Kapitel 48: Kündigung

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"Ich denke Debby und ich habe eine spezielle Dame im Sinn... Warte, wie hieß sie noch gleich?.... ich glaube ihr Name war Lucie."

Erst jetzt merkst du, wie du die ganze Zeit auf dem Schlauch gestanden hast.

Du räusperst dich erneut, als du sowohl dem Blick von Debby als auch dem von Alex nacheinander begegnest. Du musstest die beiden ja anglotzen..

Wobei es gelogen wäre zu sagen, dass du sie nicht anziehend finden würdest. Und das nicht erst seit heute. "Oh.. ok." Du weißt nicht was du sagen, geschweige denn tun sollst.

Debby nimmt deine Hand und drückt sie. "Entspann' dich. Du weißt, wir wollen dich schon lange rum kriegen, aber es ist ok, wenn du das nicht möchtest..."

Du entspannst dich tatsächlich bei ihren aufrichtigen Worten.

"Es ok zu nennen, ist zwar untertrieben... Ich finde es nämlich nicht ok, aber..." Debby wirft Alex einen mahnenden Blick zu. "...Aber wir akzeptieren es."

Warum mussten die beiden immer so verständnisvoll sein? Du lächelst Debby an.

Dir wird klar, dass die Idee dich mit dem Blondchen oder Sex ablenken zu wollen, dumm war. Das bist nicht du. "Danke.. Ihr zwei seid echt perfekt."

"Und der Sex mit uns erst."

"Alex!"

Du musst schmunzeln. Die beiden sind wirklich einzigartig. "Schon ok.. Danke euch für das Aufheitern und das Angebot, aber ich werde nach Hause fahren."

Debby sieht dich ehrlich besorgt an. "Kommst du klar?"

Du erhebst dich und lächelst sie wieder an. "Ja. Danke."

"Sicher..? Wir können dich auch begleiten. Ohne Hintergedanken." Du leerst deinen Martini und siehst zu Alex.

"Nicht nötig. Ihr habt noch zutun." Du deutest Richtung Tanzfläche und Alex grinst.

"Haben wir... Also deine letze Chance. Dir entgeht was!"

Du hälst seinem Blick stand. "Daran habe ich keine Zweifel. Glaub mir, es ist verlockend, aber ich kann das nicht."

Du lächelst und verabschiedest dich von beiden mit einer Umarmung. Als du vor die Tür trittst, schlägt dir die kühle Abendluft entgegen. Du beginnst zu frieren und gehst zum Taxistand.

Das alles war eine dumme Idee. Die Dating App, das Treffen mit Mandy, dieses Kleid, in dem du dich mehr als unwohl fühlst... Der klägliche Versuch dich hiermit abzulenken. Einerseits hat es Lizzie nur nett gemeint, aber andererseits weißt du nun was du tun musst.

Du steigst in das Taxi und nennst dem Fahrer deine Adresse. Dieser kann sich einen dummen Spruch bezüglich deines Outfits nicht verkneifen und zwinkert dir zu.

Du ignorierst ihn und schaust stattdessen aus dem Fenster in der Hoffnung, dass er einfach nur seinem Job nachgehen würde und dich nach Hause bringt, anstatt dich anzugraben. Und scheinbar hat er es tatsächlich geschnallt und ihr verbringt die Rückfahrt schweigend.

Zuhause schlüpfst du zu aller erst aus dem Kleid und entsorgst es direkt im Müll. Dir fällt keine Gelegenheit ein, in der du es je wieder anziehen wollen würdest. Seufzend lässt du dich halbnackt in dein Bett fallen.

- - -

Nachdem du am Sonntag deine Wohnung aufgeräumt und geputzt hast, wartest du, dass dein Laptop hochfährt. Unruhig tippst du mit deinen Fingern auf den Schreibtisch.

Lizzie hatte Recht, du hast dich gehen lassen. Das ist zwar nicht die erste Trennung, die du hinter dir hast, aber dennoch fällt es dir schwerer als gedacht damit klar zu kommen.

Miss JohanssonWhere stories live. Discover now