Kapitel 98

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Der Wecker klingelte. Doch es war eine andere Melodie als sonst.

Der Wecker spielte eine Hochzeitsmelodie.

Shoyo wachte auf und war sofort hellwach. Er schaute auf sein Handy und drückte den Wecker mit einem Grinsen im Gesicht weg. "Tobio!" , er stupste den scheinbar schlafenden Schwarzhaarigen neben sich an. Doch dieser war nicht am Schlafen. Er war genauso hellwach und setzte sich sofort auf. Die Beiden grinsten sich an und ohne ein Wort zu sagen, wussten sie genau, was der andere dachte.

Sie standen auf und gingen ins Bad, wo sie sich fertig machten. Man hörte unten schon die ersten Schritte und das erste Geflüster. Die Anderen huschten durch das Haus, um alles fertig zu machen und vorzubereiten. Nachdem sie fertig waren, gingen sie zurück ins Schlafzimmer. Ihre Gespräche waren ziemlich oberflächlich und hektisch. Beide waren unglaublich aufgeregt.

Shoyo nahm die beiden Anzüge, die am Kleiderschrank hangen, runter und drückte dem Schwarzhaarigen seinen in die Hand. Tobio starrte den Anzug an, lächelte und fing an, ihn aus der Plastikhülle zu befreien. Er zog seine Schlafsachen aus und schlüpfte in seine weiße Anzugshose. Er zog sich ein weißes Hemd an und band sich eine schwarze Krawatte um den Hals, bevor er die schicke, weiße Anzugsjacke überzog. Der Kleine wartete, bis sein Partner sich anzog. Normalerweise war es ja üblich, dass sich das Pärchen getrennt von einander umzieht und sich erst vor Ort das Erste Mal sieht - Doch Kageyama und Hinata wollten das nicht. Sie wollten den ganzen Tag gemeinsam verbringen, vom Aufwachen, übers Fertig machen und der Hochzeit, bis zum gemeinsamen Einschlafen.

Shoyo musterte seinen Freund, der sich gerade eine silberne Uhr ums Handgelenk band. Er grinste und schmunzelte vorfreudig zu sich. Der Anblick des Schwarzhaarigen gefiel ihm sehr.

Auch der Orangehaarige machte sich nun endlich fertig. Er hatte einen ähnlichen Anzug, nur dass er keine schwarze, sondern eine weiße Krawatte trug.

Tobio kam dem Kleinen etwas näher und schaute zu ihm runter. "Gut siehst du aus." , flüsterte Kageyama und richtete die Krawatte seines Gegenüberstehenden. Hinata streckte leicht den Kopf und ließ sich die Krawatte richten. Er schaute dem Schwarzhaarigen in die Augen und lächelte. "Du auch." , murmelte Hinata zurück und legte seine Hände an Tobios Wangen, als Tobio seinen Griff an der Krawatte lockerte. Shoyo schielte auf die Lippen seines Partners und grinste, bevor er ihn sanft küsste.

Man hörte Hochzeitsglocken und Hochzeitsmusik.

Tobio drehte nach dem Kuss seinen Kopf weg und schaute in die Richtung, wo die Musik herkommt. Auch der Kleine schaute sich verwirrt um. "Kageyama, Hinata!" , hörten sie aus der unteren Etage.

Die Beiden nahmen sich an die Hand und gingen langsam nach unten.


Das Erste was sie sahen, waren alle ihre Freunde und Familienmitglieder parallel an der Treppe aufgereiht, so dass Platz für Kageyama und Hinata zum durchlaufen war. Alle waren hübsch herausgeputzt und trugen schöne Anzüge und Kleider.

Sie lächelten das Pärchen an und jeder hielt einen kleinen Korb in seiner Hand. Mit einem breiten Grinsen kamen die Turteltäubchen die letzten Stufen runtergelaufen und gingen durch den kleinen Durchgang durch. Hochzeitsmusik spielte und alle warfen, als sie an ihnen vorbei gingen, kleine Blümchen über Shoyo und Tobios Köpfe.

Hocherhobenen Hauptes liefen Beide bis zur Tür, wo die Aufreihung endete. Tobios Vater und Shoyos Mutter standen als Letztes bei der Tür und lächelten ihre Söhne stolz an. Beide traten ein Stück vor und machten jeweils eine Seite der Haustür auf.

In dem Moment, wo die Türen auf gingen, hörte man ein hohes Wiehern.

Tobio und Shoyo schauten in ihren Vorgarten.

Vor dem Brunnen stand eine riesige, majestätische Kutsche, die mit süßen Blümchen beschmückt war. Davor standen zwei Schimmelfarbende Pferde, die gutmütig und mit gespitzten Ohren nach Vorne schauten. Neben den Pferden standen Jake und Kai, die zu ihren besten Freunden lächelten.

Hinata nahm beide Hände geschockt vor den Mund und schaute mit funkelnden Augen das Gefährt an. "Das habt ihr nicht gemacht-" , stotterte Kageyama überwältigt und schaute Jake und Kai ungläubig an.

"Hehe~!" , grinste Kai und die Anderen versammelten sich nach und nach hinter Kageyama und Hinata und versuchten auch so gut wie es geht, einen Blick auf das Geschehen zu bekommen.

"Einmal einsteigen, bitte!" , Jake verbeugte sich und deutete auf die Plätze in der Kutsche.

Hinata und Kageyama gingen vor und die ganze Truppe hinter ihnen folgte ihnen auf den Vorhof. Shoyo lief zu den Pferden und streichelte eines der Beiden. "Ihr seht unglaublich aus." , grinste Jake und stupste den Schwarzhaarigen an, der hinter seinem Verlobten stand und die Pferde anschaute. Tobio grinste zurück.

Die Gäste fingen an zu tuscheln und machten Fotos. Dieser Anblick zauberte jedem ein Lächeln ins Gesicht.

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Where stories live. Discover now