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,,Ah ne warte, mir fällt gerade ein, dass ich nach der Schule gar nicht Nachhause muss, weil ich noch Fußballtraining habe. Mh, macht es dir was aus, wenn du mich stattdessen dorthin fährst? Bitte...", flehte mein bester Freund Yoongi mich an und ich konnte einfach nicht ablehnen. Ich fühlte mich ja schon schlecht genug darüber, dass ich ihm jeden Tag mitten ins Gesicht log, immer wieder eine Ausrede fand, wieso er denn nicht mit zu mir Nachhause könne und warum meine Eltern keine Zeit hätten, um ihn kennenzulernen, wenn er mich bei seinen bereits vorgestellt hatte, in der ersten Woche unserer augenblicklich engen Freundschaft.

Dagegen konnte ich leider nichts machten und musste mit den Konsequenzen klarkommen, die mein falsches Leben eben mit sich brachten.

Länger konnten wir uns darüber nicht mehr unterhalten, da die Klingel zur ersten Stunde ertönte und das für uns hieß, wir würden zu spät kommen, wenn wir uns nicht beeilen würden, zu unserem Klassenraum zu gelangen. Zu unserem Glück schafften wir es noch rechtzeitig, sodass wir uns keine Predigt von unserem Lehrer, dem uralten, bestimmt hundert Jahre, Herrn Lee anhören mussten. Er hatte bestimmt beide Weltkriege noch miterlebt und war selbst auf der Titanic, so alt wieder aussah und so ziemlich jeder Schüler hier wartete nur so darauf, dass er endlich in Rente gehen würde.

Und wer hätte gewusst, dass heute endlich der Tag kommen würde, an dem wir ihn ein letztes Mal sehen würden?

,,Und aus diesem Grund werde ich nicht länger an dieser Schule unterrichten", beendete er seine ewig lange Rede, bei der ich kaum zugehört hatte. ,,Ihr könnt euch wirklich glücklich schätzen darüber, dass ich heute noch hier hergekommen bin, um euch persönlich davon zu erzählen und natürlich auch, um meinen Nachfolger bekanntzugeben, der euch die letzten Monate bis zum Abschluss begleiten wird!"

,,Ich hoffe es ist Frau Min, dann haben wir wenigstens etwas Schönes, dass wir im Unterricht anschauen können", hörte ich einen Jungen aus meiner Klasse sagen und wenig später schon maulte Yoongi ihn mit Beleidigung hinter Beleidigung an, schließlich sprachen sie über seine Mutter. ,,Ist ja gut! Das war nur ein Spaß und außerdem kannst du das ja auch einfach als ein Kompliment nehmen, dass du eine so gut aussehende Mutter hast!"

,,Ich zeig dir gleich was gut aussehen wird, und zwar meine Faust in deinem Gesicht", entgegnete der Blauhaarige nur und sprang schon förmlich von seinem Stuhl auf, der sogar fast umzukippen drohte, um Mino, welcher hinter uns saß, am Kragen zu packen. Herr Lee hatte es wohl schon aufgegeben und sah es nicht mehr als seine Verantwortung, zwei Schüler vor einer Prügelei aufzuhalten, weshalb ich einschreiten musste und Yoongi zurückzog. ,,Lass es lieber, der ist den Ärger nicht werd", meinte ich leise und sah dann, wie mein bester Freund unserem Mitschüler ein letztes Mal einen wütenden Blick zuwarf, ehe er sich dann wieder zu dem Lehrer umdrehte, der die ganze Zeit wartete damit, weiterzusprechen, bis es wieder ruhig geworden war.

,,Na also, ihr werdet von einem wirklich guten Lehrer aufgenommen, der zwar nicht so fleißig ist wie ich und auch maximal nur die Hälfte meines Intellekts und meiner Lebenserfahrung besitzt, aber euch dennoch gut zum Abschluss bringen wird", fing der alte Mann wieder an zu sagen und machte aus einer so unnötigen Sache einen halben Kinofilm. Er erwartete sicherlich auch noch einen Trommelwirbel dafür, dass er uns sagen würde, welchen Lehrer wir die nächsten Monate lang quälen könnten. ,,Herr Jong!"

Und wie die Bedeutung seines Namens es mit sich trug, war Herr Jong wirklich unser Ende.

Er war der strengste Lehrer, den die Schule hatte und wir mussten sicherlich wie im Militär mit ihm kooperieren, sonst würde er uns bestimmt mit einem Holzstock schlagen oder fünfhundert Runden um den Schulhof herum laufen lassen. Jede Klasse, die ihn bekam, hatte zwar einen deutlichen Anstieg in Leistung und auch die Noten wurden dadurch besser, aber er war definitiv kein Lehrer, den man gern hatte. So hörte man es jedenfalls von jeder anderen Klasse, die er unterrichtete.

Mir war es eigentlich egal, da mir mein Schulabschluss bei meinem derzeitigen Einkommen so oder so nichts bedeutete, aber ich war mir einfach nur sicher dabei, dass er uns eine schwierige Zeit einbringen würde. So warteten wir, gemeinsam mit Herrn Lee, darauf, dass unser neuer Klassenlehrer hier aufkreuzen würde, um sich vorzustellen und jedem jeweils Fesseln an die Handgelenke und die Knöchel zu machen, damit auch keine die Chance hätte, zu entwichen.

Sobald sich die Tür dann öffnete, kam aber kein alter Mann hinein, sondern eine junge Person, komplett gekleidet in Schwarz, passend zu der blassen Haut und den ebenfalls schwarzen Haaren. Und an seiner Hand erkannte ich dann sogar, dass er Tattoos hatte.

Das durfte nicht sein...

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Wer das wohl ist? Dreimal dürft ihr raten...

Der Preis: ein leeres Paket :3

onlyfans ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt