Kapitel 40

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Thor sah mich sprachlos an und ließ meine Hand los. Er schien nachzudenken und erhob sich. Er lief in meinem Zimmer auf und ab und sah mich nicht mehr an.

„Thor, bitte sagen sie etwas!" Er blieb abrupt stehen und drehte sich langsam zu mir um. Er strich sich seine langen, blonden Haare nach hinten und wirkte überfordert.

„Sie haben meinen Vater vergiftet? Prinzessin, ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Des Weiteren muss ich erfahren, dass sie mir nur schöne Augen gemacht haben, weil sie dazu gezwungen wurden. Sie hatten nie ernste Absichten an mir. Also hatte Loki recht gehabt, als er die Wachen auf Sie angesetzt hatte? Als er es nicht glauben konnte, dass sie nichts gefunden haben. Er ihnen in ihr Dekolleté gegriffen hat, weil er es dort vermutete?"

„Ich bin in allen Punkten schuldig. Loki hatte mich damals in der Küche erwischt und gesehen, dass ich das Gift in meinem Kleid versteckt hatte. Ich mag sie Thor, aber nicht so, wie es den Anschein hatte. Ich kann mich von dieser Schuld nicht befreien, aber ich möchte das sie wissen, dass ich nur den Befehl von meinem Vater befolgt habe. In keinem Moment, handelte ich aus freien Stücken, aus eigenem Antrieb. Ich bin niemand, der jemanden etwas Böses will." Rechtfertigte ich mich und erzählte ihm die Wahrheit. Denn ich wollte keineswegs jemanden verletzen.

„Ihr Vater wollte also nie Frieden für unsere Länder?" Thor sah mich eindringlich an und ich senkte meinen Kopf.

Ich legte meine Hände in den Schoß und spielte nervös mit meinen Fingern rum. Ich schüttelte den Kopf und sah traurig zu ihm auf. „Nein, selbst mit der angeblichen Heirat, hätte er den erst besten Moment abgewartet, um ihr Land zu stürzen. In der Hoffnung, dass ich den Tod vom König verschuldet habe. Sie alle bestürzt über sein Ableben sind und nicht mit einem Angriff rechnen. Er vermutet, dass sie ohne die Hilfe von König Odin keine Chance gegen ihn haben. Es tut mir so leid, Thor."

In meinem Hals schnürte sich alles zusammen. Tränen liefen unentwegt über meine Wange.
„Und ich denke, es wird nicht lange dauern bis er dahinter kommt. Das sie und Hulda über alles Bescheid wissen. Er wird das nicht hinnehmen und sich einen fiesen Schachzug einfallen lassen." Fügte ich hinzu und schluchzte laut. Ich fühlte mich in diesen Moment so elendig.

„Wo ist das Gift? Besitzen sie davon noch etwas?" Thor drehte sich mehrmals um seine eigene Achse und schaute sich nervös in meinem Zimmer um.

„Nein, Hulda hat mir alles weggenommen. Ich habe kein Gift mehr bei mir. Aber sie brauchen sich keine Gedanken machen. Ich hatte aufgehört, es gegen ihren Vater anzuwenden. Ich hatte beschlossen mich gegen die Entscheidungen meines Vaters zu stellen, weil ich dies alles nicht als gerecht empfand."

„Wie hat Hulda davon erfahren? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie ihr es einfach so gesagt haben!" Thor setzte sich wieder auf mein Bett und stützte seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkel. Er vergrub verzweifelt sein Gesicht in seinen Händen.

Thor durchlöcherte mich mit fragen. Aber es war meine Pflicht ihm alles zu gestehen. Hulda hatte recht, ich brauchte seine Hilfe. „Ich wollte das restliche Gift selbst schlucken und mir das Leben nehmen."

Thor hob rasch seinen Kopf und sah zu mir. Er setzte sich in meinem Bett anders hin und wandte sich zu mir. Sein linkes Bein lag angewinkelt auf meinem Bett, während er das andere auf dem Boden abstützte.

„Wieso? Wieso sollten sie so etwas tun?" Thor sah mich entsetzt an. An seiner Stelle wäre ich auch schockiert, wenn man mir erzählen würde, man hätte versucht sich umzubringen.

„Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, ihnen zu sagen, weshalb ich so handeln wollte." Ich sah beschämt von ihm weg. Es war mir äußerst unangenehm, ihm zu Beichten, dass ich so blind vor Liebe war. Das ich Loki ermöglicht hatte, mich so auszunutzen.

Sweet Poison (Loki FF)Where stories live. Discover now