»14«

2K 209 105
                                    

,,Weißt du, ich glaube so schlimm bist du gar nicht", sagte ich mit etwas lauterem Ton zu Jungkook, während ich ein wenig tanzte. Die Musik war sehr laut und dröhnte mir in meinen Ohren, was mich aber nicht störte, denn ich hatte eine wirklich gute Zeit, wofür sicherlich auch die Menge an Cocktails, die ich bereits getrunken hatte, schuldig sein konnte. Egal war es mir allemal, denn ich genoss mein Leben gerade mehr denn je. ,,Du bist wirklich heiß, aber dennoch komisch."

,,Danke", meinte der Jüngere nur und ich sah, wie sich seine Mundwinkel etwas hoben. Irgendwie regte mich das an, nur noch mehr zu trinken, weil gerade alles so gut war und so verballerte ich jeden einzelnen Cent, den ich in Bar in meinem Portemonnaie hatte, für irgendwelche überteuerten Getränke, die mich letztendlich nur dumme Dinge tun ließen. Was soll's? Wie oft ist man schon auf einer Abschlussfahrt von der Klasse abgegangen, um in einem Club feiern zu gehen? Das musste man also richtig ausleben!

Mit pochenden Kopfschmerzen wachte ich auf, ohne eine einzige Erinnerung an den letzten Abend oder die heutige Nacht. Ich befand mich in dem Doppelbett im Zimmer von Jungkook und mir, die Sonne schien geradewegs hinein, direkt in mein Gesicht und der Raum war ganz warm, weshalb ich die Decke von mir warf, die mir bis zum Kopf lag. Einmal seufzend, wollte ich mich eigentlich aufsetzen, aber mir kam sofort ein unerträglicher Schwindel auf, sodass ich mich einfach fallen ließ.

,,Wann müssen wir runter zum Frühstück?", fragte ich einfach, bekam aber keine Antwort. Jungkook musste sich wohl wirklich gut damit fühlen, mich zu ignorieren, nachdem ich gestern so nett gewesen war, ihn mit in einem Club zu nehmen. Er sollte am besten vor mir Knien und mir dafür danken. Nicht nur mit seinen Worten.

Nachdem ich das Gefühl bekam, alleine zu sein, setzte ich mich nun doch auf, kämpfte dabei dagegen an, nicht jeden Moment einfach alles, was sich irgendwie noch in meinem Magen befand, direkt auf das Bett zu kotzen. Und tatsächlich war ich alleine in dem Zimmer, denn Jungkook war nirgends zu sehen. Nicht einmal im Bad war er, denn davon war die Tür weit offen und ich konnte hineinsehen.

,,Komisch", murmelte ich leise vor mich hin und griff nach meinem Handy. Erst dann verstand ich, weshalb ich mich denn alleine in unserem Zimmer befand. Es war mittlerweile schon später Mittag und wir hätten spätestens um sieben am Morgen unten sein müssen, weil Herr Jong ja ein strenges Programm gehabt hatte und er sicherlich seine Konsequenzen hatte, wenn wir verschlafen würden. Ich hätte damit rechnen sollen, dass Jungkook, dieses Arschloch, mich mit Absicht verschlafen lassen würde, damit ich Ärger bekäme.

Viel Zeit, um darüber nachzudenken, blieb mir aber nicht, denn ich wollte die Anderen aufholen, wo auch immer sie gerade waren, weshalb ich ins Badezimmer ging, schnell duschte und mich frisch machte, ehe ich das Zimmer fertig angezogen verlassen wollte, bis mir dann etwas auf dem Tisch in den Blick fiel. Es war ein Tablett, auf dem sich ein Teller mit zwei belegten Brötchen, einer kleinen Schüssel mit Obst und einem Glas mit Orangensaft und einem weiteren mit Wasser befand. Daneben lag auch eine Tablette auf einem kleinen, zusammengefalteten Zettel.

Verwirrt griff ich nach diesem und las, was dort in unglaublich ordentlicher und wunderschöner Schrift drauf geschrieben war.

Guten Morgen Taehyung,
ich habe schon mit Herrn Jong gesprochen und ihm mitgeteilt, dass es dir noch immer nicht gut geht. Er denkt es sei vielleicht die Luft oder so, also mach dir keine Gedanken.
Weil du nicht aufwachen wolltest, habe ich dir das Frühstück ins Zimmer gebracht und eine Tablette gegen mögliche Kopfschmerzen. Wenn ich noch nicht zurück bin, findest du mich im Fitnessstudio des Hostels. Herr Jong meinte es sei besser, wenn ich bei dir bleiben würde.
Guten Appetit!

Der Fakt, dass er etwas Gutes für mich tat und damit auch kein Problem zu haben schien, machte mich so wütend, dass ich den Zettel in meiner Hand zerknüllte und unachtsam in irgendeine Ecke warf. Eigentlich wollte ich auch nichts von dem essen, was er mir gebracht hatte, aber ich hatte es wirklich satt, wie oft mein Magen sich in einem lauten Knurren meldete, also ließ ich meine Sturheit für einen Moment links liegen und aß eines der Brötchen.

Während ich das tat, hörte ich das leise Piepen des Türschlosses, wenn jemand über eine Schlüsselkarte reinkam und sah dann auch Jungkook vor mir.

Seine Haut schimmerte im Einfall der Sonne ganz schwach, einige Haarsträhnen lagen ihm eng verschwitzt an der Stirn und er hatte auch leicht gerötete Wangen, während sein Körper nur in einem lockeren, sehr freizügigen und ziemlich dünnen, sodass es beinahe durchsichtig zu sein schien, Tank-Top gehüllt war. Laut schluckte ich mein Essen hinunter und konnte meinen Augen nicht trauen.

,,Ah, du bist wach", sagte er und tatsächlich schlich sich ein schwaches Lächeln auf seine perfekten Lippen, die sich aufgrund seiner körperlichen Anstrengung etwas dunkler gefärbt hatten. ,,Hast du nach dem, was gestern noch passierte, gut schlafen können?"

–––

Was glaubt ihr, was wohl passiert ist? 😏

onlyfans ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt