Kapitel 6

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... Ich habe im Fernseher all deine Erfolge verfolgt. Ich habe dadurch das Gefühl gehabt selber irgendwie zu leben...

Pov Erzähler

Kenma starrte auf den flackernden Bildschirm. Gerade wurden die neuen Spieler einer bis dato guten aber unbekannten Mannschaft vorgestellt. Als der Name des Schwarzhaarigen ertönte, schlug Kenmas Herz häftig. Kuroo hatte es geschafft seinen Traum vom Volleyball zu erfüllen. Kenma hatte keine Chance zu leben. Kuroos erstes Spiel verlief gut, er schaffte es die meisten Punkte zu holen und wurde bereits als Ass angesehen. Das folgende Interview schaute sich Kenma auch an. Er war überrascht, als auch die MSBY-Spieler dazu geschaltet wurden. Sie gratulieren Kuroo. Kenma war glücklich die Jungs so unbeschwert zu sehen. Yaku, der gerade zur Tür herein kam, genoss es, den Jüngeren so fröhlich zu sehen. Das Gesicht Kenmas war in Richtung Fernseher gedreht und seine Atmung war gleichmäßig. Das war inzwischenzeit eine Seltenheit geworden. Denn Kenmas Atmung war in letzter Zeit alles andere als gleichmäßig gewesen. "Er sieht fröhlich aus", bemerkte der Setter. Kenmas Gesichtszüge wurden entspannt und er lehnte sich zurück. Das Programm wechselte. Yakus Herz brach, als er Kenma beobachtete.

"Hey Yaku, was führt dich hier her", sagte Kuroo, als Yaku die Turnhalle betrat. Dank etwas Überredungskunst durfte er die eigentlich gesperrte Turnhalle betreten. Er hatte Glück, das Training war vorbei. Kuroo zog sich hastig um und lud seinen ehemaligen Mitspieler ein. "Sag Mal, wie geht es dir?", fragte Yaku. Der Größere sah auf seinen Kaffee und dachte drüber nach. "Gut. Ich habe Josie verlassen und war gerade im ersten Semester als das Team anrief und mich haben wollte", erklärte der ehemalige Nekoma Spieler. Yaku selber beobachtete seinen ehemaligen Teammitglied aufmerksam. "Bei dir?", fragte der Schwarzhaarige nach eine unangenhemen Stille. "Ganz gut. Ich habe gestern mit Kenma geredet. Er hat das Interview gesehen. Er ist stolz auf dich", sagte Yaku und seine Miene war sehr ernst. Kuroo sah zu , wie Yakus Gesicht ein Mienenspiel war. Sein neutrales Gesicht wechselte zu einem deprimierten Gesicht und dann wieder zurück zum Pokerface. "Bist du noch immer sauer auf mich? Yaku, dass ist Monate her!", rief Kuroo aus. Der ehemalige Libero zog die Augenbrauen zusammen. "Kuroo! Du solltest mit ihm reden", meinte Yaku und trank den letzten Schluck aus. Kuroo dachte an den Setter zurück. An seinen Puddinhead. An seinen Kitten. Was er wohl tat? Kuroo machte sich Sorgen um ihn, er wusste ja, dass Kenma nicht wegen einem Beinbruch gelegen hatte. "Wie geht es Kenma?", wollte Kuroo nun wissen. Die Schuldgefühle, die er bis dato erfolgrecih verdrängt hatte, trafen wie ein Blitz auf ihn ein. "Kuroo, du solltest Kenma selber fragen. Aber nicht über das Telefon. Mach ihm eine Freude", sagte Yaku, ehe er aufstand. Yaku hasste es, dass die beiden Freunde sich lieben es aber nicht auf die Reihe brachten genau as zu zugeben.

Kenma lag mir der Atemmaske im Gesicht im Bett und verfolgte das Spiel seines Liebsten. Kuroo schlug sich auf dem Volleyballfeld erstaunlich gut. Yaku war beim Spiel dabei. Er hatte eine Einladung von dem Schwarzhaarigen Jungen bekommen. Diese auszuschlagen wäre ein Fehler gewesen. Nach dem Spiel war eine Liveübertragung des Interviews. Gerade verabschiedeten sich die MBSY (?) und die Mannschaft Kuroos. Kuroo lief darauf hin direkt zu der Reporterin, die ihn zu sich wunk. Kuroo sprach über das Spiel und über die Gegner. Bokuto und Shoyo die zu den Gegnern gehört lachten und drängten sich in das Bild. "Kuroo, gab es eine Zeit, wo du mit dem Volleyballspielen aufhören wolltest?", fragte die Reporterin. Die Gesichter von Hinata und Bokuto schienen ihr Lächeln verloren zu haben. Kuroo selbst schien mit der Frage ein wenig überfordert zu sein. Akaashi und Yaku die in der Halle saßen, hielten die Luft an. Genuso wie die gesamte Nekomamanschaft und ehemaligen Nekomaspieler, die das Spiel und das Interview per Handy, Fernseher oder Live verfolgten. Alle schienen die Luft anzuhalten und gespannt zu warten. Kenmas Brust zog sich zusammen und seine Lunge schien langsam seinen Geist aufzugeben. So kam es dem Setter zumindest vor. "Ja, tatsächlich", Kuroos Stimme kam so plötzlich durch die Stille, dass sie sich unfassbar laut anhörten. "Wisst ihr, ich hatte einen wirklich sehr guten Freund. Ich habe ihn, nein, ich liebe ihn über alles. Er war mein bester Freund. Er hatte sich verletzt und habe mir selbst die Schuld gegeben. Aber bei diesem Sport ist die Gefahr sich zu verletzten eben sehr hoch. Es war nicht meine Schuld. Doch statt wie jeder andere Mensch normal darüber zu reden, hat mein Ego dafür gesorgt, meinen Setter zu verabscheuen. Ich ging mit einem Mädchen aus, die ich nicht liebte. Ich schwänzte lieber das Training als an dem Ort zu sein, wo der Setter nicht mehr war. Es hatte sich irgendwann verabschiedet und mir die Augen geöffnet. Und weil ich es nie gesagt habe: Danke, Kenma", Kuroo holte tief Luft. Das waren jetzt zu viele Worte auf einmal. Shoyo sah zu Bokuto und zu zweit zogen sie Kuroo aus dem Licht der Kamera. Kenma stattdessen lag mehrere Kilometer entfernt in einem Krankenbett, eine Atemmaske in seinem Gesicht, Tränen die ihn die Sicht auf sein Handy versperrten und dazu das Schmerzende Herz. Kenma rief direkt Kuroo an. Man sah in der Kamera, wie er direkt abhob. "Kenma", seine Stimme war vor Schmerz verzogen. "Du bist groß raus gekommen. Es freut mich, dass zu hören", krächzte der Jüngere. Kuroo sah in die Kamera. "Kenma, es tut mir leid okay? Aber... Ja, sorry", murrte Kuroo. Im Hintergrund hatte man eine zweite Stimme gehört. Kenma legte auf, ehe Kuroo irgendwie reagieren konnte.

Kenma hatte keine Ahnung was passiert war, aber nach Kuroos Auftritt kam er groß raus. Sein Team gewann ein Spiel nach dem anderen. Kuroo genoss das Rampenlicht. Kenma, der inzwischen an einem dauerhaften Atemgerät hing, beobachtete jeden der Erfolge seines Crushes. Kenma hatte zugegeben, Kuroo immer noch zu lieben. Obwohl es nur paar Monata waren, wo sie sich nicht sahen oder sprachen, Kenma kam es wie Jahre vor. Yaku klopfte an der Tür. "Ich habe jemanden mitgebracht", sagte dieser Schudlig. Er schob den bekannten Kater durch die Tür. Kenma brach kein Ton raus. Ihm war es zu anstrengend, zu reden. "Kitten", sagte Kuroo. Kenma griff nach der Hand des Volleyballspielers. "Was hast du Kenma?", fragte Kuroo. Eben genannter setzte sich auf. "Krebs", sagte Kenma ruhig. "Lungenkrebs", sagte nun Yaku. So schnell wie Kuroo da war, war er wieder weg. Kenma und Yaku sahen dem Schwarzhaarigen nach. Der Blick Yakus ging zu Kenma. Dieser lag mit geschlossenen Augen im Bett. Tränen tropften völlig lautlos ins blonde Haar. Das einzige was diese Stille störte war die rasselnde Atmung des kranken Jungen.

Kuroo hatte gerade das Krankenhaus verlassen, als alle Erinnerungen an Kenma auf ihn stürmten. Kuroo war kaum in der Lage, ruhig zu atmen. Seine Tränen ließen ihn förmlich ersticken. So musste sich Kenma fühlen, schoss es dem ehemaligen Kapitän Nekomas durch den Kopf. Kuroo spürte förmlich die Lippen des Setters auf seinen, als er an ihren ersten gemeinsamen Kuss zurück dachte. Die Tränen wurden mehr und Kuroo konnte kaum klar sehen. Er fiel ins Joggen und lief in diesem Tempo raus aus der Stadt. Weg von Kenma und all dem Schmerz. Kaum hatte er sich Stadt hinter sich gelassen, entwich ihm ein lauter und schmerzerfüllter Schrei. Kuroo hatte keine Ahnung wie viel Uhr es war noch wie lange er geschrien hatte. Er wusste nur, dass alsner zurück kam, er keine Stimme mehr hatte, die Füße schmerzten und es Dunkel draußen war. Die Nachrichten des ehemaligen Liberos ignorierte Kuroo. Ihm war es egal, ob sich Yaku machte. Für Kuroo war es wichtig, Kenma nicht zu verlieren. Er sah es endlich ein, dass er Scheiße gebaut hatte. Kuroo liebte Kenma, wieso war es für ihn dann so schwer, ihm das zu zeigen? Sein Handy blickte auf. Er hatte Angst, dass es wegen Kenma aufblinkte. Aber er hatte auch Hoffnung. Als sein Blick aufs Display glitt, fror förmlich sein Gesicht ein. Er entsperrte sein Handy und las die Nachricht mehrere Male. Er war Dabei. Er durfte genauso wie Oikawa im Ausland in der gleichen Mannschaft wie Oikawa Volleyball spielen. Er wollte schon immer Mal mit Oikawa zusammen spielen, er hatte ja nur gutes über den Setter gehört. Die beiden Jungen haben sich noch nie persönlich gesehen, umso mehr freute es Kuroo. Dabei hatte Kuroo Kenma komplett vergessen. Die Sorgen hatte aufgehört. "Ich werde endlich ein neues Leben anfangen, so wie du es wolltest Kenma. Ich wünsche dir noch viel Glück. Vielleicht sehen wir uns bald wieder und wenn nicht, sehen wir uns in einem anderen Leben", sprach Kuroo in sein Handy um die Sprachnachricht aufzunehmen. Kaum war die Audio abgeschickt, färbten sich die Hacken blau. Kenma schrieb und löschte und schrieb und löschte. Zum Schluss ließ er die Audio unkommentiert, was Kuroo kurz einen Stich ins Herz versetzte. Was Kuroo jedoch nicht wusste, war, dass Kenma gerade selber heulend im Bett saß und kaum Luft bekam. Kuroo selber war damit beschäftigt seine Koffer zu packen. Er wollte gehen. Endlich das Leben, was ihn so zerstörte hinter sich lassen. Er warf gerade seine Kleidung in den Koffer, als ihm etwas entgegenfiel. "Kenma's Kiste", las er laut vor und schmunzelte. Obwohl Kuroo eigentlich im Zeitstress war, setzte er sich auf den Boden und öffnete die Box. Dem Schwarzhaarigen fielen einige Bilde entgegen. Überall war Kenma zu sehen. Kenma und er. Kuroo liebte den Jungen nach wie vor, warum musste das Leben nur so kompliziert sein? Kuroo fand zum Schluss Kenmas erster Trikot. Er hatte es bekommen, als Kenma zu Groß war. Er erinnerte sich noch genau, wie angeekelt der Setter aussah, als er fragte, ob es das Trikot als Erinnerung behalten durfte. "Ich liebe dich Kenma", sagte Kuroo, obwohl er das nicht sagen wollte. Er warf alles zurück in die Kiste, bis ihm ein Bild in die Finger kam. Kuroo's Augen glitten über das Bild. Dort war Kenma zu sehen. Er trug eine kurze Hose, die jedoch unter dem Shirt von Kuroo verschwand. Kenma war damals zu besuch und hatte kein Schlafshirt dabei gehabt. Kuroo hatte seinem Freund sein Trikot gegeben, welches viel zu groß war. Kenma's Haare waren in einem Pferdeschwanz und ein untypisches Lächeln zierte das Gesicht des Jüngeren. Das war so ziemlich das einzige Foto, wo Kenma zu 100% ehrlich lächelte. Ohne darüber nach zu denken, verstaute Kuroo das Bild in seiner Handyhülle um immer etwas vom Setter bei sich zu haben.

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Jassi_khx <3

𝕂𝕖𝕟𝕞𝕒'𝕤 𝕝𝕒𝕤𝕥 𝕙𝕠𝕡𝕖 // (Sad KuroKen)Where stories live. Discover now