Sweet Poison (Loki FF)

Kapitel 60

Nachdem Thor und ich aus dem Palast liefen und den direkten Weg ins Dorf nahmen, hörte ich ihn laut seufzen. Ich sah zu ihm und konnte seinen Blick nicht deuten. Er sah geradeaus und wirkte traurig. „Bedrückt sie etwas?" Fragte ich unsicher. Vielleicht hatte ich ihn bedrängt, mit ins Dorf zugehen. Vielleicht war er nicht aus freien Stücken hier.

Nein, das kann nicht sein. Als ich ihn davon berichtet habe, wirkte er sehr angetan von meiner Idee. Vielleicht war er auch traurig, weil Loki nicht dabei war. Er wäre eine große Hilfe gewesen. Es wäre möglich, das er mir für alles die Schuld gibt!

„Prinzessin Freya, wenn es mir erlaubt ist mich über die Situation von eben zu äußern?" Ich sah gerade aus und zuckte mit meinen Schultern. Darum ging es also. Ich war auch nicht stolz auf das Verhalten, dass ich an den Tag gelegt habe. Aber Lokis Verhalten machte mich nun mal wütend. Ich sprang darauf an und benahm mich ebenfalls wie eine Furie!

Er wirft mir vor, ich wäre nicht interessiert mit ihm zusammen zu sein. Sonst würde ich den Worten von meinem Vater nicht so viel glauben schenken. Das gleiche könnte ich ihm auch vorwerfen. Es wäre so einfach, nach Jotunheim zugehen und Laufey persönlich zu fragen.

Doch er weigert sich, weil er verletzt ist. Ich würde mir wünschen er hätte meinen Vorschlag angenommen. Das er sagt komm Freya, brechen wir auf und klären das. Aber das war leider nicht der Fall. Ich griff nach meiner Hose und zog sie wieder ein Stück hoch. Das wird mich den restlichen Tag beschäftigen, sowie die Situation mit Loki.

„Ich finde sie beiden benehmen sich äußerst kindisch!" Ich sah kurz zu Thor bevor ich meinen Blick wieder auf den Weg richtete. Er hatte nicht unrecht, aber ich war fest davon überzeugt das mein Handeln richtig ist.

„Thor, was soll ich denn machen? Loki will mir untersagen nach Jotunheim zu gehen. Das bedeutet im Umkehrschluss, das wir die Wahrheit nie erfahren und niemals wieder ein Paar werden. Er ist so stur, dass er lieber meine Person ignoriert, als seinen Vater aufzusuchen. So stark können seine Gefühle für mich nicht sein, wenn er sich für diesen Weg entscheidet."

„Sie sind genauso Stur wie er!" bemerkte Thor trocken. Ich spannte meinen Kiefer an und empfand es eher als ein vernünftiges angehen, als Sturheit. „Er liebt sie und das wissen sie! Wenn sie möchten kann ich noch einmal das Gespräch mit ihm suchen?"

Ich schüttelte mit dem Kopf und sah auf den Boden. Wenn Loki sich dagegen sträubt, dann bringt reden nichts. Es wird die Situation nur schlimmer machen. Wahrscheinlich wäre er sogar noch sauer darüber, dass Thor und ich uns darüber unterhalten. „Nicht notwendig. Ich mache das auf meine Art. Ob er will oder nicht."

Nun gut, vielleicht war ich doch sturer als angenommen. „Wie kommt man nach Jotunheim?" Ich habe nichts zu verlieren! Wenn ich nicht nach Jotunheim gehe, werden wir die Wahrheit nie erfahren und sind nichts weiter als Fremde. Wenn ich aber in das eisige Land aufbreche, dann erfahre ich die Wahrheit. Loki ist dann zwar sauer, aber wir haben Gewissheit. So oder so beläuft es sich darauf, dass er sauer auf mich ist.

„Sie stellen sich also gegen seinen Willen?" Thor sah mich ernst an. Ich hielt seinem Blick stand und stoppte. Thor blieb auch abrupt stehen und stellte sich vor mir auf.

„Natürlich! Es geht nicht nur darum, ob es erlaubt wäre, sich zu lieben. Sonder auch darum, dass die Möglichkeit besteht das Laufey mein Vater ist. Er mir Geschichten von meiner Mutter erzählen kann, deren Erinnerungen immer mehr verblassen. Thor, ich habe die Chance über meine Mutter zu reden! Sowas lasse ich mir nicht entgehen."

Thor nickte und sah mich verständnisvoll an. Es gab so viele Fragen die mir spontan einfielen und diese Fragen kann mir nur einer beantworten.

„Es gibt viele Wege nach Jotunheim. Die Frage ist eher, wollen sie dabei gesehen werden oder nicht? Versprechen sie mir nur nicht alleine dorthin zu reisen." Thor kam einen Schritt auf mich zu und legte seine Hand aus meine Schulter. Er beugte sich leicht zu mir rüber und sah mich eindringlich an.