5| Von überraschenden Vorschlägen und dem Neid eines Bruders

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• Edmund Hall •

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• Edmund Hall •

„If you can't beat them.
Bluff them."

Doch Edmund wollte sich nicht so leicht abwimmeln lassen. Was hatte er schon zu verlieren? Kurzerhand schlängelte er sich an Snape vorbei und griff in den kleinen Behälter neben der Feuerstelle. Das Pulver rann durch seine Finger wie Sand, doch er schaffte es genug in die Flammen zu werfen, dass diese sich grün verfärbten. Er stieg in den Kamin und warf dem Mann einen letzten provokanten Blick zu. Grüne Flammen umzüngelten ihn neugierig und warteten auf seinen Befehl. „Hall Manor!"

Der grimmige Ausdruck von Severus Snape war das Letzte, was er sah, ehe die Umwelt um ihn herum verschwand und er begann, sich um die eigene Achse zu drehen. Obwohl er die Luft anhielt, fand die aufwirbelnde Asche dennoch ihren Weg in seine Luftröhre, weswegen er keuchend und prustend auf den teuren Teppich in seinem Zuhause stolperte. Nicht gerade elegant für einen Hall, doch wenigstens verschaffte ihm dies die gewünschte Aufmerksamkeit.

„Edmund!", hörte er eine helle Stimme rufen, mit darauffolgendem Geschirrgeklapper und Schritte, die auf ihn zukamen. Es kam ihm vor wie ein Traum, als seine Mutter sich besorgt zu ihm herunterbeugte, dabei hatte er sie am Morgen zuvor das letzte Mal gesehen. „Ist etwas geschehen, was tust du hier?"

Ehe Edmund es sich anders überlegen konnte, fiel er der blonden Frau auch schon um den Hals. Am liebsten würde er sie nie mehr wieder loslassen. Ihr seidiges Haar kitzelte ihm im Gesicht und das teure Parfüm stieg ihm in die Nase. Etwas überrumpelt strich sie ihm über den Rücken, doch zog ihn schließlich hoch, sodass er aufrecht stand.

„Was hat das zu bedeuten?", fragte eine weitaus weniger herzliche Stimme, die bloß seinem Vater gehören konnte. Als Edmund an seiner Mutter vorbeisah, entdeckte er ihn neben dem Esstisch stehen und sich den Umhang richten. Seine Miene ließ keinerlei Emotion erkennen, doch glücklich darüber, seinen Sohn zu sehen, war er ganz sicher nicht.

„Ja, warum erzählst du uns nicht, warum du hier bist", schlug seine Mutter vor und strich ihm mit gerunzelter Stirn seine noch immer etwas verklebten Haare aus dem Gesicht. Unter normalen Umständen hätte Edmund sie gebeten das zu lassen, doch in diesem Moment hatte es etwas Tröstliches. Ausweichend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Es hatte sich nichts verändert. Natürlich nicht. Er war ja auch bloß einen Tag fort gewesen.

Der teure Teppich war groß und rund und bedeckte beinahe den gesamten Salon, der durch Säulen von dem anliegenden Esszimmer getrennt wurde. Die Möbel waren allesamt aus dunklem Holz und so hochpoliert, dass sich das Licht des gewaltigen Kronleuchters in ihnen spiegelte. Nur die Asche auf dem Boden vor dem Kamin war neu.

Peinlich berührt scharrte Edmund den Dreck mit deinen Füßen zur Seite. Plötzlich kam er sich lächerlich vor. Er hatte es nicht einmal einen Tag ausgehalten. Der eiskalte Blick seines Vaters durchbohrte ihn, während er zum Esstisch schritt, an dem seine Familie gerade gefrühstückt hatte und es ich gut gehen ließ, als hätten sie ihn längst vergessen. Das war ihre Tradition. Jeden Montag brunchten sie, da sein Vater frei hatte. Spätes Frühstück. Frühes Mittagessen. Dabei gab es die herrlichsten Köstlichkeiten. Daran hatte auch seine Abwesenheit nichts verändert.

Twisted Mind || 𝐻𝑎𝑟𝑟𝑦 𝑃𝑜𝑡𝑡𝑒𝑟Where stories live. Discover now