chapter 26

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Tief Luft holend bleibt Marex an dem Geländer stehen und schließt für wenige Sekunden die Augen. Der Vierbeiner an seiner Seite schaut ihn wartend an.

Das Hochsprinten der Treppe kann er nun wirklich vergessen. Sein Bauch hat ganz schön an Rundung zu genommen, so dass ihm der Alltag zunehmend schwerer fällt. Verstecken kann er ihn nun auch nicht mehr, immerhin befindet er sich bereits in der 14. Schwangerschaftswoche mit einem Alpha - das entspricht der 22. Woche eines Beta oder Omega Babys. Er hat also über die Hälfte bereits geschafft.

Gruselig - jedenfalls empfindet das Marex so. Das kleine Wesen in ihm ist schon vollständig mit Beinen und Armen augestattet und nimmt aktuell vor allem an Gewicht zu.

Doch heute steht etwas anderes, sehr wichtiges in Vordergrund: Marex möchte etwas viel zu lang Aufgeschobenes nachholen.

Nach dem Greifen seines Rucksacks und dem Anziehen eines neuen T-Shirts, welches nicht auf seinem Bauch spannt, geht er zurück zu dem wartenden Auto inklusive Personal.

"Hier ist die Adresse", erklärt der Blondschopf, als er der Fahrerin den Zettel überreicht.

Nervös und angespannt verläuft die Autofahrt. Gute 40 Minuten sind sie unterwegs, bis zu dem Parkplatz den Marex bereits schon einmal betreten hat.

Nervös und angespannt läuft er mit kleinen Schritten zu der Bücherhandlung von Darians Mutter.

Das Klingeln einer kleinen Glocke ertönt, als er die Tür aufstößt. Liebliche Geruch von frischen Blumen und neuen Büchern nimmt er war, sowie die dominanten Pheromone der Alpha, die seinem Ehemann sehr ähneln.

Doch statt wie beim letzten Mal in die Welt der Bücher einzutauchen, geht er gezielt auf die ältere Dame zu.

„Entschuldigen Sie?" setzt der Blondschopf an. Schnell zieht er die Aufmerksamkeit von Darians Mutter auf sich, doch schaut sie den jungen Omega vor sich nur schockiert an.

„Ich- Ich bin Marex. Ihr Sohn-", setzt er nervös an, wird jedoch sehr schnell von der Alpha unterbrochen.

„Darian." Beendet Sie. Die Unterlagen, die sie bis vor wenigen Sekunden noch bearbeitet hat, scheinen nun vollkommen in den Hintergrund gerückt zu sein.

Etwas überrumpelt nickt Marex. Er spürt den starren Blick auf sich, der ihn ganz genau scannt. Die edle Frau scheint von dem Besuch des jungen Mannes überrumpelt zu sein, so dass es einen Moment dauert, bis sie aus ihrer Starre fällt. „Wieso bist du hier?" fragt sie nach – sie deutet ihrem Gegenüber auf den Stühlen platz zunehmen.

„Ich-", die Stimme des Blondschopfes bricht ab. All seine zurechtgelegten Worte scheinen wie ausgeloschen zu sein. Lediglich die Anwesenheit von Alexander und den anderen Angestellten vor der Tür hindern ihn an der Flucht.

„Darian und ich erwarten ein gemeinsames Kind." Platzt es schließlich aus ihm heraus. Vor Nervosität dreht er seinen eng gewordenen Ehering am Finger, doch lang wird er diesen auch nicht mehr tragen können, da auch seine Finger ziemlich anschwellen.

Nickend nimmt die Dame dies hin, doch überraschen tut es sie nicht – immerhin konnte sie es bei Betreten des Ladens sehen und die dominanten Alphapheromone von Darian riechen.

„Hat er dich gekauft?" Fragt die Alpha ganz direkt. Immerhin kennt sie ihren Sohn und dessen Geschäfte genaustens. Partner zu erkaufen ist dabei keine Seltenheit – doch wundert es sich, dass vor ihr ein Omega sitzt. Schließlich wurde das Geschlecht der dominanten Alpha immer in den Himmel gelobt, so dass auch dieses bei der Fortpflanzung weiter gegen werden sollte.

Noch mehr überrascht sie wohl die Reaktion des Kleinen. Hastig schüttelt diese seinen Kopf. "Nein Nein! Darian und ich sind verheiratet!" Erklärt sich der Kleine schnell.

Verheiratet? Darian? Ihr Sohn?

Gar fassungslos findet sie diese Situation und die Vorstellung. „Darian und ich haben uns- zufällig kennengelernt. Daraufhin hat sich unsere Beziehung durch einige Umstände entwickelt." Erklärt Marex in wenigen Worten.

Auf die spezifischen Nachfragen der Alpha, zu dem Kennenlernen und ihrer Beziehung antwortet der Kleine genau - immerhin möchte er eine guten ersten Eindruck erreichen.

„Ich bin wirklich überrascht. Ich hätte niemals gedacht das Darian solch eine Wendung in seinem Leben erreichen würde – immerhin hat er unter der Erziehung meines Vaters, seines Großvaters sehr gelitten." Seufzend blickt die Schönheit auf ihre feinen Hände. Kleine Narben zeichnen sich auf diesen ab.

„Letztendlich ist es meine Schuld – aber ich habe es einfach nicht geschafft ihn erneut zu kontaktieren. Es schien auch nie als würde er mich wieder sehen wollen - viel mehr schätze ich, dass er mich verachtete. Immerhin war ich es, die das „Familiengeschäft" verließ. Eine Schande der Spamer-Familie."

Alle Sorgen und Ängste sprudelten aus ihr heraus, bis ihr Blick schließlich wieder auf dem Omega liegt. Wortlos holt er eine der Rechnungen aus seiner Tasche, die er vor ihrer ersten Begegnung in Darians Ordnern gefunden hatte. „Er hat meine Bücher stets bei Ihnen bestellt." Damit möchte er zeigen, dass Darian sie ganz und gar nicht verachtet oder vergessen hat.

„Sie sind noch immer seine Mutter. Deshalb bin ich hier. Ich würde mich freuen, wenn unser Kleines mit seiner Großmutter aufwachsen würden." Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer lächelt der Kleine.

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Das lange warten tut mir leid 🙏
Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem gefallen

A life in the mafia (OmegaxAlpha)Where stories live. Discover now