Hina Ketsueki

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Gefühle sind Nutzlose Emotionen. Sie machen dich nur schwach...

Diese Worte wurden mir stets von meiner Familie eingetrichtert. Als ich noch Jung war, verwirrten mich diese, doch mittlerweile weiß ich nicht mehr wie sich diese Emotionen anfühlen.

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Ich war gerade einmal 10 Jahre alt. Mein Vater und ich liefen gerade einen, mit Wald bestückten, Berg hinauf. Nach einer Weile entdeckte ich ein kleines Holzhaus auf das wir zusteuerten. Mein Vater erklärte mir wer dort wohnte und warum wir dort hin liefen. Die Familie hieß Kamado, sie sind gute Freunde von meinem Vater und sie wollten uns etwas zeigen.

Vor dem kleinen Häuschen wartete schon die besagte Familie, bestehend aus einem Vater, Mutter und zwei Kindern. Das eine war erst ein Säugling, der Junge war vielleicht halb so alt wie ich. Die beiden Elternteile empfingen uns schon indem sie ihre Mundwinkel nach oben zogen, der kleine Junge jedoch versteckte sich hinter seiner Mutter und krallte sich in ihren Kimono.

Mein Vater stellte mich den Kamados vor und ich versuchte den Gesichtsausdruck der beiden nachzuahmen.

Langsam wurde es dunkel und mein Vater und Kamado-san stellten draußen, auf einer freien Fläche vor dem Haus, viele Fackeln auf die eine Kreisform ergaben. Danach zogen sie sich ein prächtiges Gewand an und hingen sich ein Kanji-Zeichen vor ihr Gesicht. Sie begaben sich in den Feuerkreis und tanzten einen faszinierenden und gleichzeitig auch seltsamen Tanz.

Alle Geräusche um mich herum begannen zu verblassen und ich hörte nur noch die kleinen Glöckchen an den Stöcken der Väter. Mit großen Augen betrachtete ich den anmutigen Tanz meines Vaters und Kamado-san. Sie waren wie ausgewechselt, der kränkliche Kamado strotzte nur so vor stärke und Vater tanzte mit voller Energie. So hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen.

Nachdem sie ihre Aufführung beendeten kam mein Vater zu uns Kindern. "Den Kagura-Tanz werdet ihr beide für uns weiterführen. Ich glaube an euch beide..." sagte er monoton wie immer, aber ich hörte einen weichen Unterton in seinen Worten. Der Junge, der wie ich später erfuhr Tanjiro hieß, und ich sahen uns mit großen Augen an, nickten dann aber meinem Vater zu. Ich konnte ein kleines zucken seiner Mundwinkel feststellen.

Es wurde spät, also legte ich mich in den Futon, den mir Tanjiro in sein Zimmer legte, und schlief mit den Gedanken an den Kagura-Tanz ein.

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Seit diesem Tage trainierte mich mein Vater in der Schwertkunst und lehrte mich den Kagura-Tanz. Diesen musste ich jeden Tag einmal ausführen. Zum Üben mit dem Schwert erhielt ich von Vater einen geschliffenen Holzstock, der ungefähr die Lände und den Durchmesser eines Katanas hatte. Nach drei Jahren hartem Training bekam ich ein echtes Katana. Unter schwersten Bedingungen musste ich Übungspuppen oder aufgereihte Bambusrohre durchtrennen. Von Tag zu Tag wurden die Bedingungen schwerer und auch gefährlicher. Nicht selten kam ich mit mehreren Wunden und Knochenbrüchen zurück.

Jeden Tag wiederholte mein Vater den Satz: "Die Mühe wird sich irgendwann auszahlen, mein Kind." Ich verstand nie wirklich was er damit meinte, widerfragte es aber auch nicht. In unserem Haus gab es fünf regeln, die man stets zu befolgen hatte.

1. Jegliche Gefühle sind verboten.
2. Es wird nichts Hinterfragt.
3. Man darf nur Reden, wenn man etwas gefragt wird.
4. Befehlen ist zu gehorchen.
5. Es gibt keine Wiederrede.

Diese Regeln durften unter keinen Umständen gebrochen. Wenn doch wurden sie in Form von Schlägen und ähnlichem Bestraft.

Nach drei weiteren Jahren hartem Training lag mein Vater auf dem Sterbebett. Ich kniete vor ihm und lauschte dem letzten Befehl meines Vaters. "Ich habe einen letzten Befehl für dich: Geh zu Meister Urokodaki und werde eine starke Demonslayerin. Darauf hast du all die Jahre hingearbeitet. Bitte, töte jeden Dämon, der dir über den Weg läuft, verstanden..." Seine Augen mattierten und seine Brust hörte auf sich zu bewegen. Das waren seine letzten Worte.

Nach er tiefen Verbeugung ging ich und meine Mutter nach draußen und gruben ein wunderschönes Grab für ihn und beerdigten ihn anschließend anständig. Ein letztes mal kniete ich vor seinem Grab und verbeugte mich ein letztes mal. Dabei flüsterte ich ihm zu: "Ich werde deinem Befehl folge leisten, auch wenn es das letzte ist, was ich tue. Das verspreche ich." Langsam richtete ich mich wieder auf und starrte in den Himmel. eine stille Träne verließ mein Auge, diese ich sofort weg wischte. Mit schnellen Schritten ging ich zurück ins Haus und bereitete mich für eine lange Reise vor. Kurz bevor ich los laufen konnte, hielt mich meine Mutter auf. Sie hielt eine veraltete Karte und einen weißen Haori in den Händen. Mit einem ruhigen Ton erklärte sie mir: "Diesen Haori trug früher dein Vater, als er ein Demonslayer wurde und diese Karte führt dich direkt zum Standort von Meister Urokodaki. Gib auf dich acht, mein Kind."

Mit einer letzten Umarmung verabschiedete ich mich von meiner Mutter. Ich streifte mir den Haori über und musterte ihn. Ich entdeckte an den Enden des Stoffes eine Blutrote Musterung. Er war wunderschön. Ich setzte meinen Korb auf meinen Rücken und folgte der Karte.

Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt