Kapitel 47

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Michis P.O.V.:

„So, bist du bereit?", frage ich Jackie, bevor ich das Klistier an ihrem Anus ansetze.  Sie soll sich ja schließlich nicht erschrecken und ich möchte nicht beginnen, solange sie noch nicht dafür bereit ist. „Naja, muss ja sein, oder?" „Ja, leider, aber wir haben genug Zeit für das Ganze, ja? Immer wenn du eine Pause brauchst, musst du nur was sagen und ich gebe sie dir." „Ich will das einfach in einem und so schnell wie möglich hinter mich bringen, glaube ich." „Ja, das ist verständlich. Gut, wenn du bereit bist, dann fange ich am besten jetzt gleich an, würde ich sagen." Jackie dreht ihren Kopf zur Seite und vermeidet es, mich anzusehen – sie tut mir wirklich leid. Durch die Schwangerschaft wird sie vermutlich noch öfter eine Verstopfung haben, wodurch sie diese Prozedur auch noch ein paar Mal über sich wird ergehen lassen müssen. Ich bin immer so vorsichtig und einfühlsam wie nur möglich, aber trotzdem ist die Behandlung natürlich unangenehm. Das Einzige, was ich jetzt für sie tun kann, ist wirklich vorsichtig sein, mir Zeit nehmen und das Ganze so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, damit ich nachher mit ihr kuscheln kann, wodurch Jackie sich dann hoffentlich wieder relativ gut entspannen kann.

„Ok, dann legen wir los – du wirst jetzt gleich etwas Gummiartiges an deinem Anus spüren.", warne ich Jackie, bevor ich das Klistier ansetze. Da sie schon die ganze Zeit angespannt ist, verändert sich dieser Zustand jetzt natürlich nicht sofort, aber ich denke, dass sie besser lockerlassen wird, sobald sie spürt, wie dünn die Kanüle ist, deshalb sage ich jetzt mal noch nichts. Als ich das Klistier ansetzte, macht sie etwas, das ich nicht erwartet habe : Sie drückt dagegen, wodurch die Kanüle relativ schnell in sie flutscht. „Wow Schatz, das hast du echt super gemacht. Brauchst du eine kurze Pause oder bist du bereit für das Wasser?" „Ich brauche keine Pausen. Bitte mach einfach, Michi.", sagt sie etwas gereizt, was ich natürlich vollkommen nachvollziehen kann. Ich drücke also so schnell wie nur möglich, was natürlich trotzdem sehr langsam ist, das Wasser in sie. „Mhmmm.", stöhnt sie auf und versucht, ein bisschen zu entkommen. „Sorry, ich weiß, das ist unangenehm, aber du wirst dich bald an das Gefühl gewöhnen. Ich bin schon wieder fertig, ich ziehe den Klistier jetzt raus. Danach werde ich ihn wieder anfüllen, bis genug Wasser in dir ist, ja?", warne ich sie erneut und entferne die Kanüle aus ihr. So wiederholen wir die Prozedur, bis das ganze Wasser in ihr ist. Als ich fertig bin, warne ich sie ein letztes Mal vor und ziehe ebenfalls das letzte Mal das Klistier aus Jackie heraus. Sie war wirklich unglaublich tapfer und hat kein einziges Mal eine Pause gebrauch. Jetzt muss Jackie das Wasser nur noch halten, wobei ich ihr leider wieder helfen muss – anhand ihres Blickes hat sie aber, glaube ich, eh schon verstanden, was noch auf sie zukommt.

„So, einmal muss ich dich jetzt leider noch quälen, aber dann haben wir es für heute geschafft. Ich muss dir nämlich einen Buttplug einführen, der dir hilft, das Wasser zu halten. Danach kannst du dich entleeren und dann sind wir fertig." „Klingt nach einem Plan.", sagt sie wenig begeistert, aber zumindest protestiert sie nicht. Seit Jackie schwanger ist, hat sie sich, was medizinisches Zeugs angeht, total verändert und ich bin ihr auch unglaublich dankbar, dass sie die Bedürfnisse unseres Babys über ihre Angst stellt. Ich bin gespannt, wie sie nach der Schwangerschaft und der Stillzeit mit zukünftigen Behandlungen und Untersuchung umgeht, wenn es nicht mehr um das Wohl unseres Kindes geht– vielleicht lässt sie ja dann immer noch mehr über sich ergehen, weil sie sich schon daran gewöhnt hat. Naja, das werden wir ja dann sehen – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Etwa zwei Stunden später liegen wir gemeinsam im Bett – Jackie schläft, aber ich bin noch wach und lese ein bisschen. Sie war vorhin so erschöpft, dass sie beim Kuscheln relativ schnell eingeschlafen hat, obwohl wir ihre Lieblingsserie geschaut haben und Kuscheln gemeinsam mit Fernsehen ihre Lieblingsbeschäftigung ist. Naja, so kann ich ihr wenigstens ein bisschen beim Schlafen zuschauen. Ich bin immer noch oft erstaunt darüber, wie hübsch sie ist und wie unglaublich süß sie aussieht, wenn sie schläft. Ich sollte jetzt aber eh auch bald schlafen gehen, da ich morgen  früh aufstehen und arbeiten gehen muss. Ich bin nämlich morgen von fünf Uhr bis vierzehn Uhr in der Ambulanz eingeteilt und habe mich nachher mit David, einem befreundeten Kinderarzt, zum Mittagessen verabredet. Ich habe eigentlich echt keine Lust, morgen arbeiten zu gehen, da ich mich seit heute irgendwie etwas angeschlagen fühle, aber da muss ich wohl durch. Wenn ich weiß, dass ich am Abend wieder zu Jackie nach Hause komme und Zeit mit ihr verbringen darf, dann gibt mir das die Energie, den Tag zu überstehen.

Warum ausgerechnet meine Geburt? (Teil3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt