Teil 4

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POV Eliza

Ich stieg aus der Wanne und trocknete mich ab. Ich zog mir meinen Schlafanzug an. Ich sah mich im Spiegel an. Ich fühlte mich unwohl. Ich konnte nicht lange in mein eigenes Gesicht sehen. Im Spiegel sah ich mehrere Gürtel an der Wand hängen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Ich versuchte mich nicht beirren zu lassen und sah wieder nach vorn. Dort stand ein Parfum, was mir Angst machte. Oh jeeh ich bekam eine Panikattacke. Ich verkroch mich in einer Ecke und begann zu schluchzen. Um mich zu beruhigen, wippte ich hin und her. Ich hatte so Angst. Es klopfte, doch ich brachte keinen Ton raus.

Plötzlich kam er ins Bad. Er schien mich zu suchen. Als er mich entdeckte, schien er besorgt. "Hey Kleines, was ist denn los?" fragte er freundlich. Ich wimmerte nur. "Hast du eine Panikattacke?" fragte er nur. Ich brachte wieder keinen Ton heraus, deshalb nickte ich nur schnell. Er nahm mich auf seinen Arm und streichelte über meinen Rücken. "Shhh, alles okay. Hab keine Angst. Ich bin ja da." flüsterte er immer wieder. Ich weinte nur noch mehr, aber beruhigte mich langsam. "Verräts du mir deinen Namen?" fragte er vorsichtig. Ich kuschelte mich an ihn. Ich traute mich nicht gleich, aber was brachte es mir meinen Namen nicht zu verraten? Kurz entschlossen, presste ich mein Gesicht in sein Hemd und nuschelte meinen Namen.

"Hey, Eliza. Du bist so tapfer. Ich bin stolz auf dich." sagte er und ich schmiegte mich an ihn. Er war so sanft und vielleicht war es dumm mich ihm anzuvertrauen. Ich fühlte mich einfach sicher und konnte nicht anders als mich fallen zu lassen. Ich schlief in seinen Armen ein. Im Halbschlaf bekam ich noch mit wie er mich ins Bett legte und mir meinen Teddy gab. Diesen kuschelte ich an mich und sank in die Federn.

In dieser Nacht schlief ich leider sehr unruhig. Ich wurde von Albträumen gequält. Diese Gürtel und das Parfum gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich wälzte mich hin und her und als ich am Morgen erwachte, da ich doch einige Stunden eingeschlafen war, sah ich mich verwirrt um. Richtig, ich war ja nicht mehr zuhause. Ich setzte mich auf. Nein! Nicht schon wieder! Warum passierte mir das ständig. Ich hatte mal wieder ins Bett gemacht. Mein Vater hatte wohl Recht. Ich bin widerwertig und abstoßend. Ich krümelte mich zusammen. Ich musste irgendwas machen. Es war noch früh. Ich hatte sicher noch Zeit. Ich zog also das Bettlaken ab und versteckte es. Die Decke breitete ich so aus, dass man die Matratze nicht mehr sah. Ich zog mich um und setzte mich auf die Decke. Ich nahm mir meinen Teddybären und kuschelte mit ihm.

Plötzlich ging die Tür auf. Ich zuckte zusammen. Er schlich hinein. Er schrak auch zusammen. "Oh, du bist ja schon wach. Hast du gut geschlafen?" fragte er freundlich. Ich nickte nur leicht. "Bist du sicher. Du bist ganz blass." sagte er, trat einen Schritt auf mich zu und legte seine Hand auf meine Stirn. Ich hatte etwas Angst. "Du bist ja ganz heiß. Du legst dich besser noch mal hin. Nicht dass du noch wirklich krank wirst." sagte er, nahm mich hoch und legte mich ins Bett. Er zog die Decke weg und ich quiekte auf. Er sah mich verwundert an und bemerkte dann, dass mein Bettlaken weg war. "Wo...?" fragte er verwirrt. Ich zog mir die Decke über den Kopf und wimmerte. "Was ist los?" fragte er besorgt. Ich schluchzte nur auf. "Liebes, erzähl es mir" fragte er. "Nein" wimmerte ich. Langsam schien er weniger ruhig. Er zog die Decke weg. "Bitte nicht weh tun." schluchzte ich und kauerte mich zusammen.

"Ich tu dir nichts. Erzähl es mir, bitte" flehte er schon fast. "Ich.. ich... lieber nicht. Dann findest du mich genauso eklig wie mein Vater und wirst auch so gemein zu mir" sagte ich leise. "Ohhh, Baby. Ich verspreche, dass ich nicht böse bin oder dich abstoßend finde." sagte er und schaute tief in meine Augen. Ich schluckte. "Ich... ich.... hatte einen Albtraum und hab... " ich unterbrach mich kurz und wischte mir die Tränen weg. Er nahm mich hoch und drückte mich fest an sich. "ins Bett gemacht" sagte ich leise und nuschelte es in sein Shirt. Ich lief rot an und schluchzte. "Oh, Liebes. Das ist doch nicht schlimm. Unfälle passieren. Da bin ich dir doch nicht böse." sagte er und streichelte. "Wirklich nicht?" fragte ich ängstlich.

Er schüttelte ernst mit dem Kopf und musste sich ein Lachen verkneifen. "Komm Liebes, ich lass dir ein Bad ein und du holst bitte das Laken aus seinem Versteck und legst es vor die Tür und suchst dir was aus dem Schrank zum Anziehen." sagte er und ließ mich herunter. Er verschwand im Bad. Ich kroch der Weilen unter das Bett und zog das nasse Laken heraus, danach suchte ich etwas zum Anziehen. Ich entschied mich für eine Leggins und meinen Pulli, sowie Unterwäsche. Danach ging ich ins Bad. Er schaute gerade nach der richtigen Temperatur. Als er mich bemerkte, lächelte er mir zu. "Ich geh schon mal nach unten. Komm hinter her, wenn du soweit bist. " sagte er und verließ das Bad. Ich stieg in die heiße Badewanne. Ich sah nur auf meinen Schoß, auf keinen Fall nach oben. Nach einiger Zeit stieg ich wieder hinaus, zog mich an, putzte Zähne und ging dann hinunter. Natürlich nicht ohne meinen Teddybären.

Schüchtern stand ich im Türrahmen, etwas unentschlossen. Samuel und Zack unterhielten sich. Ich hatte die Hälfte verpasst, weshalb ich den Kontext nicht verstand. Immer noch stand ich in der Tür. "Oh, guten Morgen, Kleines" sagte Samuel freundlich und kam auf mich zu. Ich winkte vorsichtig, da ich mich nicht traute zu sprechen. Er hielt mir die Hand hin, welche ich ergriff und auf einen Stuhl gezogen wurde. Vor mich wurde ein Teller mit Pancakes, Ei und Bacon gestellt, was ich mit einem leisen "Danke" kommentierte. Die beiden setzten sich zu mir, Zack ,rechts von mir, an den Tischkopf und Samuel mir gegenüber. Nachdem die beiden begannen, nahm auch ich meine Gabel und aß langsam. Ich hatte echt Hunger, weshalb ich komplett auf aß. Meinen Kakao trank ich auch und lehnte mich dann zurück. Ich sah vorsichtig auf und bemerkte, dass die beiden mich beobachtet hatten. Verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her. Hatte ich was falsch gemacht ? Ich machte mich kleiner und nahm meinen Teddy, den ich neben mich gesetzt hatte. "Alles gut, Schätzchen. Wir freuen uns nur, dass es dir schmeckt." sagte nun Samuel, der aufgehört hatte zu grinsen. Ich nickte nur schnell.

Die beiden blieben sitzen und unterhielten sich. Ich nahm leise die Teller mit in die Küche und spülte ab. Ich musste mich immerhin etwas nützlich machen, wenn sie mich schon hier wohnen ließen. Nach dem Abwasch suchte ich den Platz des Geschirrs. Ich suchte etwas, fand aber schließlich die richtigen Schränke. Ich hatte nur noch eine Tasse, deren Platz ich finden musste. "Was machst du da?" fragte eine Stimme hinter mir. Ich erschrak und ließ die Tasse fallen. Sie zersprang mit lautem Klirren. "Verfluchte Scheiße! So ein Mist!" fluchte ich. Ich hockte mich hinunter und hob die Scherben auf. Mein Zittern hatte ich kaum im Griff. Angst machte sich in mir breit. Nach meiner Schimpftirade kamen Schritte auf mich zu. Ich kauerte mich zusammen. "Ich warne dich, solche Wörter möchte aus deinem Mund nicht hören. Außerdem möchte ich eine Antwort auf meine Frage." sagte er, mein Kinn grob packend, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. "Tut mir leid" schluchzte ich. Das schien ihm nicht zu genügen. "Ich wollte nur helfen,..... damit ihr euch weiter unterhalten könnt.....Und ich hab den Platz gesucht, wo das Geschirr rein gehört,.... was ich abgewaschen hab. ..... Ich hab mich erschreckt und hab die Tasse fallen lassen, als du rein kamst. ..... Es war keine Absicht." sagte ich stotternd. "Ist schon ok. Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Es ist ganz lieb von dir, dass du helfen möchtest , aber musst du wirklich nicht. Komm gib mir die Scherben und warte im Esszimmer auf mich. Danach gehen wir in mein Büro. Ich muss etwas mit dir besprechen." sagte er ruhig, streichelte über die Wange und nahm mir dann die Scherben ab. Langsam machte ich was er sagte und ging ins Esszimmer.





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