Kapitel 34: Rückkehr

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Lizzie steht wutentbrannt und mit besorgtem Gesicht vor dir. Du lächelst verlegen.

"Äh..Tut mir leid..?"

"Dein Handy klingelt."

Sie deutet auf den Boden. Schon wieder Carol... Du wirst verrückt, hebst es auf und drückst sie weg. Wenn du so weiter machst, schlägt sie vor Donnerstag noch hier auf.

"Komm mit hoch."

Ihr seid nur wenige Meter von deiner Wohnungen entfernt, Liz folgt dir.

Als die Tür hinter euch ins Schloss fällt, siehst du sehnsüchtig zu deinem Bett herüber.

"Also, was ist hier los? Wo warst du? Ich habe seit Samstag nichts von dir gehört."

Lizzie verschränkt ihre Arme vor der Brust. Du gehst zu deinem Sofa und lässt dich darauf fallen.

Und dann erzählst du ihr alles. Von Johanssons Kontakt zu Juán, deinen aufgelösten Emotionen darüber, deiner Flucht vor ihr bis hin zum Montag, an dem sie zu einem Seminar gefahren ist und du sie gesucht hast. Dass du zu ihr gefahren bist, um mit ihr zu reden und dann die Sache mit Carol zur Sprache kam sowie ihrer verwirrenden Antwort darauf.

"Oh man.. Ihre Reaktion kann ich aber wirklich verstehen."

Nickend schweigt ihr eine Weile.

"Und nun ist sie bis Donnerstag noch weg?"

"Ja. Und ich drehe jetzt schon durch. Ich überlege, ob ich nochmal zu ihr fahre." Du weißt das wäre vermutlich kontraproduktiv, aber eine Überlegung ist es wert.

"Stop, Stop, Stop. Du fährst nicht hin. Was soll denn das bringen?"

"Ich weiß es nicht.."

Du legst den Kopf in den Nacken und starrst zur Decke. Wieder piept dein Handy erneut. Du überlegst kurz, ob du es an die Wand werfen sollst, entscheidest dich aber dagegen.

"Ich befürchte, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als zu warten, wie es ist, wenn sie zurück kommt."

"Und was, wenn sie noch sauer ist?"

"Bislang hat sie dich doch immer mit ihrem Verhalten überrascht, oder?"

"Ja, schon, aber wenn es diese mal anders ist?"

"Das hast du die letzten Male auch immer gesagt." Sie hat ja Recht. Trotzdem kreisen deine Gedanken. "Also entspann dich, Sweety."

Wieder klingelt dein Handy. Du springst frustriert auf.

"Wie soll ich mich entspannen, wenn SIE nonstop Terror macht?!"

Lizzie seufzt, als dein Handy Ruhe gibt, antwortet sie dir. "Ich weiß, ich wiederhole mich, aber du bist selbst Schuld."

"Das weiß ich! Das ist nicht sehr hilfreich."

Du knurrst sie an, obwohl Lizzie die letzte ist, die etwas für dein Gefühlschaos kann. Du lässt dich wieder auf dein Sofa plumpsen und reibst dir die Schläfe. Du beginnst Kopfschmerzen zu bekommen.

"Tut mir leid.. Ich wollte dich nicht so angehen.."

"Schon gut."

Schweigend sitzt ihr noch eine Weile da. Du merkst wie deine Augenlider immer schwerer werden.

"Also pass auf." Hat sie einen Plan? "Wir machen es so, wie mit Bill in der vierten Klasse."

Augenblicklich musst du lachen. Auch Lizzie lächelt bei der Erinnerung daran.

Bill war in deiner Klasse, du hast für ihn geschwärmt und dich irgendwann getraut ihn zu fragen, ob er dein Freund sein wolle.

Zuerst hat Bill eingewilligt, doch ein paar Tage später hat er dich für... Wie hieß sie noch? Marie? Lisa? - Ist ja auch egal... jedenfalls hat er dich abserviert, weil sich eine andere Gelegenheit ergeben hat. Du warst todtraurig und hast Rat bei deiner besten Freundin gesucht.

Miss JohanssonWhere stories live. Discover now