Kapitel 57

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Maries POV

Sein Schlucken hallte in der Stille wider, als mein Herz einen Schlag aussetzte. "Du bist... du bist schwanger?", stammelte er, seine Augen glasig vor Überraschung. Oder vielleicht war es auch Verzweiflung. Das wohl eher... Ein verfrühtes Lachen oder ein simples "Nein" wäre jetzt meine Rettung gewesen, aber die Klarheit des Schwangerschaftstests ließ keinen Raum für Scherze. Der Test war eine Tatsache. Einmal tief ein- und ausatmend, durchbohrte sein Blick meinen.

"Hast du einen Test gemacht?", fragte er, und ich nickte leise. Tränen bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg über meine Wangen. Ich fühlte mich unglaublich schrecklich. Die Schwere der Situation lastete auf mir, begleitet von einem tiefen Unbehagen. "Aber wir haben doch immer verhütet", sagte er fassungslos. "Ja, ich weiß. Ich verstehe es doch selbst nicht", erwiderte ich mit gebrochener Stimme.

"Und bist du sicher, dass es von mir ist?", fragte er, seine Worte in die aufgeladene Stille werfend. Seine Unsicherheit schwang in der Stimme mit. Die Enthüllung dieser unerwarteten Wendung hatte eine unsichtbare Mauer der Unsicherheit zwischen uns aufgebaut. Ich schluckte.

Ruhig bleiben Marie.

Das war der Moment, in dem ich das Gefühl hatte, mein Herz würde zerbrechen. Fassungslos starrte ich ihn an. "Wie... wie kannst du nur so etwas sagen? Denkst du, ich bin irgendeine Schlampe?", fragte ich. Immer mehr Tränen schossen mir in die Augen. Ich stand auf und klatschte ihm eine. Traurig und gleichzeitig geschockt sah er mich an.

Wie konnte ich glauben, er würde Verständnis zeigen?

"Marie", flüsterte er und nahm meine Hände in seine. "Nichts, Marie", entgegnete ich und entzog ihm meine Hände. Ich konnte es nicht fassen. Die ganze Nacht hatte ich mir ausgemalt, wie er reagieren würde. Doch mit dieser Reaktion hätte ich niemals gerechnet. auf der einen Seite war ich extrem sauer, doch auf der anderen Seite bekam mich die Trauer.
Ich drehte mich um und ging, wurde jedoch von einer Hand wieder zurückgezogen. Er nahm mich in seinen Arm. Zuerst wehrte ich mich, doch dann ließ ich es zu. "Ich hasse dich", flüsterte ich und rutschte immer mehr auf den Boden. Doch er hielt mich fest und trug mich zurück zur Bank. Es war einfach alles zu viel für mich. Ich saß nun auf seinem Schoß. Er strich beruhigende Kreise auf meinem Rücken.

"Es tut mir leid", meinte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Wir schwiegen. Keiner von uns sagte noch einen Ton. Ich lehnte mich an ihn an und drückte mich an ihn. Ich genoss seine Nähe. Das war der Moment, in dem ich einschlief. Die letzten Nächte waren einfach zu viel für mich. Ich konnte nie richtig schlafen, ohne daran zu denken...

--Jasons P.o.v--

"Es tut mir leid", flüsterte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Ich merkte, wie sie langsam einschlief. Ich mochte sie wirklich. Vielleicht auch etwas mehr als mögen. Doch ein Kind. Jetzt? Das war eigentlich nicht mein größter Wunsch. Aber dann war da noch Hannis. Sie hatte doch Gefühle für ihn. Oder etwa nicht? Ob sie es noch immer tat? Ich war verwirrt.

I need you,  Idiot !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt