Kapitel 23

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Am nächsten Morgen klingelte der Wecker. Um 7:00 Uhr?! Hallo, wir waren im Urlaub?! Kageyama grummelte und öffnete die Augen. Ihn nervte der Wecker gewaltig und schlug auf sein Handy. Hm? Das war gar nicht sein Wecker? Oh man, Shoyo der Idiot hat vergessen, seinen Wecker auszuschalten. Der kleine Mittelblocker schlief in seinem Arm wie ein Baby. Er sah ja schon süß aus, dachte Kageyama und grinste seinen schlafenden Freund an. Doch irgendwie musste er dieses nervige Weckergeräusch beseitigen. Und dafür müsste er Hinata loslassen. Kageyama bewegte sich sehr vorsichtig um seinen Idioten nicht aufzuwecken. Da sich Shoyo immer an seiner Hüfte festhielt, wusste Tobio nicht weiter und gab ihm das Kissen um sich darin festzuhalten. Hinata knirschte etwas mit den Zähnen und kniff in das Kissen. Zum Glück war das jetzt nicht seine Seite, dachte Kageyama und lächelte etwas. Er beugte sich über den Spiker und wollte den Wecker ausschalten. "K-Kageyama?" , nuschelte aufeinmal eine verschlafene Stimme und Kageyama zuckte zusammen. Schnell schaute er zu seinem Freund runter, der sich gerade die Augen rieb. "Du bist ja schon wach." , grummelte Hinata und wollte sich aufsetzen, kam dem Zuspieler aber entgegen. Kageyama machte noch flott den Wecker aus und setze sich dann auch hin. Beide gähnten und Tobio legte sich wieder hin. "Weiterschlafen, Idiot." , nuschelte er müde und breitete die Arme für seinen Freund aus. Dieser schüttelte heftig den Kopf und stand auf. Hä? Tobio schaute auf und musterte den Rücken des Spikers. Sein Blick hing zwar mehr auf dem knackigen Hintern in der blau karierten Boxershorts, aber egal. "Hm?" , brummte Tobio und zog eine Augenbraue hoch, als er sah, dass Shoyo seine Sporttasche packte. "Wir fahren nachher wieder zum Training!" , freute dieser sich und hüpfte aufgeregt auf der Stelle. "Endlich wieder ein paar Bälle schmettern!" Kageyama grinste und lachte. Auch er stand auf und streckte sich. Ohne zu zögern stillte er sein Nähebedürfnis und umarmte seinen Freund von hinten. Er drückte ihm einen Kuss auf die Wange und zog ihn ziemlich an sich. Ihre Füße watschelten beide etwas und Hinata legte seine Hände auf die des Setters. Ihr Blick fiel nach draußen auf das endlose Meer. "Das ist wirklich der wunderschönste Urlaub, den ich je hatte." , schwärmte Shoyo leise und Kageyama brummte zustimmend. Nach ein paar Minuten klopfte es und sie schnellten auseinander. Yamaguchi stand vor der Tür und kam vorsichtig rein. "G-Guten Morgen ihr Beiden. Ich sollte nur nachschauen, ob ihr noch schlaft." , lächelte er vorsichtig und musterte das Zimmer. "Sind wach." , antwortete Kageyama nur kurz angebunden und ging zum Kleiderschrank. "Wir kommen gleich." , beendete er und Yamaguchi ging raus. Mittlerweile hatten sie es echt drauf. Auch wenn schon viele Verdacht schöpften, taten sie ja aber auch schon als sie noch nicht zusammen waren. Beide zogen sich an und packten ihre Sporttaschen. Hinata ging auf den Balkon und betrachtete nochmal die Aussicht. Sie hatten noch knappe 2 Wochen hier, dann war die Zeit auch schon wieder beendet und sie mussten nach Hause. Er wollte nicht nach Hause. Zuhause waren... Seine Eltern... Seine Eltern, genau. Da war ja was... Das wusste Kageyama nicht. Niemand wusste davon. Hier auf Malta konnte er sein Leben ausleben. Er konnte mit Tobio anstellen, was er wollte. Er konnte schwimmen, essen, Volleyball spielen. Außerdem waren seine Freunde da. Zuhause musste er... lernen, kochen, putzen und durfte nur zum Volleyball als Belohnung für die Guten Noten. Seine Eltern arbeiten Vollzeit und hatten kaum Zeit. Hatten dafür aber riesige Ansprüche. Shoyo sollte seine Schwester Natsu versorgen und groß ziehen und in der Schule gut abschneiden. Wenn sie erfahren würden, dass er jemanden kennengelernt hat... Der auch noch ein Junge ist... Hinata wusste, dass seine Eltern homophob sind. Sie haben schon oft, wenn sie mal da waren, über Schwule und Ausländische Witze gemacht, die unter die Gürtellinie gehen. Apropos Gürtellinie. Zwei Hände griffen an seinen Gürtel und ein Kinn legte sich auf seine Schulter. Kageyama riss ihn aus seinen Ängsten, wieder nach Hause zurück zu kehren. Was war eigentlich mit der Familie von Tobio? Hinata wusste kaum was über das Familienleben von Kageyama. Sie genossen die Aussicht und waren beide etwas in Gedanken versunken. "So, wir sollten jetzt Frühstücken gehen.." , unterbrach der Setter die Stille und ließ vom Kleinen ab. Er ging zielstrebig aus dem Zimmer und Hinata trotte ihm hinterher. Beim rausgehen erkannte er Kiyoko und winkte ihr. "Guten Morgen, Kiyoko!" , rief er ihr zu und sie lächelte ihn an. Kageyama ging in der Zeit schon etwas verschlafen zum Frühstück und nahm keine Rücksicht. Hinata ging mit Kiyoko und Yachi, während er mit Kiyoko ein paar wissende Blicke austauschte. Zusammen frühstückte das gesamte Team und machte sich auf den Weg zum Bus. Alles lief ganz normal ab, Kageyama und Hinata hielten sich ziemlich zurück und verhielten sich normal. An der Schule angekommen stiegen sie aus und der Schwarzhaarige Setter wurde von einer Horde Mädchen überrannt. Hinata verschränkte die Arme und tuschelte mit Kiyoko, während Noya und Tanaka versuchten, die Aufmerksamkeit der Mädchen auf sich zu ziehen. "Heeey, Kageyama schnapp uns nicht alle weg!" , schrie Noya und Tanka beendete den Satz:" Echt nicht cool, Kageyama du bist ja nh richtiger Mädchenschwarm! Sei froh!" Kageyama wurde rot und schaute seinen Freund verzweifelt an, während er von den Mädchen umringt wurde. Am liebsten hätte er jetzt einfach "Sorry, ich steh auf Jungs" gesagt. Auch Shoyo wurde rot und versteckte sich etwas hinter Kiyoko. Das Team lachte und war erstaunt, dass Kageyama so die Mädels anzog. Sie nahmen ihm die Tasche ab und zogen seine Jacke aus, sie sorgten förmlich für ihn und beteten ihn an. Kageyama versuchte vergeblich seine Sachen selbst zu tragen, wurde dann aber von 3 Mädchen, die seine Sachen trugen in die Sporthalle begleitet. Die anderen gingen auch in die Halle und verschwanden in den Umkleiden. Shoyo wollte nicht, dass es so auffällig ist und ging auch in die Umkleide. Nun stand Kags mit den ganzen Mädchen dort alleine. Da war er! Sein Retter. Der einheimische Setter klatschte zwei mal in die Hände und sah die Mädchen an. "Was haben wir gesagt?" , lächelte er und starrte die Mädchen an, die sofort die Sachen auf den Boden legten. "Keine Jungs in die Umkleide folgen!" , riefen sie und schauten eingeschüchtert. Kageyama war etwas perplex und griff nach seinem Zeug. Die Mädels entschuldigten sich und liefen aus der Halle raus. "Übrigens, Jake mein Name." , lächelte der Vertraute und Kageyama musterte ihn Voreingenommen. "Kageyama." , antwortete er nur kurz angebunden. "Wollen wir nachher nochmal reden?" , grinste Jake locker und vergrub seine Hände in den Taschen seiner Jogginghose. "Wenn du mir noch was zu erzählen hast." , zischte der Setter und schielte zu seinem Freund, der umgezogen aus der Umkleide kam und die Beiden etwas musterte. Der einheimische nickte und schlug Kageyama freundlich auf die Schulter, er verschwand auch in der Umkleide seines Teams und ließ Tobio dort stehen. Tobio nutzte die freie Sekunde, wo niemand auf dem Gang war und klapste im Vorbeigehen auf den Hintern seines Freundes. Dieser drehte sich um. "Auaaa, Kageyama!" , quietschte er und starrte in das grinsende Gesicht seines Freundes. Beide lachten und Tobio lief schonmal in die Umkleide. Dort zog er sich auch flott um und lief in die Halle. Sie wärmten sich auf und trainierten in den selben Gruppierungen wie gestern. Ab und zu schlug er mit Shoyo ein paar Bälle, die die anderen staunen ließen. Doch Kageyama ging immer noch nicht aus dem Kopf, was Jake wollte... Außerdem fragte sich Hinata, wer dieser Typ war und was er von Kageyama wollte.

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora