Kapitel 40: Oath

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„Ja, aber ruh' dich vorher noch aus. In deinem Zustand werden wir noch nicht abreisen.",
„Mach ich, mach ich.", trällerte ich nun, bevor ich mich in einer bequemen Liegeposition niederließ und noch ein ''Danke.'' flüsterte, sodass nur Erwin es hören konnte. Hach, ich liebe mein Leben wieder. UWAAH, ZURÜCK ZUR AUFKLÄRUNGSLEGION!!
„Ist gut. Bis später.", kam es noch lächelnd von ihm, bevor er mit Corporal Levi den Raum verließ.
Jetzt noch fix von Hanji verarzten lassen und dann... YUUUUHUUUUU!!

Einige Sekunden starrte ich auf die Tür, aus der Erwin und der Corporal gerade gegangen sind, um noch irgendwie zu fassen, was gerade geschehen ist.
Bald kann ich also alle meine Freunde wiedersehen. Kann die Sache mit Scott klären. Kann den Corporal täglich ärgern. Kann mich mit Ymir streiten. Hach, die Idylle des Aufklärungstrupps ruft schon förmlich nach mir.
Stellt sich mir nur noch die Frage, ob ich vielleicht sogar zur bevorstehenden Expedition mitkommen dürfte? Oh je, das wäre... einfach perfekt. Selbst, wenn ich dabei das Zeitliche segnen würde. Ich wäre wenigstens ein Mal aus diesem Käfig hier raus. Frei.
Allein schon der Gedanke an die unendlichen Weiten erhöht meinen Puls um Einiges.
„So. Kannst du dich aufrichten, Jodie?", riss mich Hanjis Stimme zurück in die Realität. Ich nickte bloß langsam und stützte mich danach mit den Händen auf dem Bett ab, sodass ich mich irgendwie vernünftig hinsetzen konnte, ohne diese Schmerzen zu verspüren. Obwohl ich alles in niedrigem Tempo versuchte, wurde mir kurz danach so schwindelig, dass Hanji mich an den Schultern festhalten musste, damit ich nicht nach vorne auf den Boden knallte.
„Uiuiui, da hat's dich aber doll erwischt, Kleines.", sagte sie, während sie den Verband von meinem Kopf löste, der mir tatsächlich erst jetzt auffiel.
„Meinst du?", murmelte ich bloß, um die Stille zu überdecken.
„Naja, du bist recht heftig auf deinen Hinterkopf gefallen. Mach dich schon mal bereit auf starke Kopfschmerzen in den nächsten Tagen. Außerdem vermute ich, dass du eine Gehirnerschütterung hast, was vollkommen logisch wäre. Also, wundere dich nicht, wenn du dich vielleicht übergeben musst oder dir öfter schwindelig wird. Das ist ganz normal. Viel Schlaf ist jetzt erst mal wichtig für dich, okay?", redete sie auf mich ein. Ich brauchte 'n Weilchen, um wirklich alles zu schnallen, was Hanji von sich gab.
„A-aber zur nächsten Expedition ist doch bestimmt wieder alles gut?", fragte ich nun etwas verwirrt.
Sie grinste kurz, bevor sie zu überlegen schien.
„Das hängt ganz davon ab, wie viel du zur Ruhe kommst. Ich kann dir da leider nichts versprechen, aber ich bin mir sicher, dass wenn du dich ausreichend ausruhst und viel schläfst bestimmt alles gut wird.", sagte sie nun mit einem ermunterndem Ton in der Stimme, welcher mich sogleich zum Lächeln brachte.
Als Hanji danach versuchte irgendwie den frischen Verband unter Kontrolle zu bringen, tastete ich mit der Hand vorsichtig an meinen Hinterkopf. Ich konnte nur erahnen, wo die Wunde liegt, aber das verkrustete Haar, welches vom geronnenen Blut ganz klettig uns hart ist, zeigt mir, dass da auf jeden Fall eine Wunde ist. Krass, wie blöd bin ich denn gefallen?
„Weißt du, wir hatten bereits Vermutungen, was Aiko Nowak angeht.", redete Hanji plötzlich los, was mich kurz aufschrecken ließ.
„Also... eher hatten der Kurze und Erwin Misstrauen in ihm, was natürlich vollkommen berechtigt war, wie sich ja herausstellte. Ich weiß zwar nicht genau, was passiert ist, aber als Erwin dich hier her getragen hat, ist uns aufgefallen, dass du sehr doll geschwitzt hast. Daraufhin haben wir dir deine Jacke ausgezogen und bemerkten dann die blauen Flecken an deinem Handgelenk. Direkt danach stellten wir eine Theorie auf, dass dir jemand weh getan hat, sodass wir nach weiteren Anhaltspunkten suchten. Jodie, dein ganzer Rücken ist blau. Außerdem waren das eindeutig menschliche Taten, die deine Blutergüsse ausgelöst haben müssen, also leichter hättest du es uns echt nicht machen können, haha!", trällerte sie den letzten Satz. Ach, so ist das..
„Ich hatte eigentlich auch nicht vor, es zu verheimlichen, aber irgendwie gab es keine passende Situation...",
„Ich weiß, ich weiß. Mir brauchst du das nicht zu erzählen, Kleines.", nun lächelte sie aufmunternd.
Nachdem sie den Verband unter Kontrolle bekommen hat, beginnt Hanji damit, ihn mir um die Stirn und die Verletzung zu wickeln. Dabei fällt mir was ein.
„Wo sind eigentlich Sasha und Jean?", fragte ich schließlich.
„Die haben wir ins Bett geschickt. Sasha war ganz aufgeregt und vielleicht auch ein bisschen mit der Situation überfordert, außerdem hätten uns die Beiden nicht helfen können.", ins Bett geschickt, also ist es schon Schlafenszeit.
„Wie spät haben wir's überhaupt?", war meine nächste Frage.
„Hmm... es müsste jetzt zwischen 0 und 1 Uhr sein. So genau weiß ich das nicht.", woah, so spät schon?
„Wie lange war ich denn bewusstlos!?", irgendwie komme ich gerade nicht ganz klar.
„Uff... sagen wir mal, du hast dir Zeit gelassen.", antwortete Hanji mit einem aufgeweckten Blick. Eigentlich wie immer.
„Hm... Entschuldigung.",
„Ach, spinn' nicht rum. Zum Glück ist ja alles wieder gut, oder? Also, leg dich hin und schlaf noch ein bisschen, bevor wir aufbrechen.",
„Ist gut. Danke, Hanji.", murmelte ich noch, bevor sie das Zimmer grinsend verließ.

Faith  [Levi x Oc]Onde histórias criam vida. Descubra agora