Monster

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„Willkommen auf dem Trick Tower, eure Aufgabe wird es sein, diesen Turm innerhalb von 72 Stunden herab zu steigen, ich wünsche euch allen viel Erfolg."
Das klingt, wenn ich Pech habe, nach gut 72 Stunden keinen Schlaf. Das ist nicht gut. In der letzten Nacht habe ich, wenn es hochkam, gut 2 Stunden geschlafen. Anders gesagt, ich war fix und fertig.

Müde beobachte ich die Umgebung. Durch meine Tagträumereien, hatte ich überhaupt nicht mitbekommen, wohin Killua, Gon, Leorio und Kurapika verschwunden waren. Nicht nur sie, es wurden immer weniger Teilnehmer auf der Spitze des Trick Towers, und solange sie sich nicht in Luft aufgelöst hatten oder gar gesprungen waren, gab es also Eingänge im Boden. Mit dieser frisch erlangten Erkenntnis, tastete ich also vorsichtig mit dem Fuß nach möglichen Eingängen.

„Habe ich dich gefunden.", sprach die spielerische Stimme der Nummer 44 unmittelbar neben mir. Ich richte meinen Blick vom Boden wieder nach oben und erblickte wie erwartet den Rothaarigen vor mir. „Was kann ich für dich tun, Hisoka?", war meine direkt Antwort. Um den heißen Brei zu reden, würde unnötig an meinen verbleibenden Kräften zerren.

„Wie schön, dass du fragst." Sein Lächeln wurde noch ein klein wenig breiter. Meine Antwort schien ihm, zu meiner Missgunst, zu gefallen.
„Lass uns diesen Turm gemeinsam meistern." Es brauchte einen Moment, bis ich die Worte, die er soeben gesprochen hatte, vollständig verstand. Doch dann war es bereits zu spät. Bevor ich mich versah, griff er nach meiner Hüfte, drückte mich an sich, als würde er mit mir verschmelzen wollen, und trat mit mir einen Schritt zur Seite.

Es ging zu schnell, um sofort zu verstehen, was genau passiert war, doch unter uns schien sich der Boden geöffnet zu haben, und nun standen wir in einem unterirdischen Raum. Ein Blick an die Decke verriet mir, dass es nur einen Eingang für diesen Raum gab, und das wohl auch der Grund war, weshalb mich Hisoka so nah an sich gedrückt hatte.

„Dieser Eingang scheint nicht für mehrere Personen gefertigt zu sein.", sprach ich meine Gedanken laut aus. „Und doch sind wir beide hier.", antwortete er schlagfertig und kam auf mich zu. Er hielt mir nun eine Hand entgegen, denn während er wie eine Katze auf den Beinen gelandet war, war ich wie ein nasser Sack auf den Boden gefallen.

Hisokas Hand ignorierend, richte ich mich auf und trat der einzigen Tür in diesem Raum entgegen, blieb jedoch an der Seite dieser stehen und wartete auf das Vortreten des Mannes hinter mir. Meine Geste hatte er wohl gedeutet, denn er begab sich zur Tür und schritt voran.

Seit einiger Zeit schon schritten wir einen monotonen Gang entlang. Er war kaum beleuchtet und spornte meine Müdigkeit immer weiter an. Meine Augen offen zu halten, fiel mir zunehmend schwerer und als der Rothaarige vor mir plötzlich stehen blieb, wäre ich beinahe in seinen Rücken gelaufen. Im Vergleich zu mir war er hellwach und aufmerksam wie eh und je.

„Vor uns befindet sich eine Falle.", sprach er zu mir, und zeigte mit seinem Finger auf einen kaum sichtbaren Draht unmittelbar vor ihm, circa 15 Zentimeter über dem Boden. Dass seine Aufmerksamkeit so geschärft war, um diesen kleinen Draht mitten in der Dunkelheit zu entdecken, war zwar beeindruckend, doch im gleichen Zug ebenso beängstigend.

Es dauerte nicht lange, bis wir in einem kleinen, spärlich beleuchteten Raum ankamen. Die Tür wurde mit einem Rätsel verschlossen, und während Hisoka auf Hochtouren geriet, um das Rätsel zu lösen, geriet ich selbst langsam ins Schwanken. Die ständige Bewegung hatte mich wach gehalten, doch nun wurde ich unerträglich müde. Ich verlor die Kontrolle über meinen Körper und nickte im Stehen ein. Durch einen gefederten Aufprall wachte ich wieder auf. Ich war nicht wach genug, um zu begreifen, was gerade passiert war. Doch ich wurde zu meinem Glück abgefangen.

Ich war wie benebelt, denn während meine Vernunft immer mehr versuchte, zu vollem Bewusstsein zu gelangen, drängte mich meine Müdigkeit immer weiter in den Schlaf. Es fühlte sich an, als wäre mein Kopf in Watte gebettet. „So so" Nahm ich ich die Worte war, die im Moment so weit entfernt schienen, bis ich dann dem ersehnten Schlaf verfiel.

HunterxHunter - Not EnoughWhere stories live. Discover now