Kapitel 52

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Mit Kopfschmerzen wache ich auf.
Ich habe gestern David alles erzählt und habe Stunden geweint, bis ich irgendwann eingeschlafen bin.
Ich liege auf David's Bett. Wie es aussieht hat er mich hier hoch getragen, doch neben mir liegt er nicht.
Langsam stehe ich auf und schaue in den Spiegel, der in David's Zimmer ist.
Schrecklich sehe ich aus, einfach schrecklich. Was erwartet ich auch? Die ganze Nacht geheult und am nächsten Morgen aufwachen und wunderschön aussehen? Ha, wenn ich nicht lache.
Schnell husche ich in das Badezimmer und klatsche mir kaltes Wasser ins Gesicht. Meine Haare kämme ich grob mit meinen Fingern durch und binde sie dann zu einem Messy-Bun.
Besser als vorher gehe ich langsam die Treppen runter. In der Küche sehe ich David am Herd stehen und irgendwas bratet.
Leise mache ich mich bemerkbar. „Guten Morgen." „Ah, Guten Morgen meine Prinzessin. Wie hast du denn geschlafen?" „Den Umständen entsprechend gut. Du?" „Joa, hab noch über das Verhalten von Jason nach gedacht." verstehend nicke ich.
„Komm setzt dich. Ich hab uns Frühstück gemacht." „Dankeschön."
Schweigend fangen wir an zu essen, bis David plötzlich die Stille bricht.
„Weisst du, Jason war noch nie so. So bald es um dich ging hat er versucht dich zu beschützen oder zu verteidigen. Ich kann mir im besten Willen nicht vorstellen, wieso er das gestern getan hat. Er hat immer ein Grund." Ich nicke schaue aber auf den Tisch und überlege.
Was war der Grund? Ist was passiert, was ich nicht mitbekommen habe? Oder war er doch- Ein klingeln reist mich aus den Gedanken. David's Handy. Fragend schaut er mich an, als ich den Namen auf dem Display gesehen habe. Eigentlich haben wir ja die Regel: während dem Essen kein Handy. Doch als ich den Name von Elias gelesen habe, gab ich ihm zu verstehen das er ran gehen soll.
Er nimmt den Anruf an, stellt ihn auf Lautsprecher und legt das Telefon auf den Tisch.
„David?"
„Was ist los?"
„Ist Sky bei dir?"
„Ja, du bist auf Lautsprecher."
„Sky?"
„Mhm."
„Dürfen wir nach Hause kommen und mit dir reden?"
„Macht was ihr wollt, aber nervt mich nicht."
„Sky. Bitte."
„Hab ich nicht gesagt das ihr mich nicht nerven soll? Doch habe ich? Na siehst du und was machst du gerade? Genau. Du nervst!" „Kann ich jetzt nicht mal mehr in Ruhe Frühstücken?"
„Es tut mir leid Sky." und mit den Worten legt er auf.
Mein Kopf lasse ich auf den Tisch fallen und versuche ruhig zu Atmen.
Was habe ich nur getan? Wieso musste ich sagen das er mich nervt.
Er hat mich ja garnicht genervt. Ich war sogar froh das er angerufen hat.
Ich bin so dumm.
Wut. Pure Wut fliesst durch meinen Adern.
Wütend auf mich schlafe ich auf den Tisch. Einmal. Zweimal. Dreimal.
Auf einmal spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
„Sky?"
„Mhm?"
„Was ist los?"
„Ich bin so scheisse. Er hat mich nicht genervt. Ich war glücklich das er angerufen hat. Ich bin so dumm. Warum habe ich das gesagt?" wieder schlafe ich auf den Tisch.
„Sky. Du bist nicht dumm. Es war ne Kurzschluss Reaktion."
„Ich möchte nach Hause." flüstere ich.
David streicht mir über den Rücken.
„In Ordnung, ich fahr dich gleich."
„Danke." mit einem Kuss auf die Stirn hat er die Küche verlassen.

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549 Wörter

I found my BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt