Teil 29

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"Das Haus sieht wahnsinnig gemütlich aus", stellt Julian fest als wir aus dem Auto steigen. Weihnachten ist vorbei, Silvester steht vor der Tür und wir beide sind heute morgen extra früh losgefahren um gut durch zu kommen. Der Morgentau liegt noch auf dem Dach und auf den Gräsern rundherum, es sieht traumhaft aus.

Ein Seufzer verlässt meine Lippen, als ich die Autotür zuschlage. Wie lange ich schon nicht mehr hier war.

"Das ist es auch", bestätige ich und ziehe den Schlüssel hervor um die Tür aufzuschließen. Enttäuschender weise schlägt mir keine warme Luft entgegen. Wieso auch? Die letzten Wochen war niemand mehr hier. Ich kümmere mich also schnell um die Heizung, damit es so bald wie möglich warm wird, während Julian schon einmal das Gepäck in das Haus trägt.

"Es sieht toll aus. Ich glaube das werden ein paar schöne Tage. Hier kann man richtig abschalten", lächelt er und steht vor der großen Terrassentür. Sein Blick auf die Dünen draußen gerichtet.

"Das können wir", stimme ich zu und schlinge langsam meine Arme um ihn, während ich mich an Julians Rücken schmiege. Wir haben den zweiten Weihnachtstag gemeinsam verbracht und um ehrlich zu sein war es ein Traum.

Leider war diesen Monat viel los, wir haben uns kaum gesehen und deswegen schätzen wir diese Zeit jetzt bloß umso mehr. Ich bin froh, dass wir hier sind.

Einige Minuten stehen wir so da. Julian zieht die Aussicht in sich auf, ich ziehe seine Nähe und Wärme auf. Doch wir können nicht ewig so stehen bleiben.

"Ich würde sagen wir packen etwas aus und danach könnten wir an den Strand schauen", schlage ich vor, löse mich von dem Blonden und schaue ihn abwartend an.

"Natürlich", lächelt er sanft und legt seine Hand an meine Wange. Er schaut mich so liebevoll an, dass für einen Moment alles bei mir aussetzt. Während Julian mich näher an sich heran zieht und unsere Lippen vereint, intensiviert sich das Kribbeln in meinem Bauch bloß. 

"Okay", murmel ich mit leicht roten Wangen als wir uns wieder voneinander lösen. Manchmal, wenn er diesen ganz bestimmten Blick hat, dann würde ich für Julian vermutlich alles tun. In diesem Moment habe ich das Gefühl, dass mein gesamter Lebenssinn ihm gewidmet ist. Auf der einen Seite macht es mir manchmal Angst, auf der anderen Seite ist es eines der schönsten Gefühle auf dieser Welt.

Gemeinsam gehen wir in das kleine Schlafzimmer um mit unseren Koffern anzufangen. Julians Blick fällt auf das schmale Bett, welche im Gegensatz zu unseren zu Hause wirklich winzig ist.

"Das werden kuschelige Nächte", schmunzelt er und ich lächel zurück, bevor ich mich dem Schrank an der Seite zuwende. Als nächstes räume ich meine Sachen kurz in das Badezimmer und wende mich dann der Küche zu. Wir haben ein paar Sachen mitgenommen um hier nicht alles neu kaufen zu müssen.

"Ich denke wir sollten später trotzdem noch einmal einkaufen fahren. Außerdem müssen wir auch noch für später Kuchen besorgen", meine ich und drehe mich um. Julian kommt gerade aus dem Badezimmer und nickt mir kurz zu.

"Nach diesem Urlaub bin ich rund wie ein Quarkbällchen und vermutlich arbeitslos", lacht er auf und gesellt sich zu mir in die Küche.

"Ach was, du nimmst doch gar nicht so schnell zu. Außerdem hast du das schnell wieder runter und deinen Job wirst du erst Recht nicht wegen etwas Kuchen verlieren", lache ich leicht und fahre mit meinen Fingern durch seine blonden Haaren, als er vor mir steht.

"Wenn du das sagst", lächelt er mich an und setzt einen Kuss auf meine Stirn. 

"Ja, das sage ich. Und jetzt zieh dich schön warm an. Es geht an den Strand"

Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt