Kapitel 43

23.3K 1.3K 29
                                    

Hattest du schon mal das Gefühl, dass du vielleicht im Bezug auf die Liebe auf einem falschen Pfad wandelst? Dass du falsch abgebogen bist?
Diese Momente, in denen die Stille so laut wird, dass sie die Zweifel in deinem Herzen verstärkt. Du weißt nicht, ob das alles so seinen Sinn hat. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass die Person, die in deinem Leben ist, nicht die ist, die wirklich zu dir passt. Auch, wenn du es dir so sehr wünscht. Die Sehnsucht nach der idealen Liebe. Sie ist so groß. Vielleicht denkst du über verpasste Chancen nach oder hegst Bedenken, dass die Person an deiner Seite nicht diejenige ist, die deinen Weg begleiten sollte. Ist diese Liebe stark genug, um die Zweifel zu überwinden? Wann weiß man, wofür man sich entscheiden soll und wann eine Liebe stark genug ist?

Einige Sekunden später drückte er seine Lippen auf meine. Alles in mir begann erneut zu kribbeln, mein Herz fuhr Achterbahn. Er lächelte während des Kusses, und ich tat es ihm gleich. Ich wusste, dass es ein Fehler war, sogar ein großer Fehler, aber es fühlte sich verdammt gut an. Nach einer Weile lösten wir uns lächelnd voneinander. Er lehnte seine Stirn an meine. "Komm, ich zeige dir meine Lieblingsstelle", sagte er und nahm mich an die Hand, um mich aus dem Meer zu führen.

Wir schlenderten den Strand entlang, bis wir zu einem riesigen Felsen kamen. Unten befand sich ein kleines Loch, in das wir kletterten. Drinnen erstreckten sich Sand und Wasser, und das Wasser schimmerte in grün-blauen Tönen. Es war wunderschön. "Wow, das hier, es ist einfach unglaublich", staunte ich. "Hier komme ich immer her, wenn ich hier bin", lächelte er.

"Hier kommen all die Erinnerungen hoch. Niemand außer mir und Anna wusste es. Wir sind immer hierhin gegangen", erzählte er mir, als er sich an den Wasserrand setzte. Ich gesellte mich zu ihm. "Sie war ein tolles Mädchen, mit ihren Haaren und den blauen Augen. Ich vermisse sie einfach nur", lächelte er leicht traurig. Doch wer war Anna? "Wer ist Anna?", fragte ich. "Sie war meine kleine Schwester. Sie war noch so jung.
Ich erinnerte mich. Er hatte mir von ihr erzählt. Er zeigte mir anscheinend gerade den Ort, den er immer mit seiner Schwester besucht hatte.

„Weißt du, ich habe mich immer wieder gefragt, warum sie. Sie hatte nie etwas Schlimmes gemacht. Sie war so unschuldig, und trotzdem musste sie sterben. Sie hatte es nicht verdient", erklärte er. Obwohl er mir die Geschichte bereits anvertraut hatte, beeindruckte mich, wie offen er darüber sprach. Er vertraute mir, und das fühlte sich gut an. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Danke", lächelte ich. "Wofür?" "Dafür, dass du mir das alles anvertraust. Ich bin mir sicher, deine Schwester wäre stolz auf dich", versuchte ich, ihn aufzumuntern. Und das meinte ich wirklich ernst. Er war toll.

"Du hast mir deine Vergangenheit anvertraut, jetzt wird es Zeit, dass du auch meine kennst", sagte ich und richtete mich auf. Er hob den Kopf und schaute zu mir. "Alles fing vor einem Jahr an. Ich war 15 und wollte auf diese eine Party. Wie jeder aus meinem Jahrgang eigentlich. Dort lernte ich Jan kennen. Er war toll, und ich verliebte mich in ihn. Ich habe ihm vertraut, doch dann...", ich brach ab, da Tränen über meine Wangen liefen. Nicht wegen Jan, sondern wegen dem, was er mir angetan hatte. Jayden legte einen Arm um mich und zog mich an ihn ran. Mit der anderen Hand wischte er meine Tränen weg. "Wir waren in meinem Zimmer. Ich wollte nur mit ihm im Bett liegen und so, doch er wollte mehr. Um es kurz zu fassen, wäre Jason nicht gewesen, hätte er mich vergewaltigt", erzählte ich weiter.

Jayden sah mich mit aufgerissenen Augen an.

--Jaydens Sicht--

„Nach ein paar Wochen kam er wieder an. Er meinte, wie sehr es ihm leidtue und bat mich um Verzeihung. Ich war verdammt noch mal so verliebt und naiv. Ich gab ihm eine Chance. Und dann hat er mich betrogen. Mit Mandy", erzählte sie. Ich war geschockt. Jetzt verstand ich auch, warum sie Panik bekommen hatte. "Jason hat ihn danach verprügelt, er ist dann im Krankenhaus gelandet", fuhr sie fort. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Und da ist noch die Sache mit meinem Vater", erzählte sie weiter. Ich hörte ihr aufmerksam zu.
„Mein Vater starb, da war ich noch sehr jung. Er hatte damals einen Autounfall... Fahrerflucht", erklärte sie.
Mir stockte der Atem. Sie hat mir so leid. „Ich war zu der Zeit in der Schule und wurde von der Polizei abgeholt. Mein Vater bekam zu spät die richtige Hilfe. Er verstarb im Krankenhaus", erzählte sie weiter.
Ich nahm sie fest in meinen Arm.

I need you,  Idiot !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt