Kapitel 15

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Kageyama war auch heiß. Und das wusste er auch, dachte Hinata. Sie joggten nebeneinander und Shoyos Augen wanderten immer an dem anderen hoch. Er hatte schon echt Glück mit ihm und das wurde ihm gerade erst so richtig bewusst. Auch wenn er die Maltesische Sprache nicht beherrschte, konnte er aus den Blicken, dem Getuschel und dem Ton entnehmen, dass sie für Kageyama schwärmten. Hinatas Herz zog sich zusammen und er wurde etwas wütend, was ihn anspornte, schneller zu laufen. Natürlich zog Tobio mit, er würde doch nicht die Orange vor sich weg laufen lassen ohne mithalten zu können! Also liefen sie ganz vorne und bauten etwas Abstand zu den anderen auf. Das restliche Team lachte, als die einheimischen sie über das Freak-Duo fragte. Die beiden waren manchmal ihr eigenes Team. Sie verstanden sich besser als alle anderen. Das versuchte Sugawara auf Englisch zu erklären, was vielleicht etwas falsch bei den anderen ankam. Diese dachten direkt an eine Romantische Beziehung, was Suga direkt abstritt. Die Beiden da vorne bekamen davon nichts mit und ihnen tropfte nur der Schweiß von der Stirn. "Hinata?" , nuschelte Kageyama und schielte zu dem Kleineren rüber, der ziemlich wütend aussah. "Hm?" , brummte der andere nur zurück und biss die Zähne zusammen. "Was ist denn los?" , fragte Kags mit einer sehr einfühlsamen Stimme. - Wow! Eine neue Seite von Tobio. So einfühlsam kannte Hinata ihn auch nicht. Hinata antwortete darauf aber nur kurz angebunden:" Nichts nichts." , was den anderen stutzig werden ließ. Schweigend liefen sie die Zeit ab und teilten sich auf. Kageyama spielte konzentriert zu dem einheimischen Angreifer, doch seine Gedanken waren beim Kleinen. Wieso war er vorhin so angepisst? Hat er irgendwas verbockt? Die Gedanken flogen durch Tobios Kopf. Das ließ sich auch in seiner Leistung anmerken. Sonst spielte er extrem präzise und passend, manchmal zu schnell. Oft zu schnell. Der Angreifer bekam ihn meistens nicht. Dieser fluchte auf Maltesisch und musste sich von den anderen, besonders vom einheimischen Setter wieder geraderichten lassen. "Das ist typisch für unseren König. Er ist einfach ein Einzelkämpfer auf dem Spielfeld, außer er spielt mit Hinata, dann ist das komische Freak-Duo Feuer und Flamme. Aber das werdet ihr ja gleich sehen." , erklärte Tsukki ihnen, was Kageyama nur zischen ließ. Er musste sich konzentrieren und seine Qualitäten als Zuspieler zeigen. Volleyball ist das Größte für ihn. Doch jetzt ist da auch noch so ein Orangehaariger Lockenkopf in sein Leben getreten...Oh man.

Nach ihrem Warm-Up starteten sie das Trainings-Spiel. Dem Schwarzhaarigen liefen die Schweißperlen von seinen Haaren und er öffnete den Mund leicht. Alle waren konzentriert, alle... bis auf Hinata. Er ließ sich immer wieder von Kageyama ablenken. Der Kleine war erstmal draußen, war vielleicht auch besser so. Nun konnte er sich seinen Freund genau anschauen. Aber auch die Mädchen konnten SEINEN Freund genau anschauen. Das brachte ihn zum brodeln. Gerade wenn er sah, wie sie ihm an den Lippen hingen und nur schwärmten. Diese Lippen und dieser Körper gehörten nur ihm und zwar nur ihm alleine, dachte Shoyo. Er wurde reingewechselt. Momentan führte das Gegnerische Team, welches auch gut spielte. Doch es war ja nur ein Trainings-Spiel, also mussten sie sich ja auch nicht 100 Prozentig verausgaben, wie bei Spielen gegen z.B Seijoh, das Team vom Großen König. Aber dieser Gedanke zählte nicht für Hinata und Kageyama. Er schaute zu seinem Zuspieler rüber, dieser erwiderte den Blick und nickte. Kageyama war bereit. Also los gehts! Zeigen sie ihnen, was sie für ein großartiges Team sind. Der Aufschlag kam, Noya nahm ihn an und Daichi spielte ihn sauber rüber. Die anderen nahmen ihn routiniert an und spielten wieder rüber. Der Ball kam perfekt zu Kageyama, der sauber hoch sprang und sein Shirt etwas hochflog. Scheiße, Hinatas Blick rutschte ab... Wie in den Anfangstagen schloss er die Augen und schlug einfach zu. Der Ball flog immer noch perfekt und Blitzschnell, was die anderen staunen ließ. Tobio hatte den Blick seines Partners genau gesehen und wurde augenblicklich rot. "H-Hinata? Du macht doch keine Rückschritte! Wieso hast du mit geschlossenen Augen geschlagen?!" , rief Daichi und schaute entgeistert zum 1. Klässler. Dieser drehte sich um und kratzte sich am Kopf. "Hat sich gerade so gut und passend angefühlt. Nächstes Mal mach ichs besser!" , schrie Hinata direkt und schaute zu Kageyama rüber, der vom anderen Setter gelobt wurde. So ging es weiter. Hinata spielte wieder legitim und hatte sich daran gewöhnt, dass auch ab und zu Kageyamas V-Linie zu sehen war. Er musste einfach über seine Aussicht hinweg sehen und sich konzentrieren. Am Ende gewannen sie mit großem Abstand und bedankten sich für das Spiel. Sie gingen los und machten schon auf dem Weg zu den Umkleiden ein nächstes Treffen am Strand aus. In den Umkleiden zogen sie sich flott um, und Hinata brabbelte ewig lange mit Yamaguchi über seine coolen Angaben. Kags hatte keine Lust mehr zu warten und ging vor. Hinata schien ja kein wirkliches Problem damit zu haben. Sie waren ja jetzt auch seit einer Woche nur aufeinander und beieinander. Ein bisschen Freie Zeit brauchen beide, sonst klappt sowas nicht. Also ging er gemütlich raus und wurde von ein paar Mädels angesprochen, was ihn nicht wirklich interessierte. Plötzlich zog ihn eine Hand um die Ecke und er stand dem großen Setter gegenüber. "Hey nochmal" , murmelte dieser und zog Kageyama etwas weiter am Gebäude lang. Sodass keiner sie mehr sehen oder hören konnte. "Was willst du?" , der Schwarzhaarige knirschte mit den Zähnen und sah dem Gleichgroßen in die Augen. "Du bist doch mit der Nummer 10 zusammen, oder?" , murmelte der andere Zuspieler und schaute ziemlich gelassen. "Was?" , zischte Kageyama direkt und wurde schnell aggressiv. "Hey Hey, ruhig." , der andere hob ergebend beide Hände, "Ihr habt echt eine tolle Bindung. Setter und Spiker, fast wie bei uns!" , beendete er. "Wie..- Woher? Was meinst du mit "fast wie bei uns"?" , nuschelte Tobio und schaute auf den Boden. "Kai, der Kleine Braunhaarige Mittelblocker, mit dem du gespielt hast, ist mein Freund." , lächelte der Zuspieler und fuhr sich lässig durch die Haare. Kageyama ballte die Fäuste. "Hinata ist nicht mein Freund... Es ist mehr eine... Affäre." , brummte er sauer und hasste sich selbst für die Wörter. "Du brauchst mich nicht anzulügen. Wir kennen uns nicht wirklich, aber wenn man selbst in dieser Situation ist, merkt man das. Wie du ihn anschaust, wie er dich anschaut und wie ihr redet." , schnurrte sein Gegenüber und hob zum Abschied die Hand , "Ich werde euch nicht verraten, keine Sorge. Hoffe natürlich auch, dass du uns nicht verrätst. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du gerne herkommen." , er ging weg und Kageyama stand fassungslos dort. Was war das?!

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Where stories live. Discover now