charpter one

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DELIA

»Bist du endlich fertig Delia?« fragte Adrian genervt vor meiner Zimmertür. »Warte kurz!« antwortete ich ihm durch die Tür hindurch. Als Reaktion kam nur ein genervtes Stöhnen von außen. Ich schaute noch einmal in meinen Spiegel, strich mir über die Haare und lief dann auch schon zur Tür. Als ich sie öffnete sah ich die Jungs schon ihm Flur auf dem Boden sitzen, da ich etwas länger als ursprünglich gedacht, gebraucht hatte. »Endlich hat sie es geschafft!« amüsierte sich Marcus über mich. »Haha, mach dich ruhig lustig über mich. Immerhin sehe ich besser aus als ihr alle zusammen« erwiderte ich und machte mich, ohne nochmal nach unten zu schauen, auf dem Weg zu meinem Ziel.

Ich hörte die Jungs noch schnell aufstehen und hinter mir her laufen, als ich den randvollen Gemeinschaftsraum betrat. Der ganze Bereich war in dunkles Licht getunkt, sodass man kaum seinen Gegenüber erkennen konnte. Überall standen, tanzten und tranken Schüler aus allen Häusern herum. Es war schrecklich was sie mit unserem Gruppensaal anstellten, beinahe ekelerregend. 

Dennoch wollte ich einen Schritt weiter machen, wo mir allerdings mein bester Freund einen Strich durch die Rechnung machte. »Wood ist dort drüben und tanzt mit einer aus Ravenclaw« erzählte er mir und nickte auf die provisorische Tanzfläche. Ich spürte wie all meine Gedanken für einen Moment stoppten und ich ihn förmlich nur noch anstarren konnte. »Was bei Merlin's Bart-« begann ich, stoppte allerdings von allein. Ich hatte Adrian in all den Jahren, in denen wir befreundet waren, noch nie zwischen den Vorfällen von mir und Wood erzählt. Um ehrlich zu sein hatte ich auch gedacht, es würde für immer so bleiben.

»Delia, ich weiß. Du brauchst es mir nicht zu erklären oder sonst was, ich spüre es. Dafür bin ich nun mal dein bester Freund« erklärte er und reichte mir seinen Arm zum einhacken, »und jetzt los, machen wir ihn eifersüchtig.« Ich hackte bei dem Braunhaarigen ein und zusammen ließen wir die restlichen Jungs stehen. Wir bahnten uns einen Weg in die Mitte der Tanzfläche, von wo uns der Gryffindor nur zu gut sehen konnte. Dort angekommen ließen wir einander los, fassten uns allerdings einige Sekunden später nah beieinander. Er umschlug meine Hüften und ich seine breiten Schultern.

Nach ein paar Songs lehnte ich mich an Adrain's Ohr und flüsterte: »Ich hol mir was zu trinken.« Er nickte, ließ mich los und ich machte mich zur Bar. »Hey Miles, kannst du mir bitte was zu trinken geben?« fragte ich ihn, da er soeben mit einigen Flaschen und Bechern hantierte. »Irgendein Wunsch, Süße?« stellte er mir eine Gegenfrage, die ich mit »Irgendwas starkes, bitte« und einem Nicken beantwortete. »Sofort« murmelte er, schon völlig mit meinem Drink beschäftigt.

Doch plötzlich spürte ich einen brennenden Blick auf meiner Haut und augenblicklich wurde mir unangenehm warm und das, obwohl ich nur ein kurzes, wahrscheinlich zu kurz, Kleid trug. Ich lehnte mich gegen die Bartheke und ließ meinen Blick wandern.

So wie es der Zufall wollte, blieb er bei niemand anderem als Oliver Wood stehen.

»Hier dein Drink, Süße« sprach Miles mich an und reichte ihn mir. Mit einem schnellen »Danke« und einem Kuss auf die Wange bedankte ich mich bei ihm. Kurz darauf leerte ich den Becher aus ohne den Blick von dem Gryffindor zu nehmen. Ich spürte das angenehme Brennen von dem starken Feuerwhisky meine Kehle runterfließen und stellte das Glas wieder hin. Ich machte mich wieder, wie schon oft an jenem Abend, auf den Weg auf die Tanzfläche, diesmal war allerdings mein Tanzpartner direkt neben Wood.

Wie ich mir dachte, machte der Typ, mit dem ich nun tanzte, sich ohne nachzufragen an mich ran und legte seine Hände an meine Hüften.

Genauso wie es Adrian vorhin auch tat.

Für einen kurzen Moment erstarrte ich, ließ mir allerdings nichts anmerken sondern tanzte sofort weiter. Doch meine Gedanken ließen mich nicht einfach so in Ruhe. Ich meinte, ich kann es verstehen, warum sollte ich mich jetzt plötzlich für meinen größten Feind interessieren? Wahrscheinlich weil ich seine Lippen so schnell wie nur möglich wieder auf meinen spüren wollte, aber vielleicht nicht nur dort, sondern auch wo ganz anders an mir.

enemies till love | oliver wood Where stories live. Discover now