Chapter 123.

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Jungkook

Leise seufzend saß ich vor dem großen Gericht, beziehungsweise an einem Hinterausgang auf den Treppen, nachdem ich über meinen Vater aussagen musste. Und es war einfacher, als ich gedacht hatte. Denn um ehrlich zu sein war mein Dad kein wirklicher Dad, war er niemals gewesen, im Gegenteil sogar. Irgendwann war er für mich nurnoch der Mann, der mich gezeugt hatte, aber nicht mehr als das. Selbst bei meiner Mutter war es ähnlich, die lieber zugesehen hatte, anstatt etwas zu tun.

Nur war es doch überraschend gewesen zu sehen, dass es meiner Schwester tatsächlich ähnlich ging. Sie war vor mir dran gewesen und ich konnte ihr zuhören, wie sie über unseren Vater reden musste und über das, was er mir angetan hatte. Zwar wusste sie nicht von allem, was passiert war aber sie schien mehr zu wissen als ich glaubte, dass sie es tat. Nur war sie immer still gewesen, genau so wie meine Mom und nie etwas gesagt, oder mir geholfen, nur mein Bruder war immer für mich da gewesen. Und irgendwann auch Jimin.

Und jetzt... Hatte ich Taehyung an meiner Seite. Auch wenn das ganze zwischen uns nicht einfach gewesen war, obwohl es so perfekt angefangen hatte, war es jetzt auch endlich wieder perfekt. Auch wenn ich am Anfang niemals damit gerechnet hatte, mich jemals wieder so fallen zu lassen und mich in einen Alpha und dann auch noch in diesen Alpha verlieben würde. In Taehyung... Ohne den ich jetzt weder leben wollte, noch leben könnte.

"Hier. Trink was. Du kannst es definitiv gebrauchen" meinte mein bester Freund irgendwann, setzte sich neben mich und hielt mir eine Flasche Bier vor die Nase, die ich ehrlich gebrauchen konnte. Keine Ahnung, was da drin im Gericht gerade passierte, es war mir auch egal. Später, wenn die Richter und der Rest sich entscheiden würden, was die Strafe meines Vaters wäre, wollte ich definitiv wieder anwesend sein. Aber gerade, während meine Mutter als Zeugin aussagen sollte, wollte ich sicherlich nicht mehr da drin sein. Vorallem, weil es schon gereicht hatte meinen Vater vorhin, als ich aussagen musste, anzusehen. Wie er mich so wütend, aber doch irgendwie emotionslos ansah. Die ganze Zeit lang, als hätte er mir nicht mein ganzes Leben zerstört und mir fast die Liebe meines Lebens genommen.

Und ich konnte es ehrlich kaum erwarten, einfach wieder in die Arme meines Freundes, vorallem die meines Alphas zu fallen, den ich gerade heute unglaublich sehr brauchte.

"Soll ich dich später mitnehmen? Ich muss sowieso gleich nach Hause, meine Mom holt mich ab" erklärte mir Jimin, da er seinen Führerschein immernoch nicht bestanden hatte. Doch ich schmunzelte nur, schüttelte mit dem Kopf und rutschte etwas näher zu meinem besten Freund, während wir das kalte Bier genossen. Was gerade wirklich genau das war, was ich brauchte.

"Nein, danke Jimine. Ich fahre... Mit dem heißesten Alpha ganz Seouls, der zufällig mein Freund ist, zu ihm nach Hause, um den ganzen, restlichen Tag mit ihm zu verbringen und womöglich wieder den ganzen Abend zu vögeln" erklärte ich, mit einem überaus breiten und zufriedenen schmunzeln und drehte mich zu meinem besten Freund, der seine Augen kaum mehr zu bekam. Jimin wusste noch nichts von Taehyung und mir, beziehungsweise nicht davon, dass wir jetzt tatsächlich eine Beziehung führten.

Weswegen er seinen Mund kaum mehr zu bekam, ich aber nur amüsiert mitansah, obwohl es in mir doch ein wenig anders aussah. Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Er war vielleicht mein Dad, aber ich hatte keinerlei solcher Gefühle für ihn. Mein ganzes Leben wurde durch ihn bestimmt und ich durfte seine Grausamkeit alleine aushalten, da mir mein großer Bruder alleine nicht helfen konnte, der sowieso erst spät von dem ganzen heraus fand. Und meine Mutter, sowie meine Schwester waren der Manipulation meines Vaters sowieso vollkommen verfallen. Schon längst. Obwohl sie tatsächlich gegen ihn aussagen konnte und somit wohl auch einen Teil dazu beitrug, wenn unser Vater im Gefängnis landen würde. Wo er hin gehörte.

"Ihr... Seid zusammen? Und du hast mir erst jetzt davon erzählt?" fragte Jimin, fast schon empört, aber ich nahm die Flasche Bier bloß wieder aus seiner Hand und kippte noch etwas davon meinen Rachen herunter, bis nichts mehr übrig war. Ich wollte mich ganz sicher nicht betrinken, im Gegenteil sogar. Nur half es mir, meine verwirrenden Gedanken zu sortieren. Weil es beschissen gewesen war, meinen Vater zu sehen. Die ganze Zeit in seine ekelhaften, reuelosen Augen zu blicken, während ich von jedem Detail erzählen musste, das er mir seit meiner Kindheit angetan hatte.

Auch davon, wie er Taehyungs Leben zerstören und ihm sein Geld nehmen wollte, weil er ein verdammt gieriger Bastard war.

"Es ist erst... Seit zwei Tagen wirklich offiziell. Wir sind auf der Party, wo du mich alleine gelassen hast, zusammen verschwunden und naja... Konnten uns wohl beide nicht mehr von dem anderen fern halten" erklärte ich und sah dabei tief in die Augen meines besten Freundes und erkannte auch, wie sie fast schon vor Aufregung funkelten und sein Lächeln immer breiter wurde, während er sich aufmerksam auf die Unterlippe biss. Er schien sich wirklich für mich zu freuen, dass ich tatsächlich mit Tae glücklich werden konnte. Und das würde ich. Weil ich jetzt alles hatte, was ich mir jemals hätte wünschen können. Auch wenn ich momentan bei meinem besten Freund lebte, wenn ich nicht bei Taehyung war, um nicht zu Hause schlafen zu müssen.

Da es schon lange nicht mehr mein zu Hause war.

"Ich wusste, dass er sich am Ende für dich entscheiden würde. Er liebt dich. Das... Wusste ich schon damals, als ich mit ihm geredet habe. Und jetzt... Da dein Vater auch bekommen wird, was er verdient, könnt ihr beiden endlich vollkommen glücklich sein. Obwohl ich schon sagen muss... Dass ich ein wenig neidisch bin. Euer Sex... Muss so unglaublich sein. Auch wenn Yoongi definitiv überaus gut ist. Taehyung... Muss ein Gott im Bett sein, wenn ihr beiden sowieso kaum genug davon bekommt und euch jeden Tag auffresst, wie gierige Hasen" lachte Jimin am Ende fast schon, doch auch ich schmunzelte nur, während ich in den Himmel sah und ehrlich hoffte, dass diese paar Stunden so schnell wie möglich umgehen würden.

Damit ich in den Armen des Alphas entspannen und einfach vergessen und seine Nähe genießen könnte.

"Er ist... Wirklich, mehr als nur gut im Bett. Er ist... Perfekt"

~

Our Jiminie is a little jealous, huh? ;)

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