Kapitel 58

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Nervös öffne ich die Tür und erblicke ein lächelnde Damon. Direkt muss ich auch lächeln.
„H...Hey." wieso stottere ich jetzt?
„Wieso denn so nervös?" grinst er nur.
„Ich bin nicht nervös, ich...ich hatte nur Schluckauf, ja genau, ich hatte nur Schluckauf." wie kommt man auf Schluckauf? Was ist das denn bitte für eine Ausrede?
„Ach so ist das." grinst er einfach weiter.
Ich nicke und ziehe mir noch Sandalen an.
„Wunderschön siehst du aus." kommt es auf einmal von ihm.
„Dankeschön, du siehst auch gut aus." verlegen schaue ich auf die Seite.
Was ist nur los mit mir? Sonst war ich auch nicht so.
Er lächelt und bedankt sich.

Gemeinsam laufen wir Richtung Strand. Keiner sagt was, aber es ist auch nicht unangenehm.

Mittlerweile sind wir am Strand angekommen und haben uns in den Sand gesetzt.
„Erzählst du mir bitte was von dir?" bitte ich ihn. Er überlegt kurz und fängt dann an zu reden.
„Als ich noch jünger war, da war ich ungefähr 12, war ich eher alleine. Ich war immer der Aussenseiter." er macht ne kurze Pause und schaut auf Wasser hinaus. Es scheint ihm schwer zu fallen es mir zu erzählen. „Du musst es mir nicht erzählen wenn du noch nicht bereit dazu bist." doch er schüttelt nur sein Kopf. „Es wissen es alle aus der Gruppe, du hast auch ein Recht darauf, es zu wissen.
Ich war früher nie der beliebte oder so. Ich war immer das Gegenteil. Ich wurde gemobbt, und verprügelt. Wehren konnte ich mich zu der Zeit nicht. Und die Lehrer hatte es nie Interessiert. Irgendwann kam ich mal mit einem gebrochenem Handgelenk nach Hause und hatte Nasenbluten. Meine Eltern hatten schon immer den Verdacht das es mir nicht so gut in der Schule geht doch ich habe es immer verleugnet. Doch an diesem Tag wurde ihnen alles klar. Meine Mutter fuhr mit mir ins Krankenhaus und mein Vater hat mit der Schule telefoniert. Mein Vater war so wütend. Er hatte zwei Wochen vor dem Vorfall ein Jobangebot hier bekommen und wollte es eigentlich ablehnen. Doch als meine Eltern erfahren haben das es mir dort nicht gut ging, hat mein Vater das Angebot angenommen und so bin ich hier gelandet. Ich habe angefangen mit Boxen und habe somit deine Brüder kennen gelernt. Ich hatte Glück das ich auf die gleiche Schule wie sie ging und in die gleiche Klasse." schockiert darüber was er mir gerade erzählt hat, schaue ich ihn an. Eine Welle aus Trauer überflutet mich. Ich schmeisse mich auf ihn und nehme ihn fest in die Arme. „Das rät mir so leid." ein Schluchzer entwich mir. Wir liegen beide im Sand und er drückt mich näher an sich.
„Nicht weinen, es soll doch ein schönes Date sein." murmelt er. Ich schaue kurz zu ihm hoch und lege mein Kopf weirder auf seine Brust.
„Jetzt bin ich dran. Damals als meine Brüder noch bei uns lebten, war alles gut. Doch vor vier Jahren, da war ich 12, sind meine Brüder gegangen.
Sie haben mich alleine gelassen. Sie haben mir ein Brief da gelassen, in dem sie geschrieben haben, dass sie gegangen sind weil es ein Neuanfang für sie wäre und ich an nichts schuld hätte. Ich habe es ihnen geglaubt, bis es dann in der Schule angefangen hat.
Ich wurde gemobbt und runter gemacht. Sie haben mir die Schuld gegeben das sie gegangen sind. Ich musste mir alle möglichen Beleidigungen anhören. Ich...ich konnte nicht mehr, und...und dann sind noch meine Eltern vor einem Jahr gestorben." ich konnte nicht mehr weiter reden, da entwich mir wieder ein Schluchzen. Seit wann bin ich so emotional?
Damon setzt sich auf und nimmt mich auf sein Schoss. Fest umarmt er mich. Ich drücke mein Gesicht weiter in seine Brust. „Shh, es ist alles gut. Ich bin ja da. Deine Brüder sind jetzt bei dir. Sie werden dich nicht mehr alleine lassen." er streicht mir sanft über den Rücken. Langsam beruhige ich mich und schaue zu ihm hoch.
„Geht's wieder?" beschämt nicke ich.
„Tut mir leid, das sollte ein schönes Date werden und kein deprimierendes." „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Es ist doch nicht deprimierend, es ist schön das wir uns solche persönlichen Sachen erzählen können." „Da hast du recht, es ist echt schön." „Was hältst du davon wenn wir ein bisschen am Wasser entlang laufen?" fragt er. Zustimmend nicke ich. Wir stehen gemeinsam auf und laufen Hand in Hand Richtung Wasser.
Nach ner Zeit grinst er mich hämisch an. Das heisst nicht gutes. Langsam löse ich meine Hand aus seiner und laufe paar Schritte weg. Er lacht nur und läuft auf mich zu. Ich fange an weg zu renne als ich gemarkt habe was er vor hat. Lachend renne ich immer weiter durch den Sand, bis ich zwei Hände an meiner Taille spüre. Erschrocken quicke ich auf. Sein tiefes Lachen ertönt, als er Richtung Wasser läuft und ich mich lachend versuche zu währen. Und dann passierte es. Ich landete im Wasser. Empört tauche ich auf und sehe wie er dort steht und lacht. Nun konnte ich mir mein Lachen auch nicht mehr zurück halten. Lachen laufe ich zu ihm und ziehe in auch ins Wasser.
Wir machten uns gegenseitig nass, und hatten einfach unser Spass.

Es wurde langsam kühler und wir verlassen das Wasser. Zusammen setzten wir uns auf eine Bank und beobachten noch den Sonnenuntergang. Da unsere Kleider auch nass sind, haben wir beschlossen das wir uns auf den Nachhauseweg machen.
„Hast du ähm vielleicht Lust noch bei mir zu schlafen?" frage ich leicht nervös. „Gerne, dann können mir noch zusammen kochen und einen Film schauen." „Das ist eine tolle Idee." glücklich darüber lächele ich dire ganze Zeit auf dem nach Hause Weg.
Bei mir angekommen schliesse ich die Tür auf und wir betreten das Haus. „Du kannst gerne im Gästebad dich frisch mach, ich kann dir wieder die Sachen von letzten Mal geben." „Gerne." gemeinsam holen wir die Klamotten für ihn und gehen getrennte Wege.

Entspannt stehe ich unter der Dusch und schamponiere meinen Haare.
Fertig mit ein schamponieren und auswaschen mach ich noch Pflegespülung und die Haare sind lasse das einwirken, während ich mein Körper mache.
Als ich alles ausgewaschen habe, stelle ich das Wasser aus und fange an mich abzutrocknen. Ich wickle ein Handtuch um meine Haare und ziehe mich an. Das Handtuch nehme ich wieder ab und föhne meine Haare leicht an. Danach binde ich sie in ein Messy-Bun und verlasse das Badezimmer. Auf den Weg nach unten sehe ich schon das Licht im Wohnzimmer brennen. Anscheinend ist er schon fertig. Er hebt den Kopf als ich das Wohnzimmer betrete. „Ach hat's die Dame auch mal geschafft?" fragt er belustigt. „Ha ha ha." doch nun muss ich auch lachen.
„Und hast du schon eine Idee was wir kochen können?" fragt er. „Nein nicht wirklich." „Was hast du denn alles da?" „Mhm mal schauen. Also ich habe Poulet, Gemüse, uh ich habe Mexikanisches Brot. Wollen wir  Fajitas machen?" aufgeregt schau ich ihn an. Lachend stimmt er zu. Aufgeregt hohle ich alle Sachen hervor. Er verbindet sich mit meiner Musikbox und lässt eine Playlist ab.
Gemeinsam bereiten wir das Essen vor. Als das Essen fertig ist gehen wir ins Wohnzimmer und suchen ein Film aus. Mit dem Essen auf dem Sofa und dem Film ist es eine gemütliche Atmosphäre.

Als wir beide fertig mit dem Essen sind, stoppen wir den Film und gehen wieder in die Küche. Dort räumen wir wieder auf und machen ein paar Snacks bereit.
Mit den Snacks bewaffnet gehen wir wider und Wohnzimmer und schauen den Film weiter.

Mit der Zeit werde ich immer müder.
„Wollen wir ins Bett?" fragt er mich, da er anscheinend gemerkt hat das ich müde bin. Müde nicke ich.
Gemeinsam räumen wir  noch die Schüsseln weg und gehen hoch.
„Ähm...also ich wollte fragen ob du vielleicht bei mir schlafen möchtest?" unsicher schau ich ihn an. Lächelnd nickt er und lädt mich damit erleichtert ausatmen.
Zusammen betreten wir das Zimmer und gehen noch kurz ins Bad um die Zähne zu putzten.
Gemeinsam legen wir uns ins Bett und ich kuschle mich direkt an ihn. Er legt ein Arm um mich und streicht sanft über mein Haar.
Immer müder murmle ich noch ein „Gute Nacht" und schlisse meine Augen. Das letzte was ich mit bekomme ist: „Gute Nacht kleines, und schlaf gut." und ein Kuss auf die Stirn.
Damit schlafe ich nun endgültig  an ihn gekuschelt ein.

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1408 Wörter

I found my BrothersWhere stories live. Discover now