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Von Draußen hörte ich sofort das meine Geschwister bereits daheim waren. Es tobte und polterte so laut, wie eigentlich immer. "Kilian! Hau ab!" Ich hörte meine Schwester brüllen und kurz darauf die Tür zuknallen. Ich war es gewohnt und trat deshalb unerschrocken ein. "Bin wieder da!", schrie ich durchs Treppenhaus bis hoch in den zweiten Stock. Trotz zwei Etagen hatte meine Familie nur 120qm² zur Verfügung und trotz dieser beengten Verhältnisse hatten es sich meine Eltern nicht nehmen lassen 11 Kinder zu bekommen. 3 waren ausgezogen, 8 noch daheim, abzüglich mir, der nur 2 Tage in der Woche da war. Diese reichten mir aber auch schon, denn meine Familie konnte keine schönen Dinge besitzen. Meine Geschwister ließen Langeweile oder Aggressionen an der Einrichtung oder dem Haus selbst aus. Löcher in den Wänden und Möbel die vor Jahren schon Sperrmüllreif waren. Ich teilte ein Zimmer mit 4 meiner Brüder.
Die anderen waren Mädchen und teilten sich eins. Wir hätten noch ein weiteres, aber das war zugemüllt. "Hallo? Begrüßt mich keiner?" Ich lief zur Küche und sah meinen Vater am Tisch rauchen, während meine Mutter den jüngsten füttert. "Ja schön, entschuldige das der Butler heute frei hat um dich zu begrüßen.", lachte mein Vater und aschte ab.
"Ich geh waschen." Ich wagte es garnicht tief Luft zu holen. Es roch ja doch nicht gut. Denn so wie meine Geschwister wütete, so schien meine Mutter es mit der Sauberkeit zu halten. "Das kannst du vergessen. Die Maschine ist kaputt. Geh zum Waschhaus. Dann kannst du die Wäsche deiner Geschwister gleich mitnehmen." Brüllte meine Mutter, sie brüllte eigentlich immer. Anders bekam sie ja sowieso kein Gehör. "Boah fein." Mit meinem Sack über die eine Schulter und einem prall gefüllten Korb vorm Bauch marschierte ich los und trottete die 200 Meter zum Waschhaus. Ich belegte vier Maschinen gleichzeitig und starrte nun in die sich drehende Trommel vor mir. In der Ecke in der ein alter vergilbter Gartenstuhl stand gab es tatsächlich 4g und so konnte ich mich wenigstens etwas beschäftigen. "Ich bestell ein neues Outfit... Vielleicht dieses eine mit dem Lederrock, dem Halsband und den Ketten die das Halsband mit dem Brustband verband. Mhm oh eine Vogelmaske!" Klick klick und zack lagen sie im Warenkorb. Pünktlich am Montag könnte ich mein neues Outfit also präsentieren. Bis dahin schlief ich auf dem Stuhl und schreckte erst 2,5 Stunden später auf. Trockner wurden beladen und erneut geschlafen bis auch diese piepsten und ich meine Familie mit frischer Kleidung bedienen konnte. Wie die Furien rissen sie mir alles aus den Händen und zerpflücken alles, nur um jeweils ihre eigenen Sachen mitzunehmen. Doch beim Anblick wie sie einfach in die Schränke geworfen wurden hätte ich es mir auch schenken können. "Das sind aber meine Schuhe! Hau ab du Kuh.", meine 13 jährige Schwester brüllte die 15 Jährige an und riss ihr einen schwarzen Schuhe aus der Hand. "Ey Hör mal auf. Meine sind voll im Arsch!"
Ich sah in den Flur und konnte im ganzen Durcheinander nicht einen entdecken der nicht kaputt war. "Gib ihr den Schuh, wenn du eh nicht weggehst.", maulte ich und widerwillig hielt sie ihr den Schuh hin. "Streitet doch nicht andauernd. Hilft ja eh nichts." Versöhnlich stöhnten beide, aber immerhin taten sie das was ich ihnen sagte. Meine Brüder waren da eine andere Kategorie oder eher Katastrophe. Von oben war brutales Gerumpel zu hören und beim hoch laufen war bereits zu erkennen, dass der 11 jährige dem eigenem Zwilling das Bein nach hinten drehte und diesen im Kreis hüpfen ließ, solange bis jener sich los riss und anfing auf den Rücken des anderen zu Boxen. "Sag mal spinnt ihr? Aufhören! Raus.... Ey geht raus und tobt euch aus." Ich war auf Hundertachtzig und wütend über die Ignoranz meiner Eltern. "Richtige Assis...", stöhnte ich und warf mich auf eine der Matratzen. Nicht mal Betten ließen meine Geschwister ganz, sodass sie gar keine mehr bekamen und somit ich auch nicht. Es war schon Abend, aber es scherte keinen, wenn meine Brüder noch draußen im Garten lärmten. Die Nachbarn haben schon aufgegeben und maulten nicht mal mehr herum. Ich war völlig gestresst und wackelte ins Bad. Ich hatte das Bedürfnis mir selbst etwas Gutes zu tun, aber auch der Zustand vom Bad sorgte für jegliche Erektionsschwäche. "Wieso fehlen da fünf Fliesen an der Badewanne?", ich betrachtete die angeschlagenen Fliesen und nutze mein eigenes Handtuch um meine blonden Haare trocken zu rubbeln. "Frag doch Jason. Der Spacko ist ausgerastet und Cindy hat den da eingesperrt.", klärte mich Connie auf. "Wieso frage ich überhaupt noch."

Ich wollte mich nicht hinlegen, musste es aber irgendwann doch. Denn der Samstag war MEIN Tag. So zumindest war meine Mutter der Meinung, dass ich meine Abwesenheit damit ausgleichen konnte. Im Prinzip war es eigentlich nur ein Vorwand mich mit meinen Schwestern Cindy und Connie los zu schicken um bei der Tafel das Essen zu besorgen.
Ich hasste es, denn dafür mussten wir Richtung Stadt und das mit Taschen und Bollerwagen. Dort war die Tafel und dort stand ich mit ihnen jedesmal. Im Winter hatte ich den Hoodie tief ins Gesicht zogen, zu allen anderen Jahreszeiten meine Cap...

"Na komm endlich. Wir sind gleich dran." Drängte mich Cindy und veranstaltete mit mir immer das selbe Spiel. Sie schob mich vor sich her, denn ich sah wenig bis kaum etwas, so tief hatte ich auch heute meine Cap gezogen. Erst das Aufheulen eines Motorrads ließ mich erschrocken aufblicken. Entsetzt blickte ich auf eine Person die mir, trotz Helm mit verspiegeltem Visier, bekannt vor kam. Die Statur, das Motorrad... Aber vor allem das jene Person direkt zu mir rüber sah. "Fuck..!", murmelte ich, zog die Cap noch tiefer und blickte zu Boden, als ich meine Geschwister ins Gebäude schob. "Macht hin los los!"
Ich fluchte vor mir her und wagte es nicht mal zu hoffe, dass Jin mich nicht sah. Zu eindeutig blickte er zu mir herüber. Doch sollte er es nur wagen etwas zusagen! Beim Gedanken ihm dann eine rein zuhauen schmunzelte ich über mich selbst. Ich könnte ihn höchstens beißen oder in die Nüsse treten. Doch bezweifelte ich das ich überhaupt so weit käme ohne das seine Reflexe dafür sorgten mich direkt auf die Matte zuschicken. Und wenn er das tat könnte er sich zu mir legen. Das wäre nicht nur geil, sondern auch das erste Mal, dass sich jemand neben mich legte.

Ich stopfte die erste Tasche voll mit Lebensmitteln in unseren Wagen und dachte daran, wie es wäre wenn jemand anderes meine Nippel kniff, anstatt die Klammern zu nutzen, wenn jemand wie Jin meine Pobacke so sehr packte, dass sie knallrot leuchtete oder kein Plug, Dildo oder Vibrator in mir wäre. Ich nahm einen Salatkopf entgegen und war ganz bei der Vorstellung wie es wäre, wenn er seine Kraft dafür nutze mich hemmungslos zu ficken.

So schnell wie wir da waren, so eilig hastete ich auch direkt nach Hause und überließ das auspacken den Chaoten. "Wo willst du hin?", rief mein Vater mir hinterher. "Joggen!", schrie ich zurück und warf die Tür augenblicklich zu. Wenn ich hier nicht einen Moment für mich hätte musste ich diese Energie in mir anders nutzen. Ich joggte soweit ich konnte und blieb erst erschöpft und verschwitzt am Fluss stehen. Ich stemmte die Hände auf die gebeugten Knie und starrte auf die Schweißtropfen die zu Boden fielen. "Fuck!", brüllte ich und ärgerte mich über die Situation mit Jin heute. "Fuck.... Wenn er das in der Schule erzählt werden sie mich richtig runter machen."
Ich atmete tief durch und spazierte langsam zurück.
Den Sonntag verbrachte ich damit meine Tasche neu zu packen. Winkte zum Abschluss und zurück kam nur ein "Jaja." und ein "Tschau Streber!" von meinem 6jährigen Bruder.
Ich war froh endlich wieder im Zug zu sein. Bis ich am Internat ankam. Geduckt lief ich durch den Flur und achtete auf die Anderen, doch sie schienen mir die gewohnte Gleichgültigkeit entgegen zu bringen bis ich Jin sah. Er warf gerade seine Zimmertür zu, als ich automatisch hin hastete, klopfte und wartete. Ich wartete eine Ewigkeit, als würde er so tun, als wäre er nicht anwesend. Ungeduldig klopfte ich nochmal und endlich öffnete sich die Tür einen Spalt. "Hey ich möchte mit dir reden!" Doch statt mir zu antworten presste er mir seine Hand auf und verdeckte meine Augen, behielt sie dort einen Moment und als ich wieder sehen durfte grinste er mich an. "Was?" Ich hatte komplett vergessen was ich wollte und ging einfach völlig perplex in mein Zimmer. Erst dachte ich noch einmal nach und fragte mich wie dumm ich eigentlich war, doch anscheinend schien er mit keinem anderen gesprochen zu haben.

Morgen würde ich meine neue Bestellung aus der Paketstation abholen und wieder loslegen können. Ich freute mich auf all meine Freunde und darauf all meine aufgestaute Energie heraus lassen zu können.




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