Beste Freunde

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„Wirst du irgendwann mal etwas gegen dieses verdammte Schnarchen unternehmen?", flüstere ich grinsend, als ich aufwache und meinen besten Freund neben mir betrachte.

Mein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich jedoch nicht von seinem Schnarchen wach geworden bin, sondern weil es schon ziemlich spät ist, weshalb ich mich aus meinem Bett quäle.

Kennt ihr diese Momente, an denen es Abends alles verloren scheint und dann schläft man, wacht auf und plötzlich weiß man kaum noch, wie das alles gestern war. Einfach weil du diesen Schlaf so dringend gebraucht hast, damit du das alles verarbeitest. Natürlich ist es nicht immer so, es gibt Momente, da ist es am nächsten Tag noch viel schlimmer, aber nach der gestrigen Nacht, nach all den Dingen die Mayx für mich getan hat. Wenn du so etwas hinter dir hast, dann kann es dir einfach nicht mehr ganz so schlecht gehen.

Da ich im Haus noch niemanden gehört habe, der wach zu sein scheint, setze ich mich auf meinen Schreibtischstuhl und betrachte meinen besten Freund genauer, einfach, weil ich im Moment so sentimental bin.

Er wirkt so wahnsinnig friedlich und lieb, während er vor sich hin schnarcht. So ganz anders, wie er sonst auf Andere scheint.

Natürlich kann ich nicht ignorieren, dass er für jeden Anderen wahrscheinlich immer noch total bedrohlich aussehen würde, aber wie soll ich das ernst nehmen, schließlich weiß ich, wie er zu mir ist.

Seine dunklen Haare sind ziemlich lange geworden und fallen ihm ins Gesicht, ich sollte ihm zum Friseur schicken, denke ich mir lächelnd.

Es ist kein Wunder, dass die Mädchen an ihm hängen, schließlich sieht er verdammt gut aus, dass kann ich nicht verneinen, aber er ist mein bester Freund.

Ich denke mal, es muss ungefähr 6 Jahre her sein, als Mayx anfing, so zu werden, wie er heute ist. Er muss ungefähr 13 Jahre alt gewesen sein, er war schon damals ein ziemlicher Frauenheld und als ich langsam anfing, mich für Jungs zu interessieren, fand er das nicht cool.

Ich erinnere mich zu gut an seinen bestürzten Gesichtsausdruck, als ich ihm erzählte, dass ich in so einen Jungen verliebt wäre.

Man muss dazu sagen, ich kannte den Kerl nicht, er muss 14 gewesen sein und war in einer Klasse über mir, aber er war meine erste Schwärmerei. Aufjedenfall blickte mein bester Freund mich wütend an und schüttelte sauer den Kopf.

Du täuscht dich, du findest Jungen doch doof! Außer mich natürlich. Ich will nicht, dass du ihm magst, der ist ein Arsch, er wird dich noch verletzten, wehe du hältst dich nicht von ihm fern.", ich glaube das war der Moment, als er sich sicher war, dass er von nun an mehr Probleme damit haben würde, mich vor allem und jedem zu beschützen.

Wir redeten ein paar Wochen nicht mehr darüber und ich schwärmte heimlich noch immer für diesen Jungen, bis ich mich irgendwann mit ihm traf. Er war 14 und ich muss 11 gewesen sein, viel zu jung. Während ich auf den Spielplatz wollte, hatte er ganz andere Dinge im Kopf, weshalb es am Ende so ausging, dass Mayx sich mit ihm prügelte. Es war seine erste Prügelei wegen mir, aber nicht die Einzige.

Seitdem ist er bedrohlich, zumindest zu anderen, ob ich nun der Auslöser war, oder etwas anderes, das weiß ich nicht, denn er redet nicht darüber. Er ist ein verdammter Bad Boy, weshalb es für jeden kaum zu glauben ist, dass wir so gute Freunde sind. Die meisten Leute können sich nicht mal ausmalen, wie gute Freunde wir sind.

Während er sich langsam im Bett umdreht springe ich auf und werfe mich zu ihm. „Morgen Prinzessin!", rufe ich laut und kann mir mein Lachen nicht verkneifen. Ich warte darauf, dass er seine Augen öffnet, aber stattdessen packt er mich und zieht mich näher an sich und kitzelt mich. „Morgen Prinzessin.", gibt er am Ende zurück, als er mich loslässt.

Maybe I never wasWhere stories live. Discover now