlesen!"
Ich sagte ihm, dass ich es lieber nicht tun wollte, aber er ließ sich nicht abschütteln. Noch besser kann es ja nicht werden...

Angestrengt kniff ich die Augen zusammen und fing trotz meiner Leseschwäche an zu lesen.
„Folgende Wahrheiten acherten... ähh ich meine erachten wir... als selver... selbstverschändlich?"

Einige in der Klasse fingen an zu lachen. Besonders laut waren Jayden und Noah.

„Können Sie nicht lesen?", fragte Professor Hanson und sah mich dabei belustigt und neugierig zugleich an. Ich biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen unfreundlichen Kommentar. Wieso musste er mich denn vor der ganzen Klasse bloßstellen?

„Ich habe Legasthenie.", sagte ich also monoton, da er immer noch eine Antwort abgewartet hatte. In der Klasse wurde getuschelt und gekichert.

„Ach, soll das heißen Sie meinen wirklich nicht lesen zu können?", sagte er und man merkte wie wenig er mir glaubte.
Was verstand er denn an meiner Antwort nicht? Ich sah ihn einfach nur weiter an.

„Legasthenie ist keine Krankheit Junge! Das ist Einbildung, also strengen Sie sich einfach an Mr Jackson!"
War das jetzt sein Ernst? Sollte ich mir mein ganzes Leben bei denen mir die Buchstaben immer von der Seite rutschten nur eingebildet haben oder was? Ich hasste diese Schule jetzt schon.

Er nahm nun eine andere Schülerin dran.
Ich sah zu Annabeth und flehte mit meinen Augen, dass wir das alles bitte nicht mehr machen müssen. Dass wir einfach aufstehen, gehen und nie mehr wieder kommen, aber telepathisch antwortete sie mir streng: Zieh es durch Algenhirn, das ist der erste Tag! Es kann jetzt nur noch besser werden!
Das bezweifelte ich sehr...

Die Hälfte der Folter namens Unterricht war um und es gab endlich Essen. Etwas wo ich jetzt wirklich nichts falsch machen konnte, naja hoffentlich...

Ich ging mit Annie in die Cafeteria. Es roch schon mal nicht sooo schlecht.

Hungrig warteten wir mit dem Tablett in der Schlange, als ich heute schon zum dritten Mal angerempelt wurde.
Ich drehte mich wütend um und sah mich einem dunkelhäutigen Jungen mit kurz geschorenen Haaren und für seine Hautfarbe ungewöhnlich hellbraunen Augen wie Bernstein gegenüber. Sie erinnerten mich ein wenig an Hazels Augen, obwohl es kein Vergleich zu ihren goldenen waren, aber dennoch.

„Sorry, das wollte ich nicht." Ich hörte raus, dass er es ernst gemeint hatte.

„Kein Problem.", sagte ich und drehte mich wieder um.

„Bist du der Neue, der sich mit Noah Parker angelegt hat?"
Neugierig drehte ich mich um. Hatte sich das wirklich so schnell rumgesprochen?

„Und wenn es so ist?", fragte ich.

Er grinste: „Naja darauf warten wir schon lange. Find ich cool Mann."
Der Kerl gefiel mir.

Ich bekam jetzt eine Portion Reis und einen trockenen Lappen auf den Teller, das wohl mein Fleisch sein sollte. Mit verzerrtem Gesicht sah ich es an, wohl doch nicht so lecker...

Percabeth in der Highschoolحيث تعيش القصص. اكتشف الآن