Gefangen

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Ruby's Sicht:

Genervt blickte ich auf die Handschellen, mit denen ich an einen Tisch gekettet war. Das Zimmer war langweilig und kalt. Ich saß schon seit bestimmt 20 Minuten hier drin und blickte genervt auf die Fensterscheibe, in der Hoffnung, dass einer der Polizisten endlich kam, um mich zu verhören. Der Polizistin, die ich getreten hatte, war es später gelungen, mich zu fassen. Jetzt saß ich hier fest. Endlich öffnete sich die Tür und die Polizistin kam herein. Ich blickte sie ungläubig an. "Das soll wohl ein Scherz sein. Ich warte seit 20 Minuten auf mein Verhör und dann kommst du," fragte ich fassungslos. "Ich bin Polizistin Hops," stellte sie sich vor. "Wie auch immer," murmelte ich gelangweilt. "Darf ich Sie Ruby nennen," fragte Hops. "Na ja, da ich keinen Nachnamen habe, wirst du mich wohl so nennen müssen. Das würdest du übrigens wissen, wenn du meine Akte gelesen hast," antwortete ich herausfordernd. Hops wurde rot und mein Grinsen wurde breiter. "Sie wurden verhaftet wegen Täuschung, Körperverletzung, Diebstahl und Brandstiftung. Hast du was dazu zu sagen," fragte sie. "Das ist ein Verhör. Wir sind nicht vor Gericht," stellte ich klar. "Bekennst du dich schuldig," fragte Hops mit der Bemühung mich zu ignorieren. "Wenn ich dann hier schneller rauskomme, dann ja," erwiderte ich. Hops blickte mich irritiert an. Jemand klopfte gegen die Scheibe. "Du solltest gehen," bemerkte ich. Hops verließ das Zimmer ich seufzte genervt auf. War ich eigentlich von Idioten umzingelt? Gelassen fischte ich mir eine Spange aus dem Haar und begann die Handschellen zu knacken. Ich blieb doch hier nicht gemütlich sitzen, wenn überall Leute hinter mir her waren. Warum auch nur, hatte Berthold den Ducks die Wahrheit erzählt? So hatte ich doch alles überhaupt erst verloren. Hops kam wieder herein. "Es sieht nicht gut für dich aus. Zwei Mafias sind hinter dir her, wir haben dich und du hast niemanden. Wir wären bereit für einen Deal," sagte Hops. Ich lächelte. "Und wie lange hast du das jetzt draußen geübt? Es gibt keine Beweise gegen mich," erwiderte ich.

Zufrieden lächelnd verließ ich das Zimmer und niemand konnte was tun. Ich war 24 Stunden lang festgehalten wurden und sie hatten nichts gegen mich in der Hand. Draußen vor dem Revier genoss ich die Sonne in meinem Gesicht. Seufzend überlegte ich, wo ich hinkonnte. Hops hatte Recht gehabt. Ich hatte niemanden. Nur zu viele Feinde. Schlafen konnte ich seit 2 Wochen auch nicht mehr und daher war ich entsprechend gerädert. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits 16 Uhr war. Ich wusste das ich nicht zu meinem Versteck zurück konnte. Dort lauerte sicher schon eine Mafia. Ich überlegte erst in einen Club zu gehen, entschied mich dann aber dagegen. Durch einen Besuch in einem Club, war ja erst eine Mafia auf mich aufmerksam geworden.

Flashback:

Betrunken und mit einem Drink in der Hand torkelte ich von der Bar zurück zu meinem Platz auf der Couch. Die Ducks hatten mich weggeworfen. Ich war deprimiert und versuchte mich so abzulenken. Unterwegs rempelte mich irgendjemand an und mein Drink ergoss sich auf uns beide. "Kannst du nicht aufpassen," fauchte ich. "Pass selber auf, du Looser," zischte der Typ. Er war nur ein paar Jahre älter als ich. Wie konnte er es wagen mich Looser zu nennen? Ja, zurzeit fühlte ich mich so. Da musste er es mir nicht auch noch sagen. Ich blickte ihn an und holte dann mit meiner Faust aus. Ich traf den Typen am Schnabel und er schrie auf und sank auf den Boden. "Du hast mir meinen Schnabel gebrochen," heulte er. "Heul leise, Looser," äffte ich ihn lachend nach und ging weiter. Alle im Club blickten uns an. "Was? Er ist zu weit gegangen," erwiderte ich gelassen und ließ den Typen zurück.

Flashback Ende

Dumm nur, dass der Typ der Laufbursche einer Mafia war. Und diese Mafia war jetzt hinter mir her. Dumm gelaufen. Jedoch konnte mich etwas Alkohol bestimmt trösten und auf andere Gedanken bringen. Oder mir noch mehr Ärger verschaffen. Aber das war mir egal. Mir war tatsächlich alles egal. Und außerdem würde es eh niemanden interessieren. Alle hassten mich. Zwar zu Recht, aber es tat weh. Kaum wussten die Leute etwas über einen, was ihnen nicht passte, schon warst du angeschrieben. Und das schlimmste war, ich wurde gar nicht mehr als eigenständig angesehen. Ich war das Anhängsel der Ducks, welches jetzt rausgeschmissen wurde. Und jetzt dachte natürlich jeder, dass er freie Bahn bei mir hätte, um mich loszuwerden. Ich hatte mich im Grunde selbst verloren. Und plötzlich hatte ich die Idee. Ich musste mir wieder eine Identität verschaffen. Jeder musste sehen, dass ich die Ducks nicht brauchte. Dass ich unabhängig, stark, frei und ich selbst war. Es war 2 Wochen her, dass die Ducks und ich jetzt getrennte Wege gingen. Und seitdem hatte ich nur geweint, getrunken und mehr geweint. Ich musste die Tatsachen akzeptieren und das Beste daraus machen. Ich ging zu einer öffentlichen Toilette und schnappte mir eine Schere und fing an, mir meine Haare zu schneiden. Ich hatte meine Haare immer geliebt. Doch jetzt brauchte ich einen Neuanfang. Ich wollte nicht immer den Looser im Spiegel sehen, der ich gewesen war. Ich blickte in den Spiegel. "Ab jetzt bin ich auch nicht mehr nur Ruby. Jetzt bin ich Ruby Swan," sagte ich lächelnd zu meinem Spielbild. Die kleine Waise mit Träumen und Familie war jetzt endgültig Geschichte. Zufrieden lächelnd verließ ich die Toilette und blieb erstarrt stehen. Vor mir standen 5 Falken im schwarzen Anzug und alle 5 hatten eine Waffe auf mich gerichtet. "Wird gerade Men in Black gedreht," fragte ich amüsiert mit Blick auf die Anzüge. Keiner sagte etwas. Ich nahm eine Bewegung hinter mir war, doch bevor ich was tun konnte, wurde mir eine Spritze in den Hals gedrückt. Von dem Zeug wurde mir schlecht und ich sank auf den Boden. "Oh, oh," murmelte ich nur noch, bevor mir schwarz vor Augen wurde und ich zusammen brach. Als ich wieder aufwachte, war ich auf einem Stuhl gefesselt. Der Raum war dunkel, doch ich saß in dem einzigen Lichtstrahl. Hinter mir standen wieder Typen mit Waffen. Ein Klatschen ertönte und zwei weitere Falken kamen. Der eine sah aus wie der Boss. Den anderen kannte ich bereits. Ihm hatte ich die Nase gebrochen. Ich war gefangen bei einer der Mafias, die mich umbringen wollte.


Hey Leute,

das erste Kapitel des 2. Buches ist fertig. Die ersten 5 - 10 Kapitel werden übrigens alle aus Rubys Sichtweise sein, danach ist es wieder abwechselnd. Ich hoffe, es gefällt euch. Kritik und Wünsche in die Kommentare. Ansonsten wünsche ich euch schöne Weihnachten.

Eure Chocolatleya ❤🍫❤🍫

Ein unerwartetes Abenteuer (2. Buch)Where stories live. Discover now