Ende 6 - Iruka Umino

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Kenjis Begeisterung für Kayas Arbeit wuchs jeden Tag und es wunderte mich kein bisschen, dass er nun mit vollem Eifer seinen Koffer packte. Naja, von packen war hier nicht die Rede, es handelte sich da doch eher um das Umherschleudern von Kleidung.

Selbstverständlich hatte mich Kaya vorher um Erlaubnis gebeten ihn mitzunehmen in ihr Hauptlabor, welches sich weit außerhalb des Dorfes befand und selbstverständlich hatte ich nichts einzuwenden.

"Und dann hat sie noch gesagt, dass sie mich unterrichten wird! Kannst du das fassen?", riss Kenji mich aus meinen Gedanken und ich lehnte mich mit der Schulter am Türrahmen an.

Seine Begeisterung war ansteckend und ein breites Grinsen, welches seins spiegelte, bildete sich auf meinem Gesicht.

"Das klingt wirklich toll.", meinte ich und er nickte so heftig, dass ich kurz befürchtete sein Kopf würde jeden Moment abfallen.

"Hast du dir eigentlich mal ihre Bücher durchgelesen?", fragte er neugierig und setzte sich auf den Koffer, um ihn schließen zu können.

Verwundert schossen mir die Augenbrauen in die Höhe und ich musterte meinen Bruder voller Skepsis.

"Aber du hast sie gelesen?", kam es ungläubig von mir.

Sein Nicken kam mir surreal vor und ich schüttelte verdutzt den Kopf.

"Du hasst lesen."

"Ja."

"Aber ihre Sachbücher hast du alle durch?"

Nun legte sich Kenji flach auf den Koffer und versuchte erneut an dem Reißverschluss zu ziehen. Wäre ich nicht so verwirrt gewesen, hätte ich bei dem Anblick wohl laut aufgelacht.

"Also jetzt nicht wirklich alle, aber ganz viele. Manche sind mir noch ein bisschen zu schwer mit all den seltsamen Fachwörtern und so. Darauf hab ich dann doch keine Lust, aber das kommt noch!"

Er gab einen triumphierenden Laut von sich, als er vom Koffer sprang und sein Werk betrachtete. Ehrlich gesagt, machte ich mir gerade richtige Sorgen, dass das Ding jeden Moment explodierte. Zumindest sah es stark danach aus.

Ächzend und mit einer Menge Anstrengung zog er den Koffer hinter sich her und ich trat zur Seite.

"Soll ich helfen?", bot ich an und beobachtete ihn voller Sorge.

"Nein, es geht schon.", sagte er knapp und verzerrte das Gesicht dabei.

Unten klingelte es und ich quetschte mich an Kenji vorbei die Treppe runter. Kaya stand an der Tür und sah an mir vorbei zu meinem Bruder.

"Er hat alles gepackt.", stellte sie fest und Kenji winkte ihr eifrig zu.

Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und sie stemmte eine Hand in die Hüfte. Ihre silbernen Augen wanderten zu mir.

"Du wirst jetzt eine Weile sturmfrei haben, hm?"

Ich zuckte mit den Schultern und musterte den Flur.

"Ich bin eigentlich so selten Zuhause, dass ich es nicht einmal merken werde."

Lange starrte sie mich stillschweigend an, während Kenji sich neben uns schnaufend auf den Hintern fallen ließ.

"Kommst du denn alleine klar?", fragte Kaya mich mit einem Hauch von Sorge in ihrem Unterton.

So wie sie uns beide immer wieder bemutterte, fühlte sich total natürlich an. Tatsächlich hieß ich es sogar sehr willkommen. Ich winkte unbekümmert ab.

"Mach dir darüber keine Gedanken. Außerdem bin ich nicht komplett alleine. Iruka kommt heute Abend sogar vorbei."

Wir wollten ein paar Themen für die kommende Besprechung durchgehen und da hatte ich vorgeschlagen es bei mir zu machen. Allein bei dem Gedanken an das rote Hauptverwaltungshaus im Zentrum kam mir die Galle hoch.

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Where stories live. Discover now