iv

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In der Landschaft aus Glas und Oktoberblättern, ist die Welt noch immer atemlos ruhig, lauter werdend erst, als Ender und Dahlia aufstehen und durch das Nebelkleid des Waldes hinaus zum kahlen Feld laufen.

Selbst Dahlias sonnene Hände sind mittlerweile blasskühl geworden, ihre Wärme verzehrt vom rauen Sturmwind, weshalb sie sie lautlos in die großen Taschen ihres raschelnden Mantels steckt.

Die grauweißen Schleier der dorfschiefen Schornsteine, die vom Feldrand schon zu sehen sind, vermischen sich mit dem Atem der Wolken, die mittlerweile meertrüb und schwermütig über der Welt hängen.

Nur vereinzelt kann Ender noch Sterne in den Nachthimmelflecken zwischen dem Wolkenmeer erkennen.
Hier und da erhellen sie die Düsternis,
wie Glühwürmchen das abenddunkle Sommergras unter den alten Buchen, zwischen denen sie im Sommer immer gesessen und bei Sonnenuntergang süßreife Kirschen gegessen hatten.

Dennoch bleibt er stehen und betrachtet die hellen Himmelskörper, kann nicht anders, als über sie zu staunen und über den Himmel der ohne Dahlias Geschichten zu weit wäre, zu fern, zu kahl, zu groß.

Dahlia bleibt neben ihm stehen und nimmt seine ausgekühlte Hand erneut in die ihre, wieder erwärmt von den Taschen ihres Mantels und ein Lächeln stielt sich auf Enders Lippen, in den Armen der Nebelnacht nicht mehr als ein ungesehenes Geheimnis.

träumermieneWhere stories live. Discover now