사십구 [49]

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Yoongi

Ich wusste noch genau wie viel Schiss ich am Anfang vor dem Training mit Jimin hatte und wie sehr ich es am liebsten gelassen hätte. Dieses mal, war es noch viel schlimmer als damals. Viel schlimmer. Schon die ganze Woche war ich Jimin so gut es ging aus dem Weg gegangen, aber nicht so, dass es sehr auffällig war. Vermutlich hatte er es trotzdem schon gemerkt, Park Jimin, dem Black Reaper, entging nichts. 

Doch jetzt hatte ich wieder Training, indem ich ihn unmöglich vermeiden konnte. Ich hatte schon überlegt ob ich volle Kanne gegen eine Wand renne oder mich aus drei Metern höhe irgendwo runterstürze um wieder so sehr verletzt zu sein, dass ich nicht am Training teilnehmen musste. Das hätte allerdings Fragen aufgeworfen und das wollte ich lieber vermeiden. Ich begab mich also zum Trainingsraum, indem Jimin schon auf mich wartete.

Nachdem ich mich aufgewärmt hatte, gab Jimin mir auch schon erste Anweisungen für Übungen. Seine Adleraugen beobachteten jede einzelne Bewegung von mir und die ganze Zeit gab es etwas zu bemängeln. Ich war unkonzentriert und das merkte auch Jimin. “Ist alles gut bei dir Yoongi? Du bist so unkonzentriert.”, stellte er fest und sah mich mit verschränkten Armen an. Sein Blick war neutral, was ich in der Millisekunde Blickkontakt erkennen konnte. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen ohne an seine Worte zu denken und bevor auffiel dass ich es wusste, mied ich den Blickkontakt lieber gleich. “Nein, alles gut. Keine Ahnung woran das liegt.”, sagte ich und Jimin schnaufte skeptisch, ehe er mit den Schultern zuckte.

“Dann kämpfen wir jetzt, vielleicht bist du ja dann konzentrierter.”, meinte er und stellte sich kampfbereit hin. Ich tat das gleiche, jedoch sah ich ihm nicht in die Augen, wie sonst immer wenn wir das taten. Jimin griff mich an, ich wich aus. Es war alles wie immer. Durch diesen Kampf konzentrierte ich mich auch eher auf das, was jetzt wichtig war. Und das war sich nicht von Jimin zu tode prügeln zu lassen. Wobei es meinem Vorhaben ihm aus dem Weg zu gehen ja eigentlich helfen würde…

"Ist wirklich nichts? Du verhältst dich anders.", warf Jimin nochmals in den Raum, während er einem meiner Tritte auswich. "Nein, was sollte sein?", gab ich nur zurück und wartete auf den nächsten Angriff, doch Jimin stand nur vor mir und musterte mich. "Sicher das nichts ist?" Seine Arme verschränkten sich vor seiner Brust und der Ton in seiner Stimme war ein wenig einschüchternd. Er sagte 'ich weiß genau was ist, also sag es jetzt oder du bist einen Kopf kürzer' und das machte mir Angst, doch ich ließ mir nichts anmerken. 

Ich richtete mich ebenfalls wieder auf, sodass ich aufrecht vor dem jüngeren stand. "Ja.", sagte ich und sah ihn an. Ein Wunder dass ich das konnte. "Habe ich irgendwas falsch gemacht?", fragte Jimin auf einmal. Er suchte den Fehler bei sich? Seit wann tat er das denn? Jimin wusste immer wenn er etwas falsch gemacht hatte, deswegen fragte er nie ob etwas an ihm lag. Und sollte er es mal nicht mitgekriegt haben, wurde er immer darauf hingewiesen und Jimin nahm es hin. Aber den Fehler gleich bei sich suchen wenn er nicht wusste was war, das war neu. 

Leicht legte ich meine Stirn in Falten. "Ich weiß nicht wovon du sprichst.", sagte ich. Ich hoffte mit allem was ich hatte, dass der menschliche Lügendetektor vor mir meine Lüge nicht bemerkte, dass meine Schauspielkünste gut genug waren, um ihn hinters Licht zu führen. Jimins Miene wurde kalt. "Na gut.", sagte er und verließ den Raum. Ich kannte Jimin jetzt schon ziemlich gut, wusste aber nicht genau ob das gut oder schlecht war.

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612 Wörter

28022022

For Every ScarWhere stories live. Discover now