3| Von Gruppenschlafsälen und blubberndem Brei

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• Edmund Hall •

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• Edmund Hall •

„Nobody smart
plays fair."

Eine Sache, an die sich Edmund definitiv nicht so schnell in Hogwarts gewöhnen würde war, dass er sich einen Schlafsaal mit drei anderen Jungen teilen musste. Irgendjemand hatte geschnarcht, weswegen er mit dem Kissen auf den Kopf gepresst, erst in den frühen Morgenstunden Schlaf gefunden hatte. Hätte sein Vater ihm kein Einzelzimmer besorgen können? Damien hätte bestimmt eins bekommen...

Als die ersten Sonnenstrahlen sich durch das trübe Wasser hinter der Fensterwand kämpften, war er schlagartig hellwach. Vielleicht, da er aufgrund der ungewohnten Umgebung, ohnehin nicht besonders tief geschlafen hatte. Jedoch würde er sich generell nicht unbedingt, als einen Langschläfer bezeichnen.

Edmund setzte sich auf und ließ die türkisblauen Augen durch den Raum schweifen. Fasziniert blieben sie an dem langen Fenster hängen, das die Tiefen eines Sees zeigte, der den gesamten Schlafsaal in ein grünliches Licht hüllte. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die grünen Vorhänge der Himmelbetten und der einheitlichen Bettwäsche. Edmund könnte ewig in den Abgrund des Gewässers starren. Auch wenn er kein einziges Lebewesen entdecken konnte.

Schließlich schaffte er es, seinen Blick von dem See zu lösen und begann seine Zimmergenossen näher in Augenschein zu nehmen. Am Abend zuvor hatten sie kaum die Möglichkeit gehabt, einander ordentlich vorzustellen, so todmüde waren sie in ihre neuen Betten gefallen. Blaise lag auf dem Rücken, seine feinen Gesichtszüge sahen aus wie in Stein gemeißelt, während seine Brust sich hob und senkte.

Robert Wilkens schnarchte. Mit jedem seiner lauten Atemzüge pustete er sich eine blonde Locke aus dem runden Gesicht. Noa Selwyn konnte er nicht ins Gesicht sehen, da er von ihm abgewandt lag. Allein seine roten Haare lugten unter der Bettdecke hervor. Edmund spürte, wie er das Gesicht verzog. Hatte ihn etwa auch jemand beim Schlafen beobachtet? Der Gedanke gefiel ihm nicht. Er fühlte sich in seiner Privatsphäre verletzt. Gleich nach dem Unterricht würde er seinen Vater bitten, ihm ein Einzelzimmer zu besorgen.

Als er sich aus dem Bett schälte und in dem kleinen anliegenden Bad verschwand, fühlte er sich merkwürdig. Als gehörte er nicht an diesen Ort. Es war ihm alles so fremd und so recht wollte er sich nicht an dieses neue Leben gewöhnen. Bei ihm zuhause würde er sich nun in aller Ruhe für den Tag fertig machen können, ohne dass ihm ständig jemand über die Schulter sah. Dann würde er mit seiner Familie ausgiebig frühstücken - war nicht heute sogar Brunchtag? - und danach vielleicht ein paar Quaffel werfen im Garten. Eventuell würde sein Vater ihm sogar erlauben bei Damiens Schulstunden dabei zu sein, um etwas zu lernen.

Nun würde er in ein stickiges Klassenzimmer mit zahlreichen Schlafnasen und Muggelstämmigen gesteckt werden, die am Tag zuvor vermutlich noch nicht einmal von der Schule gehört hatten, auf die sie nun gingen. Edmund wurde in seinen missgelaunten Gedanken bloß bestätigt, als er gerade kalt duschte und jemand laut gegen die Tür hämmerte. „Bitte beeil dich, ich muss auf die Toilette."

Twisted Mind || 𝐻𝑎𝑟𝑟𝑦 𝑃𝑜𝑡𝑡𝑒𝑟Where stories live. Discover now