Laís oder ich?!

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"Oh mein Gott...", hauchte sie, "Mirabel..."

"Mirabel was?!", begann ich panisch zu sagen. Was war mit Mirabel?! Ist was passiert?

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In Dolores' Blick erkannte sofort, dass sie beängstig und geschockt war. Irgendetwas ist mit Mirabel passiert. Ich legte meine Hände auf ihre Schulter und blickte ernst in ihre Augen.

"Dolores! Bitte sag, was mit Mirabel ist!", sagte ich.

"Ich darf es dir nicht verraten... Suche Mirabel und frage sie, wann ihr euch zuletzt gesehen habt, ok?"

"Hä? Sie war doch eben hier!"

"Das war nicht sie, sondern Camilo... In der Schule war Mirabel auch nicht, denn das war auch Camilo. Mirabel und Camilo hatten einen Deal. Mirabel versteckt sich vor dir und da Camilo weiß, dass du sauer auf ihn bist, ist er als Mirabel bei dir. Irgendwie süß von ihm, dass er sogar so etwas tut, um bei dir zu sein.", erklärte sie. Ich ballte vor Wut meine Hände zu Fäusten.

"Mirabel hat da mit gemacht!", sagte ich fassungslos. Doch Dolores legte entspannt eine Hand auf meine Schulter.

"Sie hat ihm grade gesagt, sie kann es nicht mehr mit machen." In dem Moment kam die echte Mirabel mit Camilo herein.

"Hier ist Camilo", sagte Mirabel lächelnd. Aber statt fröhlich zu sein, trat ich ernst vor sie und fragte kalt: "Wann haben wir uns zuletzt gesehen?"

"Was?", lachte sie, "Vor paar Minuten."

"Nein, das war Camilo", sagte ich, "Wieso hast du da mit gemacht?!" Mirabel ließ die Schultern hängen.

"Es tut mir leid, aber Camilo wollte dich sehen."

"Er hat mich heute gesehen. Und Mirabel? Weißt du, was seine Begründung dazu war, dass er mich und Laís angelogen hat?" Camilo schüttelte den Kopf.

"Bitte sag es nicht!", knirschte er durch seine Zähne.

"Warum sollte ich es nicht sagen? Wissen sie es nicht? Also, Camilo, entweder sagst du es, oder ich mache es!", zischte ich kalt. Camilo senkte seinen Kopf. Dolores schuppste mich leicht zur Seite und umarmte ihren Bruder.

"Aurelia, du bist zu hart mit ihm!", meinte sie. Ich schaute sie verwirrt an.

"Warte... Auf welcher Seite bist du jetzt eigentlich?", fragte ich.

"Auf keiner! Aber schau mal wie er leidet!" Widerwillig schaute ich in Camilos Gesicht. Er hatte Tränen in den Augen und schaute mich mit großen Augen an. Ja, es sah zwar zum sterben süß aus und ich bereute sofort alles. Aber ich wollte nicht nach geben. Immerhin hat mich der Grund sehr verletzt. Ich umarmte Camilo.

"Camilo, du sturer Dummkopf! Ich hasse dich manchmal so sehr! Aber du kannst auch so bescheuert süß sein!", sagte ich leise in sein Ohr. Camilo erwiderte die Umarmung, aber ich löste mich schon von ihm. "Aber jetzt entscheide dich zwischen Laís und mir!" Das milde Lächeln, dass kurz auf Camilos Lippen war, verschwand sofort.

"Wähle mich, mein süßer!", sagte eine Stimme. Laís. Ich fing Camilos Blick auf und schüttelte den Kopf, um ihm klar zu machen, dass er nicht auf sie eingehen muss.

"Laís, es tut mir leid, aber ich wähle Aurelia", sagte er. Ich grinste und das triumphierende grinsen auf Laís' Lippen verschwand.

"Aber dieses Mädel hat dir überhaupt nichts zu bieten. Schau mich an, ich bin hübsch, intelligent, dünn, reich, schön, süß, nett, wieder hübsch, cool, lustig und kein bisschen eingebildet." Während Laís das sagte, klimperte sie unschuldig mit den Wimpern.

"Laís, du bist eine falsche Schlange!", zischte Isa, die uns bis jetzt nur zugeschaut hat. Camilo blickte Isa dunkel an.

"Lass meine Freundin in ruhe!", zischte er.

"Ich habe Aurelia doch nichts getan", sagte Isa verwirrt.

"Ich meine ja auch nicht dieses Mädel, sondern Laís!" Warte was?! Er wählte Laís wieso?! Es fühlte sich an, als würden Laís und Camilo zwei Dolche in mein Herz stechen und es aufschlitzen. Aber noch mehr weh tat es, als ich sah, dass Laís auf Camilo zu ging und sie sich küssten. Ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Warum tat er sowas nur?! Ich habe ihm doch nichts getan!

In Gefühlen VerlorenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora