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Ich kniff die Augen zusammen und zuckte ein wenig, als ich die geballte Faust auf mich zukommen sah. Für einen Schlag setzte mein Herz sogar aus und ich fühlte mich ganz nervös, während Yoongi nur lauthals anfing zu lachen. Mir war nicht klar, was an dieser ganzen Situation denn so lustig gewesen war, dass er so herzlich lachte.

,,Dachtest du, dass sei meine Reaktion?", fragte er mich, ich konnte ihm aber keine klare Antwort geben und hob daher einmal kurz die Schultern. Ehrlich gesagt hatte ich nie wirklich darüber nachgedacht gehabt, wie er denn reagieren würde, wenn er von meinen Geheimnisse erfahre, da ich ganz einfach davon ausging, er bekäme nie etwas davon mit. Jetzt hatte ich mich aber selbst verraten und erzählte ihm alles, was ich all die Monate vor ihm versteckte.

,,Schlag mich, vielleicht fühle ich mich dann besser, denn gerade jetzt ist es irgendwie komisch", murmelte ich, den Blick dabei auf meine Hände senkend. ,,Aus irgendeinem Grund fühlte es sich nicht gut, aber auch nicht schlecht an."

,,Weil unsere Freundschaft unverändert bleibt. Tae, ich habe mir schon gedacht, dass es etwas geben musste, dass du mir verheimlicht hast, sonst hätte ich deine Eltern ja sicherlich schon kennengelernt. Selbst bin ich da eigentlich nicht draufgekommen, sondern meine Mutter erwähnte es einige Male. Ich weiß nicht, vielleicht ihr Instinkt als Mutter oder so, aber sie meinte oft, du wirkst wie ein Kind, welches ohne liebende Eltern aufgewachsen ist, also habe ich irgendwann die Tatsachen zusammengezählt und darauf gewartet, dass du dich mir öffnest."

,,Du hast es also die ganze Zeit über gewusst und mir nichts erzählt? Das ist nicht fair", entgegnete ich seufzend. ,,Weißt du, wie viel Panik ich jedes Mal hatte, wenn du mich fragtest, ob du mit zu mir kommen könntest oder ob ich dir endlich meine Eltern vorstelle? Nicht cool, man."

,,So kannst du es nicht sagen, ich habe es ja nur geahnt. Was wirklich dahinter steckte, wusste ich ja nicht", erzählte er mir und lächelte schwach, wie ich sah. ,,Du bist mein bester Freund und auch wenn du mich angelogen hast, hattest du deine guten Gründe dafür. Deine Lüge entstand nicht, weil du mir etwas Schlechtes oder weil du wirklich verheimlichen wolltest, was auf deinem Herzen lag, sondern weil dir die Leute auf deiner alten Schule keine andere Wahl gaben. Du brauchst dich vor mir aber nicht für deine Vergangenheit schämen und kannst ehrlich sein, das ändert nämlich nichts an der Tatsache, dass ich dich nach wie vor die nächsten Jahre deines Lebens an deiner Seite, als dein bester Freund, extrem nerven werde!"

Worte fand ich keine, also mussten Taten überzeugen. Daher umarmte ich den Blauhaarigen ganz fest, ganz lang, als hinge mein Leben davon ab. 

Er war wirklich ein bester Freund für mich, mehr als nur das. er war eine Person, auf die ich immer zählen konnte und an die ich mich immer wenden konnte, mit der ich über alles sprechen konnte und bei der ich mich stets wohl fühlte. Zu denken, er würde mich vielleicht verachten, weil ich ihm nie die Wahrheit über mein Leben erzählt hatte, war ein Fehler von mir.

,,Aber jetzt mal ehrlich. Onlyfans? Wie viel machst du damit? Und denkst du, ich sollte auch anfangen, damit ich so ein cooles Auto fahren kann wie du? Hilf deinem besten Freund mal aus!", lachte er und boxte mir dabei einmal gegen die Schulter. Auch ich fing an zu lachen und schaute im Moment einfach zu einem der Fenster, die hinter uns waren. 

Von dort aus, konnte man direkt in das Zimmer von Jungkook und mir schauen und ich sah, dass er noch im Bett lag und schlief. Es war irgendwie komisch.

Ich seufzte.

–––

Was findet Tae wohl komisch? :o

onlyfans ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt