Kapitel 95

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Tobio schaute zu den beiden Orangehaarigen runter und lächelte. Im nächsten Moment gab er jedoch Shoyos Mutter einen kalten Blick. Rin schaute nur leicht verwirrt, da er weder die Mutter, noch die Schwester von Hinata kannte. Tobio hatte ihm zwar mal erzählt, wie schwer die Verhältnisse bei den Hinatas waren, doch Rin hatte nicht wirklich Plan was dort damals abging.

"Du hast dich verändert." , merkte Shoyos Mutter an und schaute zu ihren Kindern runter. Sie lächelte leicht und schüchtern. 

Shoyo erhob seinen Kopf, der eigentlich auf Natsus Schulter ruhte und schaute zu seiner Mutter hoch. Er erkannte seine Mutter kaum wieder. Sie hatte nicht mehr ihre selbstbewusste und bestimmte Ausstrahlung. Die sonst so auffallende und präsente Frau, stand dort mit einer schlechten Körperhaltung und einer ganz anderen Attitüde. 

"Es ist schön euch wieder zu sehen." , murmelte Hinata, lächelte dabei aber eher in die Richtung seiner kleinen Schwester.

Es herrschte eine Weile Stille und für Tobio und Rin wurde das langsam unangenehm. Der Schwarzhaarige kommunizierte mit seinem besten Freund per Blicke. Drängelnd schaute er auf die Uhr. "Wir sollten los." , der Schwarzhaarige unterbrach die Stille und wollte langsam los gehen. Rin schloss sich ihm an und ging neben dem Schwarzhaarigen. 

"Na komm Natsu!" , lächelte Hinata, nahm sie an die Hand und folgte den beiden Jungs. Seine Mutter lief der Gruppe hinterher und schleppte Natsus und ihren Koffer. 

Beim Auto verstauten sie alles und die 3 neu dazugekommen Gäste quetschten sich auf die sehr enge Rückbank des Cabrios. 

Sie fuhren recht flott zurück zum Haus. Rin und Tobio unterhielten sich hauptsächlich, um die peinliche Stille zu vermeiden. Shoyo war noch etwas neben der Spur und in Gedanken. Er wusste nicht wirklich, wie er mit seiner Mutter reden sollte und er hatte das Gefühl, dass es seiner Mutter genau so ging. 

Tobio legte aus Reflex seine Hand auf den Oberschenkel seines Partners und redete weiter mit Rin. Shoyo schaute auf die Hand des Schwarzhaarigen und legte sie schnell weg. Auch wenn seine Mutter wusste, dass sie heiraten würden, war es ihm unangenehm, wenn sie sich vor ihr berührten. Sie hatten schließlich früher die ganze Zeit ihre Beziehung versteckt - Das jetzt so offen vor seiner Mutter auszuleben ist unmöglich für Hinata.

Kageyama legte seine Hand wieder auf die Mittelkonsole und gab dem Orangehaarigen einen scharfen Blick von der Seite. Er rollte die Augen und fokussierte sich wieder auf die Straße.

Hinata konnte sich genau vorstellen, was Kageyama gerade dachte, doch Hinata ist es nun mal peinlich vor seiner Mutter. 


Tobio parkte vor dem Haus und sah schon durch die Fenster seine anderen Freunde durchs große Haus geistern. Sie stiegen aus dem Auto aus und Tobio holte die ganzen Koffer aus dem Kofferraum. Rin schaute zum Haus hoch und grinste. Er hatte vorher schon viele Fotos gesehen - Auch als das Haus damals noch gebaut wurde. Doch in Echt hatte es noch eine ganz andere Präsenz. Auch Hinatas Mutter schaute ungläubig zum Haus. "D-Da wohnt ihr?" , stotterte sie und schaute ihren Sohn an. "Woah, wie cool!" , japste Natsu und lief direkt los. "Ja, hier wohnen wir." , antwortete Shoyo und ging Natsu hinterher. "Komm mit, Mama." , brummte er und seine Mutter folgte ihm. Tobio schaute ihnen nur hinterher und seufzte.

"Ich hoffe, dass sie sich schnell vertragen." , grummelte er und Rin starrte in die Ferne. "Hm?" , nuschelte Rin und widmete sich dem Schwarzhaarigen. "Ich sagte, ich hoffe, dass sie sich vertragen. In zwei Tagen heiraten wir und so wie Shoyo momentan drauf ist, hab ich das Gefühl, dass er unsere Hochzeit ganz vergisst." , murmelte Tobio und schaute auf den Boden. "Er ist nur auf seine Mutter erpicht. Schon seit dem sie die Flugtickets gebucht haben." 

"Ist da wer eifersüchtig?" , grinste Rin und stupste Kageyama an. "Nein!" , zischte Tobio zurück und keifte seinen besten Freund an. "Ich will einfach nur das unsere Hochzeit reibungsfrei abläuft..." , grummelte er und ging mit den Koffern in Richtung Haus.

Hinatas Mutter suchte langsam das Gespräch zu Shoyo, während der Orangehaarige seine Familien Mitglieder durch das riesige Haus führte und ihnen ihren Schlafplatz im Gästezimmer zeigte. 

"Seid ihr zufrieden hier?" , fragte seine Mutter recht oberflächlich und schaute sich erstaunt um.  "Natürlich! Ich könnte nicht glücklicher sein." , auf Shoyos Gesicht machte sich ein leichtes Lächeln breit. Seine Mutter nickte nur und ließ sich auf das Sofa im Wohnzimmer nieder. "Ihr habts hier wirklich schön. Hätte ich niemals gedacht." , gab sie offen zu. Shoyo ließ sich in den Sessel gegenüber von ihr fallen und schaute sie an. Sie schauten sich gegenseitig an, doch es herrschte Stille.

"Wieso ist Papa nicht mitgekommen?" , fragte Hinata aus dem Nichts und ziemlich direkt, währen er seine Mutter anstarrte.

"Huh?" , erwiderte sie.

"Warum Papa nicht mitgekommen ist. Es ist die Hochzeit seines Sohns. Er hätte all den Ärger auf der Welt mal für einen Tag abschalten können und einfach ein guter Vater sein können." , zischte Shoyo und konnte sich die Frage nicht verkneifen.

"Ahh..." , seine Mutter lachte gequält. "Dein Vater und ich haben darüber eine sehr lange Diskussion gehabt, weißt du? Ich hab ihm das Selbe gesagt. Im Endeffekt haben wir uns getrennt. Dein Vater und ich sind nicht mehr zusammen." , erklärte seiner Mutter und hielt sich eine Hand ins Gesicht.

Shoyo riss die Augen auf und starrte seine Mutter geschockt an. "W-Was?" , stotterte er.

"Shoyo... Ich habe völlig falsch damals reagiert und ich schäme mich bis Heute dafür. Es ist doch egal, welches Geschlecht der Partner hat, solange man ihn liebt und mit ihm jede Sekunde verbringen will, nicht? Ich habe viel darüber nachgedacht und ich bin zu dem Entschluss gekommen. Dein Vater konnte das leider nicht. Leider ist er schon immer ein Sturkopf gewesen und ich konnte ihn auch nicht mehr umstimmen. Unsere Ehe war, seit dem du weg warst, eh schon gekippt. Ich bin glücklich, dass ich nun von ihm weg bin." , sprach seine Mutter und wischte sich eine einzelne Träne weg.

Shoyo wusste nicht wie er reagieren sollte. Das Einzige was ihm einfiel:

Er stand auf, ging auf seine Mutter zu und umarmte sie.


Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Where stories live. Discover now