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"Wer ist das?", wollte Yoongi wissen.

"Jungkook", antwortete ich, "ich hatte ihn gebeten, mich abzuholen".

Ich drückte auf 'Annehmen' und hielt mir das Handy ans Ohr, während ich meine Tränen wegwischte. "Hallo?"

"Tae?", hörte ich Jungkook am anderen Ende der Leitung, "bist du okay?"

"Ja, mir geht's gut. Warum rufst du an?"

"Ich bin jetzt an der Straße, die du mir geschickt hattest, aber kann dich nicht sehen. Wo genau bist du denn?"

Schnell stand ich auf, verließ das Haltestellenhäuschen und sah mich um. Ich entdeckte Jungkooks Auto, dass langsam die Straße entlang auf uns zukam und begann zu winken.

"Ich bin bei der Haltestelle. Siehst du mich?", fragte ich ins Handy und erhielt Jungkooks Zustimmung, bevor er auflegte und zu uns gefahren kam. Genau vor mir hielt er an und ließ die Fensterscheibe herunter.

"Tut mir leid, dass du so lange warten musstest, aber es war wirklich viel-...wer ist das?", fragte Jungkook und ich blickte neben mich. Yoongi hatte sich seine Maske und seine Basecap wieder aufgezogen und war ebenfalls aus dem Haltestellenhäuschen getreten.

"Das ist Yoongi", stellte ich ihn Jungkook vor. "Er ist-...er war mein Stalker", fügte ich hinzu und Jungkook sah alarmiert zu dem Schwarzhaarigen.

"Hey!", rief er plötzlich, "geh sofort weg von ihm! Wenn du ihm was antust, dann-", drohte Jungkook und war schon im Begriff auszusteigen, als ich beschwichtigend meine Hände hob.

"Wow wow, warte mal! Es ist nicht so wie wir dachten. Er will mir nichts Böses", sagte ich und mein Freund wurde wieder ruhiger. Allerdings war er immer noch misstrauisch, das sah ich an seinem Blick, mit dem er Yoongi verfolgte.

"Wenn du das sagst...aber warum ist er dann maskiert? Und wieso sagt er nichts?", fragte Jungkook weiter nach und ich sah etwas überfordert zwischen ihm und Yoongi hin und her.

Yoongi hatte mir viel anvertraut und ich wusste nicht, was davon ich erzählen durfte und was nicht.

"Er-...", ich überlegte. "Er ist schüchtern", fand ich schließlich eine plausible Begründung, die zum Teil sogar wahr war.

"Aha...", meinte Jungkook und musterte Yoongi erneut mit erhobener Augenbraue.

"Wie auch immer, es wird kalt hier drinnen", sagte er dann, "also, kommst du?" Er deutete mit einer einladenden Geste auf den Beifahrersitz.

"Ich geh dann mal", meinte Yoongi in diesem Moment leise zu mir und setzte sich in Bewegung.

"Moment mal", hielt ich ihn auf. "Du bleibst bei diesem Wetter bestimmt nicht hier draußen. Du kommst mit zu mir, wir haben viele freie Gästezimmer".

Für mich war es ganz selbstverständlich gewesen, dass Jungkook uns beide mitnehmen würde, nachdem wir jetzt Freunde waren.

Doch anscheinend hatte Yoongi soetwas nicht erwartet, denn er drehte sich zu mir herum und sah mich überrascht an.

"Meinst du das ernst?", fragte er und ich lächelte, ging zu Jungkooks Auto und öffnete eine der hinteren Türen.

"Nach dir", meinte ich und Yoongi begann zu strahlen. Zwar trug er eine Maske, aber ich konnte die Freude in seinen Augen sehen.

Schnell kam er zu uns zurück und umarmte mich. "Danke Taehyung", flüsterte er, löste sich von mir und stieg in das Auto ein.

Ich setzte mich neben ihn und schlug die Tür zu. Sofort seufzte ich glücklich aus, da es hier drinnen wunderbar warm und trocken war.

"Also, ich will ja nichts sagen...", meldete sich in diesem Moment Jungkook zu Wort, "aber das ist immer noch mein Auto. Wieso fragt mich keiner?"

"Ich weiß, das wirkt alles etwas komisch und unlogisch auf dich. Aber wenn ich dir Yoongis Geschichte erzählt habe, wirst du es verstehen. Wir sind jetzt Freunde, also sei bitte so nett und nimm ihn mit", bat ich ihn und Jungkook nickte ergeben.

Dann startete er den Motor, drehte das Radio etwas lauter und fuhr los.

Glücklich griff ich nach Yoongis Hand und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Da er nichts dagegen tat oder sagte, blieb ich in dieser Position und sah aus dem Fenster.

Mir wurde erst jetzt richtig bewusst, was passiert war.

Ich musste nun keine Angst mehr haben.

Ich wurde nicht mehr von einem Unbekannten verfolgt und beobachtet.

All die Panikattacken und Albträume würden aufhören.

Ich spürte, wie mir eine riesige Last von den Schultern fiel. Auf einmal fühlte ich mich ganz leicht, befreit und entspannt. Dieses Gefühl war so schön, dass ich leise seufzen musste.

Und das war noch nicht alles. Ich hatte außerdem einen neuen Freund gefunden.

Auch wenn Yoongi theoretisch für mein Leiden verantwortlich war, hatte er es doch nie böse gemeint und nachdem ich seine Geschichte gehört hatte, war das alles sowieso längst verziehen. Denn ihm war es tausendmal schlechter ergangen als mir.

Doch nun änderte sich das. Ich würde mich ab jetzt um Yoongi kümmern und dafür sorgen, dass er endlich erfahren konnte, was Liebe war.

Dass er erfahren konnte, was Freude war.

Dass er erfahren konnte, was Freiheit war.

Denn er verdiente es mehr als jeder andere Mensch auf dieser Welt, endlich zu fühlen, was es bedeutete, frei zu sein.

Frei von Schmerz, Angst, Trauer, Enttäuschung und Sorge. Frei von all den negativen Gefühlen, die einen einsperrten und runterzogen.

"Ich werde dich befreien Yoongi...", murmelte ich leise, bevor sich meine Augen schlossen und ich mit einem Lächeln auf den Lippen in Yoongis Armen einschlief.

", murmelte ich leise, bevor sich meine Augen schlossen und ich mit einem Lächeln auf den Lippen in Yoongis Armen einschlief

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"Das wertvollste Gefühl ist das Gefühl der Freiheit"

ENDE

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Hi (◕ᴗ◕✿)

Ich hoffe, diese kleine Taegi-Story hat euch gefallen und ihr hattet Spaß beim Lesen^^♡

Wenn ihr wollt, gibt es dazu eventuell auch mal eine Fortsetzung :D

Ich danke euch jedenfalls ganz doll fürs Lesen, Voten und Kommentieren!

Love you!
(ɔˆ ³(ˆ⌣ˆc)

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