Kapitel 11

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Jackies P.O.V.:

Michi hat mir jeden Tag geholfen, mein Auge einzutropfen, was die Entzündung zum Glück schnell hat weggehen lassen. Nachdem ich heute in der Tanzschule war, habe ich mir noch zügig etwas zu essen geholt und bin inzwischen schon fast wieder zuhause. Michi arbeitet heute etwas länger, also habe ich mir vorgenommen, mir am Nachmittag Zeit für mich zu nehmen. Ich werde mir ein schönes, angenehmes Bad einlassen und meine Haut mal wieder so richtig pflegen. Heute Morgen war mir etwas übel, aber das ist dann zum Glück wieder weggegangen. Trotzdem fühle ich mich noch etwas komisch, daher wird mir ein bisschen Entspannung sicher guttun.

Als ich mich im Badezimmerspiegel anschaue, komme ich mir irgendwie anders vor, als sonst. Habe ich die letzten Tage etwas Außergewöhnliches gemacht, das meinen Körper verändert hat? Irgendwie sehen meine Brüste ein bisschen größer aus. Ach, das ist sicher nur Einbildung. Keine Ahnung, was heute mit mir los ist. Ich gehe jetzt einfach mal baden und schaue dann weiter. Vielleicht fühle ich mich ja nach dem Bad besser. 

Es sind ein paar Tage vergangen und ich fühle mich immer noch komisch. Mir ist morgens oft schlecht, ich bin emotionaler als sonst, mein Körper verändert sich,... Was ist bloß los mit mir? Bis jetzt habe ich Michi noch nichts davon erzählt, aber vielleicht sollte ich das mal tun... Ich denke, dass er sowieso schon mitbekommen hat, dass mit mir etwas nicht stimmt, er aber wartet, bis ich zu ihm komme, weil er mich nicht bedrängen will und versucht, den Arzt nicht mehr so raushängen zu lassen. Ich finde das ja süß, aber trotzdem fühle ich mich gezwungen, ihm davon zu erzählen, auch wenn er mich nicht dazu drängt. Bevor ich aber damit zu ihm gehe, werde ich mal meine Symptome googeln. Ich weiß, dass Google einem meistens sagt,  dass man Krebs hat und in zwei Tagen sterben wird, aber irgendwie kann ich nicht anders. Mir ist bewusst, dass ich mit einer viel qualifizierteren privaten Suchmaschine verheiratet bin, aber irgendwie kann ich diese alte Gewohnheit nicht ablegen. Ich werde also zuerst im Internet schauen, was es sein könnte und falls es schlimm ist, gehe ich damit zu Michi.

Nachdem ich die Symptome eingegeben habe, drücke ich auf suchen und traue meinen Augen im ersten Moment nicht – das erste Ergebnis, das mir vorgeschlagen wird, ist eine Schwangerschaft. Als ich ein bisschen darüber nachdenke, ergibt es jedoch Sinn. Wie konnte ich da nicht selber draufkommen? Wann hatte ich meine letzte Periode? Es kann doch nicht sein, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wann ich meine letzte Periode hatte. Ich öffne also die App, mit der ich meine Zyklen tracke und schaue nach. Ach du Scheiße, ja, die ist schon einige Zeit her. Ich bin vielleicht schwanger! Ok, tief durchatmen. Wie konnte ich nicht darauf kommen? Meine Symptome sind definitiv eindeutig. Ich bin irgendwie total geschockt, aber gleichzeitig freue ich mich unendlich. Nein, stopp! Ich darf mich noch nicht zu viel freuen. Ich muss zuerst herausfinden, ob ich wirklich schwanger bin. Aber wenn ich schwanger sein sollte, wird sich Michi total freuen. Wir haben vor etwa drei Monaten beschlossen, dass wir nicht mehr verhüten wollen, also wäre es ein absolutes Wunschkind. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Michi mir die Spirale entfernt hat. Am liebsten hätte ich die für immer in mir gelassen, aber sie hätte sowieso irgendwann gewechselt werden müssen. Huch, ich kann mich noch genau daran erinnern... Das war echt kein schönes Erlebnis, obwohl Noah und Michi ihr Bestes getan haben, um den Eingriff so angenehm wie möglich für mich zu gestalten... Auch, wenn Noah Michi dazu überredet hat, mir nicht zu sagen, dass das Medikament, das mich zum Schlafen bringt, rektal verabreicht wird.

Hey, wie gefällt euch die Geschichte bis jetzt? Im nächsten Kapitel kommt ein Throwback dazu, wie Jackie die Spirale entfernt wurde – ich hoffe, ihr seid gespannt ; )

Warum ausgerechnet meine Geburt? (Teil3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt