Dumme Entscheidung

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„Ich komm da nicht rein und ihr seid auch nicht alt genug.", verkünde ich zweifelnd, während mein Blick über die lange Schlange von Menschen schweift, die vor dem Club stehen.

„Also wir kommen dort rein Süße und wenn du mit uns kommst, dann kommst du auch rein."

„Ernsthaft, ihr zieht das seit neusten bei jedem Club ab?", frage ich lachend. „Theoretisch schon Prinzessin, aber hier kennen wir die Türstehen.", Mayx zwinkert mir zu und schiebt mich an der langen Schlange vorbei und bespricht kurz etwas mit dem Türsteher, der uns darauf reinlässt.

Als uns die Ersten betrunkenen Typen entgegenkommen und Mayx sie zurück schickt, damit sie mich nicht an graben, bereue ich meine Entscheidung zu gesagt zu haben schon.

Normalerweise gehe ich nicht in Clubs, nicht nur, weil ich noch nicht alt genug bin, nein auch, weil ich einfach nichts daran gut finde.

Ich hatte gedacht, dass mein neues Ich es vielleicht mögen würde, aber ganz klar, nein.

Während sich die Jungs also anfingen an irgendwelche betrunkenen Mädchen ran zu machen, suche ich mir einen weg zu Bar und hoffe, dass niemand meinen Ausweis sehen will.

„Sex on the Beache.", rufe ich dem Barmann über die laute Musik zu und setze mich dann auf einen der freien Hocker.

Und ich habe wirklich Glück, der Typ stellt das Getränk vor mir ab.

„Du bist doch Dravens Freundin?!", stellt er fest, vorauf ich ihn jedoch verbessere. „Beste Freundin.", er muss lachen.

„Na wenn das so ist, dann kann ich dir auch den Drink von dem Kerl dort drüben geben.", er zeigt auf einen Kerl, der auf der anderen Seite der Bar sitzt, ich kann ihn jedoch von hier aus bei dem Licht nicht erkennen.

Also stehen jetzt zwei Dinks vor mir und der Kerl kommt auf mich zu.

Er setzt sich neben mich und ich muss meine Luft anhalten, um nicht zu schreien.

„Wahrscheinlich hätte ich dir lieber ne Cola bestellen sollen, aber ich will ja nicht so sein."

„Was willst du Jay?", frage ich dieses Mal voller Hass, ohne Schwäche zu zeigen und kippe mir dabei meinen Drink runter.

Als ich ihn wieder abstelle ist er leer und Jay schiebt mir mit einem Grinsen den Nächsten zu.

„Ich sollte dich Fragen, was du hier machst, oder wie du überhaupt hier rein gekommen bist, aber ich kenne die Antwort darauf ja schon.", er ist amüsiert, das kann ich locker an seiner Stimme erkennen. Ich setze das zweite Glas an und trinke aus.

„Du siehst heiß aus.", raunt er mir ins Ohr, während er mit seiner Hand meine Haare aus den Nacken streicht.

„Lass mich in Ruhe du Idiot.", versuche ich ernst zu sagen, als ich aufstehen will. Mein Versuch endet aber leider damit, dass ich fast am Boden gelandet wäre, wenn mich nicht jemand aufgefangen hätte.

Ich hätte langsamer trinken sollen.

„Alles klar bei dir?", ich kenne denjenigen nicht, der mich aufgefangen hat, nicke und richte mich auf. Wenn man so klein ist wie ich, dann fällt es einem schwer, mit all den großen Menschen um einen herum, irgendetwas zu finden. Weshalb ich es irgendwann aufgebe Mayx zu suchen. Letztlich aber auch, weil ich davon ausgehe, dass er im Moment nicht alleine ist, wenn ihr versteht was ich meine.

„Kannst du Mayx bescheid sagen, dass ich gegangen bin.", rufe ich dem Barkeeper zu, der einverstanden nickt.

Die frische Luft tut mir gut, obwohl sie meinen vernebelten Verstand nicht wieder klarer macht.

Hätte ich das nicht getrunken, wäre mir klar gewesen, dass ich gerade eine ziemlich dumme Entscheidung gefällt hatte, denn ich hatte weder ein Handy bei mir, noch sonst irgendwas, nicht mal Geld.

Ich könnte wieder in den Club und Mayx suchen, aber ich will ihn nicht immer von seinen Bekanntschaften ablenken.

Also entscheide ich mich dummerweise dafür, den Weg nach Hause zu laufen. Ich bin klein und ziemlich schmal, weshalb mir klarer hätte sein müssen, dass diese zwei Drinks auf Ex, mich völlig betrunken machen würden.

Ich bin noch keine 100 Meter von Club entfernt, da lege ich auch schon meine erste Pause ein und lasse mich an einer Wand nieder.

Es ist relativ warm, weshalb ich ganz entspannt in den Himmel starre.

„Halt mal an, dort liegt jemand.", höre ich eine Männerstimme sagen, während im Hintergrund Motoren laufen.

„Lass sie liegen.", befiehlt jemand hart.

„Aber sie ist süß.", meint eine andere Stimme. Ich kann mich noch immer nicht dazu bewegen, meine Augen zu öffnen.

„Wenn du meinst, dass es dir wert ist, nur weil sie süß ist, von mir aus.", der Typ ist eindeutig genervt, denke ich mir.

„Hey Kleine, alles klar bei dir?", ich antworte ihm nicht, weil ich so müde bin.

„Was macht ihr so lange?"; ruft eine laute Stimme.

„Jim meint er müsste helfen, nur weil sie süß ist.", macht sich die harte Stimme wieder lustig.

Die Motorengeräusche verschwinden und ich höre Schritte.

„Hat sie einen Ausweis oder ein Handy dabei?", eine neue Stimme, aber sie ist weich.

Mir wird in den Taschenrumgewühlt, aber was wollen sie dort schon finden, nichts.

„Nichts.", meint der Junge neben mir etwas frustriert.

„Oh Shit.", höre ich wieder eine der Stimmen fluchen, aber diese Stimme kenne ich.

„Warte.", schreit er fasst, als sich ein paar Hände um mich legen.

„Was?"

„Ich kenne sie man, das ist Taria, ihr wisst schon, Dravens beste Freundin.", hilft der Kerl, dessen Stimme ich doch irgendwo her kenne den Anderen auf die Sprünge.

„Mist.", fluchen einige von ihnen.

„Was macht sie hier? Ist sie wach?", die Stimme ist ganz nah neben mir.

„Sie lag dort einfach, keine Ahnung ich glaube nicht."

„Wenn wir sie mitnehmen und Mayx das mitbekommt, dann haben wir wieder richtig Stress. Aber wir können sie auch nicht hier lassen."

Die Kerle sind wirklich in einer dummen Situation, schließlich weiß ich, wie Mayx reagieren wird, egal was sie tun, wenn er es heraus findet, wird er nicht lieb sein. Wenn ich betrunken bin, denke ich eindeutig wie eine 5jährige.

Maybe I never wasWhere stories live. Discover now